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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
8.10.2020

BEAST MechatronicsInnovation made in Austria

Die ersten Zeilen zahlreicher internationaler Erfolgsgeschichten werden nicht selten in Garagen geschrieben: Amazon, HP, Walt Disney, Harley Davidson, Google, Microsoft, Apple – alle diese namhaften Weltkonzerne wurden einst in amerikanischen Garagen gegründet. Doch warum soll dieses scheinbare Erfolgsrezept eigentlich nur in den USA funktionieren!?

Möglicherweise schafft es ja auch die junge Firma „BEAST Mechatronics GmbH“ aus dem beschaulichen Rohrendorf bei Krems zu ähnlicher Bekanntheit - zumindest in der Motorrad-Branche. Unternehmensgründer Christoph Mantsch ist nämlich nicht nur leidenschaftlicher Motorsport-Fan, sondern auch ein geschickter Tüftler. Der gelernte Produktionstechniker und Maschinenbau- und Automatisierungsingenieur liebt es daheim stundenlang an etwas herumzubasteln bis es endlich so funktioniert oder aussieht wie er es sich vorstellt.

Als er 2017 auf einer zwei Jahre alten 1290 Super Duke R das Ring-Fahren begann, rüstete er an der KTM einen Schaltassistent mit Blipper-Funktion für kupplungsfreie Gangwechsel nach – und war auf Anhieb begeistert. Leider war ein solches System für sein Pitbike nicht erhältlich. Also beschloss Christoph ein solches System einfach selbst zu entwickeln.

Von Aussagen wie „das bekommst du nie zum  Laufen“, „das ist zu kompliziert zum Programmieren“ oder „geht nicht, die Dinger haben doch alle Seilzug-Gas“, ließ sich der Erfinder nicht entmutigen, im Gegenteil: der Ehrgeiz war entfacht. Zu guter Letzt sorgte das Schicksal für ausreichend freie Zeit zur Umsetzung des Projekts. Der Corona-Lockdown kam dem nebenberuflichen Erfinder gerade recht um zu planen, zu drucken, zu drehen und zu fräsen.

300 Arbeitsstunden später war der erste Prototyp einsatzbereit, der erste Test am Parkplatz verlief vielversprechend. Nach 20 problemlosen Betriebsstunden mit einer weiter überarbeiteten Version wurden vier weitere Exemplare hergestellt und an Tester im Freundeskreis verteilt. Nach 120 Stunden Gesamtfahrzeit und wochenlang bis zu 14 Arbeitsstunden pro Tag konnte der „Pitblip MK2“ endlich für serienreif erklärt werden.

Der Firmenname „BEAST“ steht übrigens für „bend emitted automatic shift technology“ und kürzt das innovative, patentierte Funktionsprinzip des Schaltassistenten ab: “per Biegung ausgelöste, automatische Schalttechnologie“. „Beim Hochschalten wird für einen Bruchteil einer Sekunde die Zündung unterbrochen und der nächste Gang geht rein. Beim Runterschalten wird über einen Servomotor ein Zwischengasstoß abgegeben, dadurch wird das Getriebe lastfrei und der niedrigere Gang kann eingelegt werden. Diese Vorgänge werden bei meinem System über einen Sensor, der direkt an den Schalthebel (kein Schaltgestänge notwendig) geschraubt wird, ausgelöst. Bei optimaler Abstimmung ist das in keinster Weise schädlich fürs Getriebe“, erklärt der Entwickler.

Kurz zusammengefasst bietet der Quickshifter mit Blipper-Funktion von BEAST also handfeste Vorteile, besonders für die Installation an älteren oder technisch simpel konstruierten Fahrzeugen: er funktioniert ausschließlich bei Motorrädern ohne Ride-by-Wire-Gasgriff und passt universell für diverse Modelle verschiedenster Hersteller. Geplante Gangwechsel werden über das minimale „Verbiegen“ des Schalthebels bei der Berührung mit dem Fuß erkannt - einzigartige Sensortechnik, die in dieser Form noch nie in einen Quickshifter implantiert wurde.

Aktuell offeriert Christoph Mantsch ab 499 Euro zwei Varianten des „Pitblip MK3“, einem Schaltautomaten für Einzylinder-Motorräder ohne elektronischen Gasgriff und Schaltgestänge. Die Abläufe für die Gangwechsel ohne Kupplungsbetätigung werden per Mikroprozessor gesteuert, die Spannungsversorgung funktioniert über eine handelsübliche Power-Bank.

Jedes Gerät ist ein Einzelstück „made in Austria“ und wird vom Erfinder höchstpersönlich in Handarbeit gelötet und zusammengebaut. Selbst das 100 x 70 x 25 Millimeter kompakte Gehäuse wird mittels professionellem 3D-Druck selbst produziert. So entstehen rund 20 Exemplare pro Monat.

Der Einbau ins Fahrzeug ist laut Christoph für Personen mit technischem Grundverständnis problemlos machbar, diverse Parameter (Schnelligkeit der Gangwechsel, Auslösekraft usw.) sind individuell direkt am Gerät justierbar. „Ich rechne damit, dass die Nachfrage nach einem Quickshifter zum Nachrüsten für ältere Fahrzeuge mindestens noch acht bis zehn Jahre anhalten wird. Ich habe auch schon zahlreiche Anfragen von Piloten mit Kawasaki Z650, Yamaha MT-07 und Triumph Daytona - im Sporteinsatz kann mein System auch hier verwendet werden.“

Daher hat der Erfinder mit dem „Beastblip MK2“ bereits eine Variante für Motorräder mit zwei oder mehr Zylindern und konventionellem Gas-Seilzug im Programm. Das brandneue Gerät ist bereits fertig entwickelt und ist um 689 Euro bereits im Webshop von Beast Mechatronics verfügbar.

 

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