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QJMotor 2026Maximale Modellvielfalt
Das Model-Lineup von QJMotor für die Saison 2026 nimmt konkrete Formen an. Sicher ist, dass wir mit einer enormen Modellvielfalt rechnen dürfen, die praktisch alle Motorrad-Segmente abdeckt, Roller und nicht zuletzt auch Quads inklusive. All das zu Preisen, wie man sie von chinesischen Premiumherstellern mittlerweile gewohnt ist und die trotz der hohen Fertigungsqualität massiv unter den Mitbewerbern aus Europa und Japan angesiedelt sind.
An der Spitze der Nahrungskette steht die neue SRK 921 RR: Ein vollverkleideter Reihenvierzylinder mit 921 Kubik, 129 PS bei 10.000 U/min, 93 Nm bei 8000 U/min und 225 Kilo fahrbereit. 835 Millimeter Sitzhöhe und ein 16-Liter-Tank entsprechen dem Standard dieser Klasse, während die radial verschraubten Vierkolbensättel der Brembo-Anlage mit 320-Millimeter-Doppelscheibe schon eher darüber liegen. Ganz klar darüber liegt die schicke Einarmschwinge - ein Detail, das im Motorradbau mittlerweile ziemlich selten geworden ist. Der Sound dürfte einprägsam sein: QJMotor gibt ein Standgeräusch von 100 dB(A) an. Bei der Ausstattung dürfen wir mit Full-LED, TFT-Display, Navigationsdisplay, BluetoothConnectivity verschiedenen Fahrmodi, USB-Anschluss, Lenkungsdämpfer und natürlich mit einem volljustierbarem Fahrwerk rechnen. Der Preis bleibt erwartungsgemäß überschaubar: 13.999 Euro in Österreich, 12.999 Euro in Deutschland.
Die QJMotor SRK 921 verzichtet auf das "RR" und damit auch auf die Vollverkleidung ihrer rennstreckenfreundlichen Schwester. Das stark an italienisches Design erinnernde Nakedbike kommt praktisch mit demselben Motor wie die RR, wird aber mit 1 PS weniger Spitzenleistung angegeben. Offiziell sind es also bei der SRK 921 eine Leistung von 128 PS bei 10.000 U/min und 93 Nm bei 8000 U/min, die der flüssig gekühlte Reihenvierer bei einer Verdichtung von 13:1 aus seinen 921 Kubikzentimeter Hubraum holt. Sie wird dank fehlender Vollverkleidung mit 218 Kilo fahrbereit etwas leichter angegeben als die RR und hat mit 15,5 Liter Inhalt einen minimal kleineren Tank. Bremsen und Fahrwerk sind gleich, was natürlich auch für die Einarmschwinge gilt. Für 11.599 Euro wird man die unverkleidete QJMotor SRK 921 zu Beginn der Saison 2026 bei den österreichischen Händlern finden.
Mit der SRK 800 RR setzt QJMotor in der 95-PS-Mittelklasse mit einem vollverkleideten Vierzylinder-Racer dort an, wo derzeit vor allem Honda mit der CBR650RR sehr erfolgreich unterwegs ist. 95 PS bei 10.000 U/min und 75 Nm bei 8500 U/min holt der flüssiggekühlte Reihenmotor aus 778 Kubik Hubraum. Das fahrbereite Gewicht von 211 Kilo passt gut in diese Kategorie und die Sitzhöhe von 815 Millimeter macht den roten (alternativ auch schwarzen) Racer einsteigerfreundlich. Beim Fahrwerk wird nicht gespart: Ein Alurahmen gesellt sich zu justierbaren Dämpfungselementen von Marzocchi inklusive Upside-Down-Gabel. Die Bremsanlage von Brembo mit radial montierten Vierkolbensätteln vertraut vorne auf zwei 320-Millimeter-Scheiben und hinten auf eine 260-Millimeter-Einzelscheibe. Auch das ist für diese Klasse eindeutig überdurchschnittlich. Klar unter dem Durchschnitt gestaltet sich hingegen der Preis: Bereits um 8399 Euro wandert die QJMotor SRK 800 RR in die eigene Garage - in diesem Fall in Österreich ebenso wie in Deutschland.
Die SRT 800 RX ist klar eine der interessantesten Neuvorstellungen bei QJMotor. Sie positioniert sich dort, wo man auch ähnliche Modelle von Voge und Kove findet, wobei natürlich alle in Richtung Yamaha Tenere schielen und den Platzhirsch dieser Klasse mit deutlich mehr Leistung und einem wesentlich niedrigeren Preis vom Thron stoßen wollen. Die SRT 800 RX ist dabei mit ihrem 95 PS starken 799-Kubik-Zweizylinder sehr gut aufgestellt und baut mit einem Tankinhalt von 21 Litern eindeutig auf Langstrecke. Spannend ist in dieser Klasse natürlich das fahrfertige Gewicht, das QJMotor bisher noch nicht verraten hat. Eine per Handrad während der Fahrt verstellbare Frontscheibe, ein hochformatiges TFT-Display, volljustierbare Dämpfungselemente, USB-Steckdose und Tempomat sind jedenfalls ebenso serienmäßig wie der Alu-Motorschutz. Die vorderen Wave-Scheiben deuten auf die Brembo-Bremsanlage hin, die wir bereits von der SRT 700 SX kennen. Mit 21 Zoll vorne und 18 Zoll hinten stehen der QJMotor SRT 800 SX zahlreiche professionelle Offroadreifen zur Verfügung. Schon aufgrund der Wahl dieser Felgendimension ist klar, dass der Offroad-Einsatz bei diesem Motorrad mehr als nur eine gelegentliche Option sein soll. Dafür spricht auch die Bodenfreiheit von 210 Millimeter. Da sie wie die SRT 700 SX inklusive drei Alukoffern abgebildet wird, gehen wir davon aus, dass diese im Preis von 8999 Euro (Österreich) inkludiert sind. Was schon wirklich sehr, sehr preisgünstig ist.
Die SRT 450 RX ist kleiner, leichter und natürlich noch deutlich billiger als der große Bruder SRT 800 RX. Aus ihrem 450-Kubik-Reihenzweizylinder holt sie knapp 48 PS bei 9500 U/min und 41 Nm bei 8000 U/min und ist damit genau in dem Bereich unterwegs, der aktuell von vielen Marken quasi neu oder wieder entdeckt wird. Natürlich zielt auch diese 450er zunächst einmal auf die Führerscheinklasse A2, die sie mit ihrer Spitzenleistung exakt ausfüllt, aber diese Klasse erfreut sich auch bei ACT- und TET-Fahrern immer größerer Beliebtheit. Mit 184 Kilo fahrfertig ist sie noch nicht zu schwer für mittleres Gelände, die Bereifung mit 21 und 18 Zoll erlaubt ernste Offroad-Gummis und die Verkleidung mit verstellbarer Scheibe macht es jedenfalls grundsätzlich möglich, mit ihr auf Achse den nächsten ACT oder beispielsweise die Westalpen anzusteuern. Dafür sprechen auch der für eine 450er sehr große Tankinhalt von 18 Liter und die moderate Sitzhöhe von 835 Millimeter. Genail ist der Preis: 5999 Euro in Österreich und Deutschland.
Die QJMotor SRT 300 DX bedient eine Klasse, die bei Offroadern sogar noch beliebter ist als die 450er. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber die wahrscheinlich wichtigste Feststellung in schwierigerem Gelände ist der simple Umstand, dass hohes Gewicht auch dann stört, wenn es mit einem starken Motor kombiniert wird. Motto: Was nützen 145 PS, wenn man 250 Kilo über Stock und Stein balancieren muss? Die SRT 300 DX geht dieses Problem nicht anders an als ihre bekannteste Konkurrentin, die Honda CRF 300 Rally, nämlich mit einem möglichst geringen Eigengewicht, das dank einem kleinen Motor erzielt wird. Klein bedeutet in diesem Fall einen flüssiggekühlten Einzylinder mit 292 Kubik, knapp 29 PS bei 8750 U/min und 24 Nm bei 7250 U/min. Fahrfertig bringt die SRT 300 DX 154 Kilo auf die Waage und liegt damit genau dort, wo auch die zahlreichen Mitbewerber unterwegs sind.
Eine Gepäckbrücke und ein Motorschutz sind serienmäßig, die Frontscheibe ist zwar - wie in dieser Klasse üblich - nicht verstellbar, ermöglicht aber auf längeren Asphaltpassagen ein komfortableres Fahren als mit komplett unverkleideten Leichtenduros. 860 Millimeter Sitzhöhe weisen bereits auf eine geländetaugliche Bodenfreiheit hin, wobei wir ergänzen: International wurde die SRT 300 DX zunächst als 21/18-Dual-Sport angekündigt (90/90-21, 120/80-18). Die für Europa vorgesehene Version rollt hingegen auf 19/17-Rädern (90/90-19, 130/80-17) mit entsprechend niedrigerer Sitzhöhe. Der Tankinhalt ist mit 13 Liter für diese Leistungsklasse üppig. Nach unserer Erfahrung schlucken diese Motoren etwa 3 bis 3,5 Liter/ 100 Kilometer, wodurch man sich hier keineswegs vor einer zu geringen Reichweite fürchten muss. QJMotor gibt einen Preis von 4799 Euro an (Österreich und Deutschland).
Der Sport-Cruiser SRV 600 V folgt einem Stil, den vor 40 Jahren Yamaha mit der legendären V-Max gegründet hat, sehr viel später von Ducati mit der Diavel wieder aufgegriffen wurde und kürzlich von Benda mit ihrer LFC700 neu belebt worden ist. Das wirklich ungewöhnliche Element der SRV 600 V ist ihr Motor: Ein 90°-V-Vierzylinder mit 68 PS, 54 Nm bei 8000 U/min und einem Hubraum von 561 Kubik ist eigentlich nicht das, was man sich klassisch als Antrieb für einen Cruiser vorstellt. Aber vergessen wir nicht den enormen Erfolg von kleinen Cruisern wie der Honda CL500 (wenngleich die von einem kleineren Reihen-Zweizylinder angetrieben wird). Die SRV 600 V hat mit ihren dicken 16-Zoll-Reifen vorne und hinten zwar eindeutige Bobber-Attribute mit einem entsprechenden Coolness-Faktor, gibt sich mit 219 Kilo fahrfertig aber für diese Klasse sehr leichtgewichtig und Beschleunigungs-affin. Die üppig wirkende 300-Millimeter-Doppelscheibenbremsanlage passt gerade noch in die 16-Zoll-Felgen vorne und die Lenkerendenspiegel verfestigen einen optischen Auftritt, den man so sonst nur von Umbauprojekten kennt. 720 Millimeter Sitzhöhe darf man fast schon als bodenständig und erdverbunden bezeichnen, was auch für den Preis gilt: 8999 Euro sind in Österreich für den kleinen Power-Cruiser fällig, in Deutschland sind es sogar nur 7999 Euro.
