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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
16.7.2024

Wunderlich für BMW R 1300 GS Kleines Glück

Natürlich würde man zunächst davon ausgehen, dass ein Bike, das vom Basispreis ausgehend um knapp 9000 Euro (!) hochgetrieben wurde, alles an Bord hat, sogar eine Espressomaschine für den gepflegten Koffeinnachschub im Outback. Das ist natürlich nicht der Fall, sogar die Seitenkoffer (auf die wir noch immer warten) sind im Preis von rund 31 Tausender noch nicht enthalten. Von der Espressomaschine ganz zu schweigen.

Aber wir wollen nicht unfair sein. Speziell in elektronischer und elektrischer Hinsicht ist fast alles an Bord, das man sich wünschen kann. Und auch einiges zum Verwünschen, aber dazu kommen wir später noch.

Zunächst ein Blick auf drei Goodies, die wir uns beim Zubehörspezialisten Wunderlich besorgt haben, um die GS auf unsere speziellen Bedürfnisse anzupassen und die wir im Lauf unserer ersten Reisen schon brav getestet haben.

Beginnen wir bei der „USB-Ladebox“, die man mit verschiedenen Aufsätzen ergänzen kann; in unserem Fall mit einem „SP Connect Anti-Vibration Modul SPC+“. Beides zusammen kostet 159,90 Euro. Was dabei noch fehlt, ist die modellspezifische Smartphone-Hülle von SP Connect (rund 40 Euro).

Das ganze Ding ist einfach genial. Hintergrund: Viele GS-Käufer kreuzen ja das Touring-Paket an, in dem die Navi-Halterung bereits inkludiert ist – fangen aber nichts damit an, weil sie den „BMW ConnectedRide Navigator“ nicht haben oder wollen. Auch bei uns hat es die Navi-Vorbereitung auf diese Weise in die Ausstattungsliste geschafft; ein totes, nutzloses und optisch nicht gerade ansprechendes Teil.

Hier kommt nun die USB-Ladebox von Wunderlich ins Spiel: Sie passt perfekt auf die verschließbare Navi-Vorbereitung, nützt dessen Stromversorgung für zwei seitliche USB-Ports (Typen A und C) und kann, wie gesagt, mit verschiedenen Aufsätzen ergänzt werden. Neben dem vibrationsgedämmten SP-Connect-Aufsatz, mit dem sich das Smartphone perfekt in zentraler Position über dem TFT-Bildschirm arretieren lässt, kann man mittels der vier Schraub-Aufnahmen auch einen gängigen Ram-Knödel fürs eigene Navi anbringen. Und die Stromversorgung ist gleich nebenan. Wie gesagt: ganz genial mitgedacht!

Das zweite Goodie wirkt auf den ersten Blick etwas banaler, hat aber auch seine versteckten Talente: Es geht um den Tankrucksack „Click Bag“. Dafür braucht man den modellspezifischen Tankring (39,90 Euro) und dann eben den Tankrucksack, der mit 159,90 Euro nicht ganz billig ist. Dafür kann man sich die Verarbeitung nicht hochwertiger und die Funktionen nicht schlauer wünschen. Für ein Verriegeln braucht man ihn nur in passender Position auf den Tank zu setzen – ein Klick, dann sitzt er bombenfest und ohne die geringste Gefahr, die schöne Lackierung zu zerkratzen. Fürs Herunternehmen muss man nur ein Bändchen im vorderen Bereich ziehen, ein Kinderspiel. Der besondere Gag: Das Volumen von sechs Liter lässt sich mit einem Handgriff – einfach hochziehen! – auf acht Liter erweitern.

Für uns ist dieses Volumen ideal: Gut nutzbar für Kleinigkeiten und eine kompakte Kamera, aber nicht raumgreifend und daher beim Fahren störend. Wer andere Bedürfnisse hat: den Click Bag gibt’s auch kleiner (drei Liter) oder größer (13 oder 16 Liter).

Zu guter Letzt haben wir noch eine Gepäckträgertasche aus der Serie „Elephant Drybag“ von Wunderlich probiert. Auch dies ist mit 189,90 Euro eine Premiumlösung, vor allem angesichts des überschaubaren Volumens von zwölf Liter, das sich mittels Zipp auf 16 Liter erweitern lässt. Das zeigt schon, dass es sich hier um ein Gepäckstück für Tagesausflüge oder eine kleine Ergänzung zu Seitenkoffern handelt. Drei sehr gute Eigenschaften: Der Drybag ist, wie der Name schon sagt, wasserdicht, lässt sich sehr einfach, aber stabil auf der Gepäckbrücke (Serie bei der Tramuntana) arretieren und beeinträchtigt den Platz auf dem Sozius um keinen Millimeter (im Gegensatz zu vielen anderen Hecktaschen).

Noch kurz ein paar Notizen aus dem Fahrtenbuch, das nach dem Tausender-Service und einigen intensiven Reisen schon prall gefüllt ist.

Erstens: Wir sind alle extrem beeindruckt, wie easy und gleichzeitig hochpräzise das Handling der neuen GS ausfällt. Davon profitieren alle Fahrertypen: Die sportlichen können damit noch sportlicher fahren, und wer genussvoll über die Alpen segelt, der freut sich über noch größere Unkompliziertheit, die man daran messen kann, dass man nach sieben Stunden Kurvensurfen entspannter ist als auf den meisten anderen Motorrädern.

Zweitens: Der Motor ist deutlich kultivierter und dezenter. Und ja, er ist auch deutlich stärker, aber im oberen Drehzahlbereich, der im Alltag nicht relevant ist. Kleiner Haken: Bislang verbrauchen wir mit der 1300 rund einen halben Liter mehr als mit der 1250. Ob’s daran liegt, dass wir unbewusst flotter unterwegs sind? Wir werden das Thema beobachten und freuen uns auch über euer Feedback, wenn ihr Erfahrung mit beiden Modellen habt.

Drittens: Vieles von der größtenteils optionalen Mega-Ausstattung auf unserer GS ist sinnvoll oder zumindest aus technischer Sicht spannend-interessant. Aber auf eines können wir gut verzichten: den Notbrems-Assistent. Auf einer 300-Kilometer-Autobahnfahrt hat er fünf Mal selbsttätig ohne Not die Bremse aktiviert! Beim Fahren in der Gruppe nervt er unablässig mit Warnmeldungen, irritiert durch ein rotes Lichtermeer am TFT. Unterm Strich: Er wird ab sofort in den Ruhestand geschickt. Schlimm genug, dass Autos per Gesetz unsere Selbstbestimmung rauben müssen, beim Motorrad sind wir gerne noch selbst am Steuer.

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