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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
24.10.2019

Ducati Panigale V4 2020Flügelschlag

Erst 2018 haben die Italiener mit dem Marktstart der bärenstarken, Aufsehen erregenden Panigale V4 das Superbike-Segment auf den Kopf gestellt, schon steht das erste, umfassende Update des Rennsport-Boliden vor der Türe. Dass sich die Ducati-Entwicklungsingenieure auf ihren Lorbeeren ausruhen, kann man ihnen also garantiert nicht vorwerfen. Für das Modelljahr 2020 hat man bei Ducati intensiv Daten aus dem Rennsport und Kunden-Feedback gesammelt und analysiert. Die Auswertung führte zu einer Reihe von Optimierungen in den Bereichen Aerodynamik, Fahrwerk, elektronische Assistenzsysteme und Ride-by-Wire-System. Der Fokus lag vor allem auf Stabilität zur Erhöhung der Kurveneingangsgeschwindigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Fahrbarkeit. So soll zukünftig allen Nutzern das volle Potenzial der Panigale mit 1103 Kubik-V4-Triebwerk und sagenhaften 214 PS bei 13.000 Touren leichter zugänglich zu machen.

Um diese Zielvorgabe zu erfüllen, wurden der Panigale V4 einige Ausstattungsmerkmale der V4 R implantiert. Beispielsweise bietet das ausgefeilte und auch optisch äußerst schnittige Aerodynamik-Paket einen verbesserten Windschutz, was die Fahrzeugstabilität und somit das Vertrauen des Fahrers ins Motorrad erhöhen soll. Der nun höhere und steilere Windschild soll Helm- und Schulterbereich besser vor störenden Turbulenzen bewahren. Die neue, ebenfalls höhere und auf beiden Seiten je 15 Millimeter breitere Frontverkleidung reduziert den Winddruck auf Arme und Schultern im High-Speed-Bereich.

Die adaptierten Lüftungsöffnungen an den Seitenverkleidungen erhöhen die Durchströmung von Wasser- und Ölkühler um 6 beziehungsweise 16 Prozent. Die stark verbreiterten Seitenverkleidungen (plus 38 Millimeter pro Seite) reduzieren den Winddruck auf den Fahrer und steigern die Wirkung der neuen Winglets. Jene orientieren sich an den Spoilern, die für die GP16 entwickelt wurden – kurz bevor das MotoGP-Reglement die Formen und Größen drastisch eingeschränkt hat. Ottonormalverbraucher dürfen sich beim Kauf einer neuen Panigale V4 also freuen: ihre Winglets sind noch effizienter als jene, die derzeit in der MotoGP eingesetzt werden! Um die erforderliche Festigkeit und Steifigkeit zu gewährleisten, werden die „Flügel“ der Panigale V4 aus glasfaserverstärktem Thermoplast hergestellt. In Kombination mit dem frischen Verkleidungsdesign erzeugen sie einen Anpressdruck von sagenhaften 30 Kilo bei 270 km/h. Der so erhöhte Abtrieb dämpft das „Aufschwimmen“ des Vorderrads bei hoher Geschwindigkeit und die Tendenz zum Pendeln. Natürlich verbessern die Winglets auch die Stabilität beim Bremsen bis zum Einlenkpunkt und in der Kurve. In Folge erhöht sich zwar das Lenkmoment wegen der höheren Stabilität minimal, die Eingriffe der Assistenzsysteme werden so jedoch reduziert. Das hilft dem Piloten länger am Gas zu bleiben und später sowie tiefer in Schräglage hineinzubremsen. Kurz gesagt: einfacher schnellere Rundenzeiten zu fahren.

Die Steifigkeit des Hauptrahmens wurde für das Modelljahr 2020 ebenfalls modifiziert (höhere Rahmenflexibilität) um das Vorderrad-Feedback in extremer Schräglage transparenter zu machen. Der Front-Frame ist nun ident mit jenem der V4 R. Darüber hinaus erhält die Panigale V4 die Systeme DTC und DQS Up/Down EVO 2. Dank einer neuen prädiktiven Regelstrategie der achtstufigen Traktionskontrolle (DTC) EVO 2 (bereits bekannt aus der V4 R) ist die Beschleunigung aus Kurven heraus deutlich effizienter und der Up/Down-Quickshifter (DQS) EVO 2 (kalkuliert anhand von Schräglagedaten den optimalen Schaltvorgang) verkürzt die Schaltzeit weiter.

Das liebevolle Feintuning am Fahrwerks-Setup (tiefere Fahrzeugfront und höheres Heck, außerdem generell reduzierte Federraten bei höherer Vorspannung), Schwerpunkthöhe (5 Millimeter höher) und Kettenzugwinkel sollen zu guter Letzt die Balance des Motorrads in allen Phasen der Fahrt weiter verbessern und die Ducati Panigale V4 spürbar einfacher beherrschbar machen. Von den genannten Chassis-Maßnahmen erhofft sich Ducati flinkeres Handling bei gleichzeitig höherer Stabilität: „Die Panigale V4 lenkt leichter ein, erreicht den Kurvenscheitelpunkt schneller, absorbiert Schlaglöcher oder Wellen effektiver und verhält sich am Kurvenausgang neutraler“, heißt es dazu in Bologna.

Beim potenten Antrieb blieben die Kennfelder des Ride-by-Wire-Systems nicht unangetastet – hier wurde besonders das Zusammenspiel von Gasgriff und der Drehmomententfaltung von maximal 124 Newtonmetern optimiert. Der Schub soll nun einfacher dosierbar und intuitiver vorhersehbar sein, außerdem variiert die Drehmomentkurve in den ersten drei Gangstufen entsprechend des gewählten Fahrmodus. Das soll – laut Hersteller – Stabilitätseinbußen beim Beschleunigen minimieren und für ein berechenbareres Ansprechverhalten sorgen.

Die erwähnten Modifikationen an der Ducati Panigale V4 finden sich natürlich auch in der entsprechenden S-Version des Modells. Es verfügt zusätzlich über ein semiaktives, elektronisches Fahrwerk von Öhlins (43 mm NIX 30-Upside- Down-Gabel und TTX 36-Federbein), geschmiedete Marchesini-Räder, einen Lenkungsdämpfer, Sportgriffe sowie eine Lithium-Ionen Batterie. Die Fahrwerkskomponenten werden von dem Öhlins Smart EC 2.0 System der zweiten Generation gesteuert, das neben dem Datenaustausch mit der 6D-IMU auch eine fahrerfreundliche Benutzeroberfläche bietet.

Ducati Panigale V4 – Serienausstattung:

  • Aerodynamik Paket von Ducati Corse
  • 1.103 cm3 Desmosedici Stradale Motor
  • Neue Ride-by-Wire-Strategien
  • Modifizierter Front-Frame
  • Magnesium-Hilfsrahmen vorne
  • 43 mm Showa Big Piston Fork (BPF) mit neuer Abstimmung, komplett einstellbar
  • Sachs-Federbein mit neuer Abstimmung, komplett einstellbar
  • Sachs-Lenkungsdämpfer
  • Elektronikpaket der neuesten Generation mit 6-achsiger Inertial Measurement Unit (6D IMU): Kurven-ABS EVO; Ducati Traction Control (DTC) EVO 2; Ducati Slide Control (DSC); Ducati Wheelie Control (DWC) EVO; Ducati Power Launch (DPL); Ducati Quick Shift (DQS) Up/Down EVO 2; Engine Brake Control (EBC) EVO
  • Taster am linken Lenkerende zur schnellen Menübedienung
  • Fahrmodi (Race, Sport, Street)
  • 16-Liter-Aluminiumtank
  • 5” TFT-Instrument
  • LED-Scheinwerfer mit Daytime Running Light (DRL)
  • Sitz mit “4” Logo
  • Zweisitzer-Kit
  • Bremssystem mit Brembo Stylema Monoblock-Bremssätteln
  • Pirelli Diablo Supercorsa SP-Reifen (hinten 200/60)
  • Vorbereitet für Ducati Lap Timer (DLT) GPS, Ducati Data Analyser+ (DDA+) GPS und Ducati Multimedia System (DMS)


Ducati Panigale V4 S – Serienausstattung zusätzlich zu V4:

  • Ducati Electronic Suspension (DES) EVO mit Öhlins Smart EC 2.0-Steuerung
  • Öhlins NIX-30-Gabel mit neuer Abstimmung
  • Öhlins TTX-36-Stoßdämpfer mit neuer Abstimmung
  • Öhlins-Lenkungsdämpfer
  • Geschmiedete Marchesini-Aluminiumräder
  • Lithium-Ionen-Batterie
  • Sportgriffe

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