Suzuki GSX-S1000 GT Dauertest Zwischenbericht
Der Besuch bei Doktor Bogoly im Eco Plus Park in Bruck an der Leitha zwecks 1000er-Service und Montage der Seitenkoffer inspirierte mich, fortan mein Motorrad öfter und reinlicher zu waschen. Denn ein anderer Kunde brachte das sauberste Motorrad, das ich je gesehen habe – sauberer als ein neues. Tagsdarauf weichte ich die GT wie eine Hülsenfrucht ein und bearbeitete sie intensiv mit der Hochdrucklanze. Das Sturmgewitter hinterließ viel blitzendes Blau, aber keinen Tropfen Wasser in den in Fahrzeugfarbe lackierten Koffern. Meine oft sensible elektronische Fracht sollte also sicher sein.
Die zwei Hartschalenkoffer bieten zusammen ein Ladevolumen von 72 Litern und schlucken nicht nur je einen Intergralhelm, sondern überzeugen mit einer einfachen und unkomplizierten Bedienung. Mit dem Fahrzeugschlüssel werden die Schlösser hakelfrei ver- und entriegelt, nichts muss mit Gewalt zur Erfüllung seiner Funktion gezwungen werden.
Eine Vierteldrehung und eine Schnalle lässt sich heben und die Seitendeckel öffnen. Dabei sorgt die Schnalle gleichzeitig dafür, dass die Deckel nicht gleich herunterfallen, ein Zugband im Inneren hält die Deckel bei 90 Grad fest. Eine weitere Schlüsselstellung hat man sich bei Suzuki gespart, auch der Tragegriff lässt sich sofort nach oben klappen. Darunter entriegelt man mittels Schieber die Verankerung am Motorrad und die Koffer lassen sich abnehmen.
Ebenfalls ein seltenes, aber umso erfreulicheres Feature: Die zusammen etwas über zehn Kilogramm schweren Koffer fallen nicht um, wenn man sie auf den Boden stellt. Nachteile: Es wird empfohlen, pro Seite nicht mehr als fünf Kilo Gepäck mitzuführen und nicht schneller als 130 Stundenkilometer damit zu fahren.
Was mich momentan – und wohl auch den Rest der Saison – am meisten stört, ist das sehr weiche Bremsgefühl und das Problem, dass ich den einstellbaren Hebel nicht auf der von mir gewünschten Weite fixieren kann. Der CNC-gefräste Bremshebel mit GSX-S-Logo und blauem Einstellrad kostet unter 200 Euro und könnte zumindest letzteres Problem lösen. Und nach 1000 Kilometer steht fest, dass wir uns die 220 Euro Investition in die Touringscheibe auf keinen Fall sparen dürfen.