
christoph.lentsch@motorrad-magazin.at
Die stärksten Motorräder 2022Über 200 PS
Ducati machte sein Superbike für 2022 noch ein bisschen stärker. Warum auch nicht? Mit einer Spitzenleistung von 215,5 PS (159 kW) bei 13.000 Umin und einem Drehmoment von 124 Netwonmetern bei 9.500 U/min bei einem Gewicht von nur 195 kg (S-Version) liegt sie zwar beim Maximum hinter Hondas CBR1000RR-R Fireblade SP. Durch das geringere Gewicht aber liegt sie aber vorn: (1,105 PS/kg zu 1,08 PS/kg).
Viel wichtiger aber waren die Verbesserungen am Chassis und an der Ergonomie (höherer Schwingendrehpunkt, schmälerer Tank) und die Verfeinerung der Elektronik. Sogar MotoGP-Fahrer Johan Zarco meinte, die Regelsysteme wären jenen in der Königsklasse nicht mehr unähnlich. Noch stärker wird der 1103-Kubik-V4 der Panigale übrigens mit der Akrapovic-Racing-Anlage: 223 PS soll der Desmosedici-Stradale damit leisten.
Preis Panigale V4S Österreich: 37.395 Euro
Mit 212 PS (156 kW) bei 14.500 U/min. und einem maximalen Drehmoment von 113 Netwonmetern bei 11.000 U/min. ist die Edelvariante der S 1000 RR zwar nicht die stärkste, mit 192 Kilogramm vollgetankt aber eine der leichtesten. Carbonfelgen sorgen auf Wunsch für ein unvorstellbar scharfes Handling, der Topspeed soll bei 306 km/h liegen. Wem der Preis etwas zu happig ist, der kann die M 1000 RR auch als Bausatz bestellen.
BMW M 1000 RR Preis Österreich: 39.900 Euro
Zum 30-jährigen Jubiläum der legendären Feuerklinge bringt Honda den Supersportler in den Originalfarben aus den Neunzigern, allerdings im Grafikstil modern angepasst. Auch Motor und Elektronik wurden überarbeitet, die Maximalleistung liegt allerdings nach wie vor bei 217 PS (160 Nm) bei 14.500 U/min, das Drehmoment bei 113 Newtonmeter bei 12.500 U/min. Vor allem die stark verkürzte Übersetzung (43er statt 40er-Zahnkranz) sollte eine bessere Beschleunigung ermöglichen, zugleich wird aber natürlich der Topspeed etwas Federn lassen müssen. 200 im ersten Gang sollten jedenfalls nicht mehr möglich sein.
Preis Honda CBR1000RR-R Fireblade SP Österreich: 31.390 Euro
Mit RAM-Air generiert der Reihenvierer der ZX-10RR eine maximale Leistungvon 214 PS (157,5 kW) bei 14.000 U/min. und ein maximales Drehmoment von 111,8 Nm bei 11.700 U/min. Sie ist zwar etwas schwerer als die Raketen der Konkurrenz, aber das dürfte nicht wirklich ins Gewicht fallen, zumindest im Alltag. Der grasgrüne Supersportler ist mit dezenten, integrierten Winglets ausgestattet und verfügt über eine schärfere RR-Nockenwelle sowie Titan-Pleuel. Nicht umsonst dominierte Kawasaki ab 2015 die Superbike-WM, bis Yamaha das Zepter übernahm. Wäre eine gute Gelegenheit für eine grundlegende Überarbeitung.
Kawasaki ZX-10RR Preis Österreich: 32.999 Euro
208 PS (153 kW) bei 13.000 U/min. und 123 Nm Drehmoment bei 9.500 U/min. bei einem Gewicht von 199 kg fahrfertig – und das Ganze ohne Verkleidung. Da werden die Winglets überlebenswichtig, wenn sie bei 270 km/h fast 30 Kilogramm Druck aufs Vorderrad pressen. Die Streetfighter V4 S ist vielleicht das radikalste Naked Bike aller Zeiten und das lässt sie uns auch hören: Nahfeldpegel 106dB(A) bei 6500 U/min.! Im Alltag fordert sie nicht nur deshalb Nerven aus Stahl von ihrem Reiter, denn der Motor ist sehr drehzahllastig ausgelegt, die Ergonomie gnadenlos und die Performance furchteinflössend – so wie der Preis.
Ducati Streetfighter V4 S Preis Österreich: 29.495 Euro
Optisch noch radikaler als die Streetfighter und wie wir meinen sogar noch lauter. Der Name Brutale war bei MV Agusta schon immer Programm. Während die meisten ihrer Superbikes durch zeitlose Eleganz glänzen, dominieren bei den Nakeds aggressive Stilelemente und Farbgebungen. Für seinen Reihenvierzylinder gibt MV eine Spitzenleistung von 208 PS (153,0 kW) bei 13.000 U/min. und ein Drehmoment von 116,5 Nm (11,9 kgm) bei 11.000 U/min. an. Als Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller selbstbewusst über 300 Stundenkilometer an. Wir kennen leider niemanden, der diese Marke je erreicht hat.
MV Agusta Brutale 1000 RR Preis Österreich: jenseits der 30.000 Euro.
Die unvergleichliche Faszination der Kawasaki-H2-Reihe lässt sich nicht bloß an der vergleichsweise bescheidenen Leistung von 200 PS (147,1 kW) bei 11.000 U/min. und dem Drehmoment von 137 Nm bei 8.500 /min festmachen. Vielmehr ist es der Druck, der sich durch den Kompressor seidenweich und homogen schon aus dem Drehzahlkeller aufbaut und eine völlig gleichmäßige wie unbarmherzige Beschleunigung generiert, die Ihresgleichen sucht. Zwar lässt die Z H2 naturgemäß einen Windschutz vermissen, dafür legt man aber auch um zirka 10.000 weniger auf den Tresen als für einen Supersportler – und hat sogar schon das elektronische Fahrwerk an Board. Wer mehr Komfort möchte, der greift zur Tourenvariante Z H2 SX (SE).
Kawasaki Z H2 SE Preis Österreich: 22.799 Euro
Mit einer Leistung von 200.0 PS (147,1 kW) bei 13.500 U/min. und einem Drehmoment von 113,3 Nm bei 11.500 U/min. ist die R1 vielleicht nicht mehr ganz vorne mit dabei, aber ihre Ausgewogenheit und der exakt kontrollierbare Crossplane-Reihenvierzylinder machen sie auch heute noch konkurrenzfähig. Wer es noch etwas schneller und edler haben möchte, der greift zur R1M mit Öhlins-Fahrwerk, Carbonteilen und Racing-Komponenten. Für Sammler empfiehlt sich hingegen die Jubiläumsedition zu 60 Jahren in der Königsklasse.
Yamaha R1 World GP 60 Anniversary Preis Österreich: 25.299 Euro
Es geht immer noch a bissl mehr lautet das Motto in Mattifghofen und so präsentierte KTM für 2022 die Superduke R Evo. Der 1301 Kubik große V2-Reaktor leistet nicht nur 180 PS bei 9.500 U/min., sondern stemmt mit 140 Newtonmetern bei 8.000 U/min. das höchste Drehmoment aller Naked- und Super-Bikes auf die Kurbelwelle. Auf die Straße gebracht wird diese Leistung neben einem umfangreichen Elektronikpaket von einem semi-aktiven Fahrwerk, das auf den momentanen Fahr- und Fahrbahnzustand reagiert und die Inputs vom Fahrer umsetzt.
KTM 1290 Super Duke R Evo Preis Österreich: 24.099 Euro
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, weil er Drehmoment bringt. Und da kein Motorrad so viel Hubraum hat wie der 2,5-Liter-Dreizylinder der Rocket III, hat auch keines so viel Drehmoment. Damit das auch jeder sieht, steht auf dem Tank der Special Edition die Zahl 221. Die konkreten Leistungsdaten des Power-Cruisers: 167 PS (123 kW) bei 6.000 U/min, maximales Drehmoment 221 Nm bei 4.000 U/min. Da muss man sich auch über das Trockengewicht von 291 Kilogramm keine Gedanken machen. Welchen nachhaltigen Eindruck eine Fahrt mit der Rocket III hinterlässt, seht ihr in diesem Video.
Preis Triumph Rocket III R 221: 27.895 Euro