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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
10.11.2020

Österreichs Zweirad-Markt wächst!Steigerungen trotz Virus – aber nicht für alle

Wer hätte sich das im Frühjahr träumen lassen? Österreichs Zweiradmarkt konnte auch im Krisen- und Chaosjahr 2020 zulegen! Sogar recht deutlich: Nach den ersten zehn Monaten liegt der Markt für Roller und Motorräder über 50 ccm mit 5,6% klar im Plus. 28.729 Fahrzeuge konnten in diesem Zeitraum abgesetzt werden (Quelle: Statistik Austria) – um gut 1500 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Das unterstreicht wohl deutlich, dass motorisierte Zweiräder im Trend liegen und eine freundliche Form der Mobilität darstellen, die zunehmend auch wieder im Alltag und zum Pendeln eingesetzt wird – für Fun & Abenteuer sowieso.

Freilich: Nicht alle Hersteller konnten von diesem Wachstum profitieren. Einige mussten sogar deutliche Einbußen hinnehmen. Beginnen wir beim Positiven: Die beiden Aufsteiger des Jahres sind rasch gekürt: Brixton und Kawasaki. Brixton, die gerade fünf Jahre alte österreichische Marke, konnte hierzulande um 74% zulegen und schafft es damit erstmals unter die Top Ten der Motorradmarken. Auf Rang 9 verdrängt Brixton Ducati um einen Platz und wirft Triumph aus den Top Ten.

Kawasaki wiederum kann mit der neuen Import-Organisation um satte 43% zulegen, überholt Yamaha in der Motorradwertung und rückt deutlich näher an Honda und BMW, die hinter KTM am Podest stehen.

Die Chance haben auch einige kleinere Marken genützt: Zu den Gewinnern 2020 zählen unter anderem Indian (+ 60%), Royal Enfield (+50%), Beta (+20%), Benelli (+12%) und Triumph (+8%). 

Auf der anderen Seite beschert uns 2020 auch ein paar klare Verlierer. Insbesonders für die Italiener ist es in diesem Jahr nicht gut gelaufen in Österreich. Ducati verliert 22%, Aprilia 16% und Moto Guzzi immer noch 10%. Einbußen müssen auch Harley-Davidson (– 11%) und BMW (– 4,6%) hinnehmen.

Und dann gab’s natürlich auch noch einige, die mehr oder weniger das Niveau des Vorjahres halten konnten: KTM & Husqvarna, Honda und Suzuki zum Beispiel.

 

 

Bei den klassischen Roller-Marken zeigt sich das Bild gespalten. Der Marktleader Piaggio (mit seiner Premiummarke Vespa) konnte seine führende Position sogar deutlich ausbauen. Allein Vespa verkaufte so viel wie Honda, BMW und Suzuki gemeinsam! Die unglaubliche Zahl von 6034 zugelassenen Vespas entspricht einem Plus von 14%! Dazu kommen weitere 1392 Piaggio-Modelle, dort ein Plus von 76%!

Ein Plus gab’s auch für Lambretta (+35%), während Peugeot stark verlor (–39%), ebenso wie Kymko (-10%).

 

Top Ten Zweiradmarken Österreich (Motorrad und Roller über 50 ccm), 1-10/2020, Zahlenquelle: Statistik Austria

  1. Vespa       6034
  2. KTM         3956
  3. Honda      3168
  4. Yamaha    2055
  5. BMW        1833
  6. Kawasaki  1509
  7. Piaggio     1392
  8. Suzuki        977
  9. Husqvarna  836
  10. Harley        738

 

Top Ten Motorradmarken Österreich (über 50 ccm), 1-10/2020, Zahlenquelle: Statistik Austria

  1. KTM          3956
  2. Honda       1765
  3. BMW         1715
  4. Kawasaki   1509
  5. Yamaha     1439
  6. Husqvarna   836
  7. Suzuki         827
  8. Harley         738
  9. Brixton        656
  10. Ducati         553

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