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2024: Nächstes Rekordjahr in ÖsterreichNeuzulassungen hoch wie nie!
Schon nach elf Monaten steht fest: 2024 wird als neues Motorrad- und Roller-Rekordjahr in Österreichs Zulassungsgeschichte eingehen. Per Ende November wurden mehr Neufahrzeuge zugelassen als im gesamten Jahr 2023 – das ebenfalls schon ein Rekordjahr war. Warum man diese Zahlen aber auch ein wenig relativieren muss, das erklären wir euch im Folgenden.
Zuvor ein Blick auf die nackten Zahlen (© Statistik Austria): Von Jänner bis November 2024 wurden genau 36.399 neue Roller und Motorräder über 50 Kubik zugelassen. Das sind bereits um 3,4% mehr als im gesamten Jahr 2023 (35.207 Fahrzeuge).
Also Jubel und Trompetenschall? Ja, aber dennoch muss man wissen, dass diese Zahlen leicht verfälscht sind. Verantwortlich dafür ist KTM, wo man im November offenbar damit beginnen musste, unverkaufte Euro5-Modelle mit einer Kurzzulassung anzumelden. Warum? Weil ab 1. Jänner 2025 Modelle, die nicht nach Euro5+ homologiert sind, nur mehr unter Einhaltung strenger Ausnahmeregeln und in kleinen Stückzahlen neu zugelassen werden können.
Allein im üblicherweise stückzahlenschwachen November verzeichnete die Statistik Austria von den drei wichtigen KTM-Marken (KTM, Husqvarna, GasGas) 1003 Neuzulassungen. Im Vergleich dazu: Im November 2023 wurden von den drei Marken 89 Fahrzeuge neu angemeldet.
Natürlich wurden nicht alle 1003 Stück von KTM selbst zugelassen. Die aktuell guten Konditionen bei den Händlern dürften auch für einen kleinen Anstieg der Verkaufszahlen gesorgt haben. Aber der Schwerpunkt der Zulassungen befindet sich klar in Oberösterreich und legt damit nahe, dass sich darunter sehr viele Werkszulassungen befinden. Von 358 GasGas wurden 314 in OÖ zugelassen; von 56 Husqvarna-Bikes die Hälfte; und von 589 KTM waren es 498.
Was bedeutet dies nun für das vermeintliche österreichische Zweirad-Rekordjahr? Im Grunde ändert es nichts an diesem Status, allein der Vorsprung schrumpft. Rechnen wir im Geiste die rund 900 „Mehrzulassungen“ von KTM im November ab, dann lägen wir mit rund 35.500 Stück nach elf Monaten immer noch vor dem Gesamtjahr 2023. Am Rekord wird also auch mit dieser Einschränkung nicht gerüttelt, es sind dann halt nur 0,8% mehr. Unterm Strich bleibt es also ein gewaltiger Erfolg; nach nur elf Monaten ein Rekordjahr zu übertreffen, und dies in wirtschaftlich mehr als schwierigen Zeiten, spricht eindeutig für die anhaltende Attraktivität von Motorrädern und Rollern.