Motorrad WissenMotorrad umweltfreundlicher als Auto
Sind Motorräder umweltfreundlicher als Autos? Das hängt von der Betrachtungsweise ab. Konzentriert man sich nur auf den Schadstoffausstoß laut Euro-Norm, sieht es für Motorräder aktuell etwas schlechter aus: EURO-4 für Motorräder lässt 14 % mehr CO, 70 % mehr CH und bis zu 50 % mehr NOx zu, als EURO-6 für Benzin-Pkw. Allfällige Unterschiede zwischen Prüfstand und Realbetrieb lassen wir hier beiseite. Viel interessanter ist der Gesamteffekt.
Denn um ein Fahrzeug zu bauen, müssen Rohstoffe abgebaut, transportiert und verarbeitet werden. Diese Halbwaren müssen zu Kfz-Fabriken gebracht werden und dort mit hohem Energieaufwand in Fahrzeuge verwandelt werden. Von dort geht es weiter in den Vertrieb und zu den Händlern, weshalb jedes Fahrzeug einen großen Umwelteffekt bewirkt, noch bevor es den ersten Kilometer fährt. Dieser Effekt hängt direkt mit der Masse des Fahrzeugs zusammen, wobei Pkw durchschnittlich rund acht Mal schwer sind als Motorräder. Das setzt sich über die gesamte Lebenszeit (etwa Platzbedarf und Abnützung von Straßen) bis zur Entsorgung fort. Auch beim Spritverbrauch sind Motorräder klar umweltfreundlicher, wenn man sie mit Pkw ähnlicher Fahrleistungen vergleicht.