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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
12.4.2021

Bell Race Star Flexim Härtetest

Irgendwie scheint es, als wären Bell-Helme schon immer da gewesen: Egal ob Alain Prost Ende der 80er-Jahre oder Michael Schumacher Mitte der 1990er, die US-Marke zählt bis heute zu den führenden Ausstattern im Motorsport -  bis hin zur Formel Eins. 1923 als „Bell Auto Parts“ in der kalifornischen Stadt Bell gegründet, kaufte der Angestellte Roy Richter 1945 den Laden für 1000 Dollar und produzierte ab 1954 die ersten Rennsporthelme. Auch die Flugstaffeln des US-Militärs wurden beliefert. Wegen des großen Erfolges wurde eine eigene „Bell Helmet Company“ gegründet, ab 1971 eine eigene Produktionslinie für Motorradhelme aufgebaut. 1980 wurde Bell vom Football-Helmhersteller Riddell übernommen. Nach diversen Umstrukturierungen gehört Bell seit 2016 zu Vista Outdoor – einem börsennotierten Waffen- und Outdoor-Konzern mit mehr als 2 Milliarden Dollar Jahresumsatz. 

Die Modellbezeichnung des ersten Motorrad-Integralhelms von Bell lautete 1968 „Star“. Ein Begriff, der sich noch heute wiederfindet: 2020 wurde das aktuelle Racing-Modell „Race Star Flex DLX“ nach ECE-22.05-Norm von mir im sportlichen Einsatz auf Herz und Nieren geprüft. Das weinrot/weiße Design des 1429 Gramm (Größe S) nicht ganz leichten Racing-Helms mit aerodynamisch tadelloser Carbon-Schale stammt von Roland Sands. Geliefert wird der in sechs Größen (5 Helmschalen) erhältliche Premium-Kopfschutz inklusive hochwertiger Helm-Tragetasche.

Der Visierwechsel an der robusten Klappmechanik gelingt per seitlichem Knopfdruck in wenigen Augenblicken, die optische Güte der überdurchschnittlich hochwertigen „Panovision“-Visiere übertrifft tatsächlich allerhöchste Erwartungen: keine Spur von Verzerrungen oder Reflexionen, auch ein herrlich großes Panorama-Gesichtsfeld ist gewährleistet. Ganz Rennsport-typisch muss man beim Race Star jedoch auf eine Visier-Rasterung verzichten (nur offen/Lüftungsspalt/verriegelt). Das Lüftungssystem mit vier separaten Verschlusshebeln sorgt auf Wunsch für spürbare Kühlung auf Niveau der Mitbewerber, bei Regen beschlägt der Highend-Bell höchstens bei niedrigem Tempo moderat. Besonders beim regelmäßigen Ausbau des Innenfutters zum Waschen und/oder Trocknen punkten die magnetisch montierten Wangenpölster mit einfacher, schneller (De-)Installation, auch das überstehende Ende des Kinnriemens wird kinderleicht per starkem Magneten am Doppel-D-Verschluss fixiert.

Die dreilagige Innenschale besteht aus unterschiedlich dichtem Schaum und soll die bei einem Sturz auftretende Rotationsenergie reduzieren - ein unfreiwilliger Selbstversuch blieb mir bislang erfreulicherweise erspart. Die Passform ist zumindest für meinen Kopf wie angegossen; Selbst bei hohem Winddruck bleibt der Bell dank straffer, antibakterieller Polsterung wackelfrei an seiner Position, dürfte dabei aber gerne etwas leiser sein. Schlanke Brillen lassen sich im Race Star übrigens schmerzfrei einfädeln. Unterm Strich ist der Bell seinen hohen Anschaffungspreis durchaus wert – wäre da nicht die der Premiumklasse unwürdige, billige und bei meinem Exemplar obendrein schiefe Applikation des Spoilers mittels doppelseitigem Klebeband.


Produkt: Bell Race Star Flex DLX, RSD The Zone

Testdauer: 9 Monate
Tester: Clemens Kopecky
Preis: 859,99 Euro mit Deluxe-Ausstattung

Was uns gefällt: Visier-Güte und -Mechanik, Passform, Magnet-Lösungen 
Was uns nicht gefällt: hohes Gewicht, der billig verklebte Spoiler

Diverse andere Design-Varianten sind natürlich auch erhältlich. www.bihr.eu

 

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