
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
Triumph Speedmaster TestGute Gene
Ebenfalls tadellos funktionieren Gangwechsel dank seidenweicher Kupplung und knackigem Getriebe, und die Sitzposition im 705 Millimeter niedrigen Sattel mit weit nach vorne verlegten Fußrastern ist in der Praxis durchaus komfortabel. Großes Lob verdienen die Briten für das Sound-Design: die Speedmaster ist nicht laut, ihr tiefes, sattes Böllern klingt trotzdem grandios und lässt so manch anderes Euro-4-Modell vor Neid erblassen. Akustisch entsprechend untermalt, lässt sich stressfreies Cruisen herrlich genießen. Und mit 77PS und 106 Newtonmeter ist auch der Antritt am Kurvenausgang nie langweilig. Lastwechselreaktionen fallen höchstens im City-Betrieb negativ auf - hier würde der Speedmaster wohl ein Zahnriemen statt des Kettenantriebes gut tun. Abseits des Großstadtdschungels ist das zarte Schieberuckeln jedoch ohnehin vernachlässigbar.
Das Design der ab 15.950 Euro erhältlichen Speedmaster mit weit nach hinten gezogenem Chrom-Lenker à la Beach-Cruiser-Fahrrad und weit vorverlegten Rastern erinnert stark an klassische, britische Motorräder der 50er- und 60er-Jahre, die von US-Customizern gern an aktuelle Trends angepasst wurden. Den Hardtail-Look, ihren analogen Tacho mit LCD-Infodisplay und die ballonartige 16-Zoll-Bereifung übernimmt die Speedmaster unverändert von der Bobber Black. Ebenfalls ident ist die Ausstattung mit LED-Beleuchtung, zwei Riding-Modes, Traktionskontrolle, ABS und Tempomat.