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Christoph Lentsch
Autor: Mag. (FH) Christoph Lentsch
christoph.lentsch@motorrad-magazin.at
7.12.2018

Kawasaki Z125 & Ninja 125 TestZweieiige Zwillinge

Unter dem Motto „The toughest Choice“ fand von Ende November 2018 die Presse-Präsentation der beiden neuen Kawasakis Ninja 125 und Z 125 in Malaga, Spanien, statt. Wenn man sich für eine der beiden brandneuen Japanerinnen entscheiden müsste, zahlt es sich definitiv aus, vorher eine Testfahrt mit beiden zu machen. Schließlich spricht Kawa selbst von der "härtesten Entscheidung".

Kawasaki hat vor der Einführung dieser beiden Modellreihen eine Marktumfrage durchgeführt, um zu erheben, was die Hauptgründe für den Kauf solch eines Motorrads sind. Der Großteil der Befragten gab an, den meisten Wert auf das Styling und die Marke des Bikes zu legen (ganz im Gegenteil zu Motorrädern mit größeren Motoren, wo für die Befragten vor allem die Performance zählt). Mit ihrem Styling können die beiden Japanerinnen auf jeden Fall punkten. Sie sollen vor allem eine junge Zielgruppe (= Führerscheinbesitzer der Klasse A1) ansprechen und dieser den perfekten Einstieg in die Welt von Kawasaki bieten – daher kommen auch die Leitsätze von Kawasaki: „Your first Z“ beziehungsweise „Your first Ninja“. Die Ninja 125 vervollständigt somit die Produktpalette im Supersport-Segment, die Z125 macht das Naked-Segment komplett.
Ich hatte die Ehre, die beiden Kawasakis durch den Süden Spaniens zu pilotieren. Schon im Stand wirken beide Bikes sehr hochwertig und ausgewachsen. Nicht nur das Design wirkt stimmig, auch Teile, an denen sonst oft gespart wird, wie zum Beispiel der serienmäßige Auspuff, sehen ganz passabel aus. (sportlicher ist natürlich der optional erhältliche Arrow Endschalldämpfer aus dem überschaubaren Original-Zubehörprogramm) Sofort nach Betätigen des E-Starters hört man den leisen 1-Zylinder unter sich schnurren. Die supergutmütige Kupplung ermöglicht auch totalen Motorrad-Neulingen ein ruckelfreies Anfahren.

Beim Fahren selbst wird sofort klar, dass der kleine Motor ein gutes Ansprechverhalten aufweist. In der hügeligen Landschaft Malagas möchte er gerne mit hoher Drehzahl bewegt werden, um seine 15 PS auch optimal ausspielen zu können. Bei circa 10.000 Touren regelt der Motor ab. Das Fahren in der Stadt, sowie auf den kurvigen Landstraßen macht mit den „kleinen“ Kawas sehr viel Laune – sobald man sie jedoch mal auf die Autobahn bewegt, wird schnell klar, dass Sie eher für Geschwindigkeiten unter 100 km/h ausgelegt sind. Laut Kawasaki gilt für beide Motorräder „Fun and easy to ride“ – mit diesem Leitsatz haben die Japaner auf jeden Fall ins Schwarze getroffen. Die beiden lassen sich super easy durch enge Kurven bewegen und vermitteln dem Fahrer stets ein sicheres Fahrgefühl.
Auf den kurvigen Straßen Spaniens durfte ich sogleich auch mal unfreiwillig das ABS testen – wie aus dem Nichts läuft plötzlich vom rechten Straßenrand ein Hund über die Straße und zwingt mich zur Vollbremsung. Das Bosch ABS greift jedoch rechtzeitig ein und ist eine super Unterstützung, sowohl für Anfänger als auch für versierte Motorradfahrer. Nebenbei bemerkt, auch die Bremsen sind auf jeden Fall einsteigerfreundlich – sehr gut dosierbar, aber auch nicht zu „bissig“.

Während der Fahrt habe ich natürlich auch ab und zu einen Blick auf das LC-Display im Cockpit geworfen. Für mich persönlich ist das ganze Display etwas zu weit unten platziert. Ich musste eigentlich immer meinen Kopf nach unten neigen, um mal kurz einen Blick auf die Anzeigen zu erhaschen. Wenn man das Display aber doch mal im Auge hat: Die Drehzahl, sowie die Geschwindigkeitsangabe sind sehr gut ablesbar. Andere Parameter, wie zum Beispiel die Tankanzeige, der km-Zähler und die Uhrzeit sind sehr klein ausgefallen und beim Fahren eher schwierig abzulesen. Außerdem bleibt noch zu sagen, dass keine Ganganzeige vorhanden ist – ob man das braucht oder nicht, ist aber eher Geschmackssache.

Die Z unterscheidet sich vor allem durch ihren höheren Sitz und den breiteren Lenker von der Ninja. Dadurch hat man auf der Z eine deutlich aufrechtere Sitzposition. Optisch finde ich, ist sie sehr gut gelungen. Am besten wirkt die schwarz/weiß/hellgrüne Farbvariante, da die weißen Teile matt sind und mit schwarz glänzenden Teilen kombiniert wurden. Diese Farbvariante hat außerdem grüne Applikationen am Sitz, welche das Ganze wieder wertiger erscheinen lassen. Außerdem gibt es eine klassische Kawasaki-grüne Variante, die graue Applikationen am Sitz aufweist. Die blaue Variante wird in Österreich leider nicht erhältlich sein.

Der deutlich niedrigere Sitz sowie der Clip-on Lenker an der Ninja 125 bringen den Fahrer dazu, eine nach vorne gebeugte, sportliche Sitzhaltung am Bike einzunehmen. Auch der kleine Supersportler ist optisch gelungen und muss sich vor seinen großen Schwestern nicht verstecken. Es gibt hier wieder die Kawasaki-grüne Variante, deren Design an die ZX-10R angelehnt ist. Besonders gut gefällt hier aber die schwarz-graue Variante, welche auch nur mit ein paar wenigen grünen Applikationen glänzen kann. Diese Variante wirkt zugleich sehr sportlich, aber elegant. Auch hier wird die blaue Variante in Österreich nicht erhältlich sein.

Fazit: Mich hat die Z125 mehr überzeugt. Ich denke, das liegt aber vor allem daran, dass ich vom Offroad Motorsport eher eine aufrechte Sitzposition gewohnt bin. Die Haltung auf der Z kommt mir daher mehr entgegen als die auf der Ninja. Im Großen und Ganzen mochte ich beide Bikes sehr gerne. Wohler gefühlt habe ich mich aber wie gesagt auf der Z.

Motorrad Bildergalerie: Kawasaki Z125 und Ninja 125 Test

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