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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
26.3.2019

Conti TrailAttack 3 im ersten TestSchräger, schneller, WEITER

Härter als bei unserem Test des neuen Conti TrailAttack 3 auf Kreta hätten die Bedingungen kaum sein können: wenige Tage vor unserer ausgiebigen Probefahrt im gebirgigen Hinterland der griechischen Insel hatten schwere Unwetter das Straßennetz verwüstet. Große Teile der 250 Kilometer langen Route wurden dabei stark beschädigt: Teile des ohnehin schon maroden Asphaltbandes waren abgerutscht, Felsbrocken in Größe eines Pkws lagen mitten auf der Fahrbahn und beinahe in jeder Kehre lauerte Schotter, Sand oder zumindest das Schmelzwasser der meterhohen Schneewechten, die langsam in der Frühlingssonne dahinschrumpften. Verschärfte Bedingungen für die dritte Generation des TrailAttack von Conti – aber dennoch ein Szenario, mit dem ein waschechter Adventure-Reifen im Reise-Einsatz jederzeit konfrontiert werden kann.

Um das Thema Geländetauglichkeit gleich abzuhaken: Schotterwege bewältigt der Pneu bei moderatem Tempo erwartungsgemäß problemlos – für regelmäßige Offroad-Ausflüge bietet die Produktpalette der Deutschen jedoch sinnvollere Alternativen, wie beispielsweise TKC 70 oder TKC 80. Der TrailAttack 3 wurde dagegen mit Fokus auf Asphalteinsatz entwickelt. Hier hat schon sein 2012 präsentierter Vorgänger besonders bei Grip und Agilität seine Lorbeeren verdient. Vielfahrer bemängelten jedoch nicht selten die vergleichsweise magere Laufleistung. Kritik, die man sich bei Conti zu Herzen genommen hat: mit frischem Profildesign, neuem Karkassen-Aufbau und „MultiGrip“-Technologie (eine einzige Gummimischung wird durch ein thermisches Produktionsverfahren an den Reifenschultern haftungsstärker und im Mittelbereich abriebfester gefertigt), soll der TrailAttack 3 nun mindestens 25 Prozent länger leben als seine Konkurrenten im Segment. Außerdem will der Touren-Gummi selbst knapp an der Verschleißgrenze mit solider Grip-Performance und ungebrochen gleichmäßiger Reifenkontur punkten: Laut Aussage des Herstellers verfügt der TrailAttack 3 nach 3500 Kilometern immer noch über besseres Handling und eine größere Profiltiefe als ein frisch montierter „Benchmark-Vergleichsreifen der Konkurrenz“, wie es Conti formuliert – nach Insider-Gesprächen vermuten wir, dass Conti bei der Entwicklung des TrailAttack 3 besonders die Pendants von Pirelli und Bridgestone im Visier gehabt hat.

Zwar können wir uns über die tatsächliche Laufleistung nach dem nur eintägigen Test natürlich kein Urteil erlauben, andere positive Charaktereigenschaften können wir dem TrailAttack jedoch guten Gewissens aus eigener Erfahrung attestieren. Zum Beispiel die sensationell kurze Aufwärmphase. Bei 19 Grad Luft- und 23 Grad Fahrbahntemperatur erreicht der TrailAttack 3 bereits nach nur rund 1,5 Kilometern optimale Betriebstemperatur und klebt am Asphalt ähnlich einem Kaugummi an der Schuhsohle. So darf man schon kurz nach Fahrtantritt beherzt und dennoch vertrauensvoll im Winkelwerk umlegen – selbst auf den teilweise stark strapazierten, glattgeschliffenen Straßen Griechenlands. Wie gewohnt bei Conti macht die clevere, trennmittelfreie „TractionSkin“-Technologie auch das Einfahren eines brandneuen Pneus völlig obsolet – bereits ab den ersten Metern seines Reifenlebens ist der TrailAttack 3 haftungsstark und somit uneingeschränkt einsatzbereit.

Starke Verbesserungen wollen die Sauerländer wegen des überarbeiteten Profils zur Wasserverdrängung und eines neuen Gummi-Compounds auch bei der Nasshaftung erzielt haben. Ein Versprechen, das sich während unseres Tests bestätigt: auf feuchtem Untergrund vermittelt der Pneu großes Vertrauen und kündigt seinen breiten Grenzbereich in Schräglage frühzeitig an - die jüngste TrailAttack-Generation dürfte tatsächlich auch im Regen zur Konkurrenz aufgeschlossen haben. Unverändert tadellos sind Komfort, Handling und Trockengrip des Conti – Stärken, die wir jedoch schon von seinem Vorgänger seit Jahren kennen und schätzen. Unterm Strich hat die Entwicklungsabteilung der Korbacher gekonnt die bewährten TrailAttack-Stärken konserviert und altbekannte Schwächen eindrucksvoll beseitigt. Einen Langzeit-Test zur Laufleistung reichen wir in Kürze nach, bei unserem großen Reifen-Vergleichstest 2019 wird sich der TrailAttack 3 obendrein dem Direktvergleich mit seinen Mitbewerbern stellen müssen.

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