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Verbessert für 2026: Ducati Multistrada V4 RallyFahrwerks-Absenkung, Kollisionswarner und mehr
Seit der Markteinführung der Ducati Multistrada V4 Rally im Frühjahr 2023 – erster Fahrbericht hier! – hat sich die mächtige Reiseenduro einen guten Ruf als Globetrotter verdient. Sie ist zwar alles andere als günstig, dafür ist hier fast alles an Bord, was man sich auf einer langen Tour wünscht: viel Komfort, ein grandioser Windschutz, ein elektronisches Skyhook-Fahrwerk und nicht zuletzt modernste elektronische Assistenzsysteme. Dazu kommt noch die bullige Leistung von 170 PS. Die Bezeichnung Rally mag angesichts des Komforts und des mächtigen 30-Liter-Tank ein wenig irreführned sein, aber immerhin gibt es hier auf 200 Millimeter verlängerte Federwege, Speichenräder als Serienausstattung und ein große Motorschutzplatte aus Metall.
Für 2026 beschert Ducati seiner XXL-Reiseenduro nun ein Update, das sich auf viele Bereiche erstreckt. Am grundsätzlichen Konzept wird aber ebenso wenig gerüttelt wie am Antrieb. Abgesehen von der Einführung der zweiten Quickshifter-Generation (DQS 2.0) bleibt dieser unangetastet. An welchen Schrauben wurde also gedreht?
• Das elektronische Skyhook-Fahrwerk kommt nun serienmäßig mit einer Absenk-Automatik (die auch deaktiviert werden kann). Bei Geschwindigkeiten unter 10 km/h senkt sich der Körper ab, bei Geschwindigkeiten über 50 km/h (Straße) oder 20 km/h (Offroad) fährt es wieder auf die ursprüngliche Höhe hinauf.
• Die Dämpfung des Fahrwerks lässt sich nun auch während der Fahrt unabhängig vom gewählten Fahrmodus verstellen.
• Das Kurven-ABS und die Wheelie Control sprechen dank der Einführung des Ducati Vehicle Observers (eine Technologie aus der MotoGP, die Daten aus 70 Sensoren simuliert) feiner an.
• Das Integral-Bremssystem aktiviert nicht nur wie bisher die Hinterbremse, wenn man vorne verzögert, sondern kann’s auch umgekehrt: Bremst man nur hinten, werden die Bremsen am Vorderrad zur Mitarbeit eingeladen. In die Berechnung der Wirkungsweise wird nun auch die aktuelle Beladung miteinbezogen.
• Die Hinterbremse wird außerdem auf 280 Millimeter vergrößert. Neu ist auch der erhöhte Schwingendrehpunkt, er soll für noch stabileres Bremsen und ein noch ausgewogeneres Fahrverhalten bei voller Beladung sorgen.
• Der bislang schon eingebaute Frontradar (serienmäßig) kann nun auch vor Frontkollisionen warnen. Falls man, warum auch immer, nicht selber nach vorne schaut.
• Jubel: Die Heizgriffe sind nun endlich serienmmäßig!
• Ebenfalls neu: Die Scheinwerfer, die den Bereich direkt vor dem Bike nun besser ausleuchten sollen, verfügen über eine Coming-Home-Funktion.
• Das Menü am 6,5-Zoll-Display wurde etwas benutzerfreundlicher gemacht, notwendig auch durch die neue Funktion der Dämpfungseinstellung unabhängig vom Fahrmodus. Auch die Heizsysteme (Griffe, optional Sitze) sollen intuitiver bedienbar sein.
• Leichter soll das große Motorrad auch auf den serienmäßigen Hauptständer zu verfrachten sein. Und ein kleines, aber auf Reisen wichtiges Detail: Die Alu-Koffer (optional) lassen sich nun auch mit abgezogenem Schlüssel öffnen und schließen.
Für 2026 bringt Ducati außerdem ein edles, neues Farbschema für die Multistrada V4 Rally: Jadegrün mit Tank aus gebürstetem Metall, dazu goldene Räder. Traditionalisten werden mit Ducatirot, gebürsteten Elementen und schwarzen Rädern bedient. Beide Varianten zeigen einen roten Gitterrohr-Heckrahmen.
Drei Varianten stehen außerdem zur Wahl. Das bereits üppig ausgestattete Basismodell trägt den sprechenden Beinamen „Radar“. Wer „Adventure Travel & Radar“ wählt, erhält außerdem die schon erwähnten Alu-Seitenkoffer, dazu beheiztre Sitze für Fahrerin/Fahrer und Passagier. Topmodell ist „Full Adventure“, das zusätzlich mit einem Akrapovic-Endtopf und einem Carbon-Kotflügel vorne veredelt wird. Optionen gibt es weiterhin in großer Zahl, darunter natürlich das passende Topcase und eine Nebelschlussleuchte (!).
Die Auslieferungen sollen laut Ducati bereits im November 2025 beginnen.
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