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Motorrad und Roller auswinternDie 6 Gebote
Da es und derzeit nur eingeschränkt möglich ist, unserem liebsten Hobby nachzugehen, werden wohl einige ihren Saisonstart bis nach Ostern oder gar in den Mai verschoben haben. Grundsätzlich ist es zwar nicht verboten, Motorrad zu fahren – schließlich sind einige auf das Motorrad angewiesen –, aber man sollte es zumindest mit einer gewissen Vorsicht und ohne gemeinsame Rauch- oder Trinkpausen tun. Wessen einspuriger Freund noch in der Garage im Winterschlaf schlummert, der sollte beim Auswintern einiges beachten und unbedingt wichtige Checks durchführen.
Besonders bei älteren Motorrädern sollte man gewissenhaft sein, mein ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl: "Auch wenn die Maschine professionell eingewintert war, gibt so manche Batterie in der langen Winterpause den Geist auf. Bei Vergaserproblemen ist daher oft zusätzlich ein Starterspray notwendig."
Hier weitere Tipps vom ÖAMTC:
- Motoröl: Vor der ersten Probefahrt sollte der Motorölstand kontrolliert werden. Sollte dieser zu niedrig sein, muss er nachgefüllt werden. Sollte ein professioneller Austausch nötig, aber aufgrund der aktuellen Ausgangsbeschränkungen nicht möglich sein, lässt sich dieser auch auf später verschieben. Mindestens einmal jährlich muss beim Motorrad ein Öl- und Ölfilterwechsel vorgenommen werden.
- Flüssigkeitsstände: Kühlmittel, Brems- und Hydraulikflüssigkeit überprüfen. "Die Bremsflüssigkeit sollte alle drei Jahre erneuert werden", erinnert der ÖAMTC-Techniker.
- Elektrik: Beleuchtungsanlage, Blinker, Bremslicht und Hupe auf Funktionstüchtigkeit testen. Etwaige Defekte wie kaputte Lämpchen müssen behoben werden.
- Reifen: Luftdruck und Allgemeinzustand der Reifen kontrollieren. Die Profiltiefe muss bei Motorradreifen mindestens 1,6 Millimeter betragen.
- Hand- und Fußbremse testen: Die Bremsen sollten hart und ordentlich zupacken. "Die Bremsbeläge halten selten mehr als drei Saisonen. Eine regelmäßige Kontrolle und der rechtzeitige Tausch kann den Kauf einer neuen Bremsscheibe vermeiden helfen", erklärt Kerbl.
- Kette und Kettenspannung prüfen: Nach der Reinigung von Ritzel und Kettenrad muss man die Spannung der Kette zum Hinterrad überprüfen. "Wenn eines der Kettenräder abgenutzt ist oder sich die Kette zu weit vom Zahnkranz abheben lässt, gehört immer der gesamte Antriebssatz - also Kette, Ritzel und Kranzl – getauscht", sagt der ÖAMTC-Techniker.