Der von Harald Denzel herausgegebene „Große Alpenstraßenführer“ hat mir – leider erst viele Jahre nach meiner Fahrprüfung! – gezeigt, dass ein Motorradführerschein nicht nur dazu dient, die Weinstraße von Gumpoldskirchen zu bereisen oder nach Laxenburg auf ein Eis zu fahren. Seither begleitet mich der Denzel auf sämtlichen Alpentouren und hilft mir in den unwirtlichen Wintermonaten bei der Planung der kommenden Saison. Es ist wirklich keine Übertreibung, wenn ich erzähle, dass dieses Buch für meine liebste Freizeitbeschäftigung mit Hosen an unverzichtbar geworden ist. Wie viele lohnenswerte Strecken ich erst durch den gelben Wälzer entdeckt habe, kann ich unmöglich abschätzen – den Traum, jede Denzel-Kennzahl auch selbst zu besuchen, hingegen abschminken. Denn rund 700 auf Asphalt- oder Schotterstraßen erreichbare Hochpunkte werden im Alpenbogen zwischen Wien und Marseille detailliert beschrieben. Der für jede Strecke angegebene Schwierigkeitsgrad hilft Novizen und Routiniers gleichermaßen, geeignete Straßen zu finden. Und mit jeder Neuauflage – die 26. ist vor wenigen Wochen erschienen – kommen neue Ziele dazu, während mittlerweile gesperrte Ziele aus Gründen der Übersichtlichkeit entfallen. Garniert ist das umfangreiche Standardwerk mit übersichtlichen Kartenskizzen und zahlreichen Fotos – unter anderem ist auch die 1290 Super Adventure des Motorradmagazins (Longrun 2015) auf der Straße zur Winklerner Hütte in Osttirol zu sehen.
Fazit: Dieses Buch kostet ca. so viel wie zwei Tankfüllungen, macht aber deutlich länger Freude.
Denzel Verlag, 624 Seiten, 109 Kartenskizzen, 357 Farbfotos, Format 12,5 x 22 cm, strapazierbarer Einband. ISBN: 978-3-85047-774-1, 49,90 Euro.
www.denzel-verlag.de
Text: Alexander Seger