Leeren ›

Österreichs Plattform
Symbol, das darstellt, dass dieses Magazin 24h am Tag und 7 Tage die Woche verfügbar ist
für schräges Leben

Leseprobe gefällig?

Bitte, gerne! Einfach auf das Vorschaubild klicken und schon startet der Download.

Kiosk-Button
menu
Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
30.1.2020

Suzuki V-Strom 1050XT 2020 TestDauerbrenner

Bereits sieben Jahre ist die V-Strom mit 1037-Kubik-Vau-Twin am Markt, mit neunzig verkauften Exemplaren 2019 steht die DL 1000 in Österreich aber nach wie vor beachtlich hoch im Kurs. Weil die unbeirrbare Anhängerschaft allzu lange einem umfangreichen Modellupdate entgegenfiebert, schreibt Suzuki mit der V-Strom 1050 nun endlich das nächste Kapitel ihrer Reiseenduro-Historie. Dass die Japaner dabei unübersehbare Styling-Anleihen bei der kultigen DR Big aus den 1990er-Jahren nehmen, haben wir bereits bei unserer ersten Modellvorstellung im Rahmen der EICMA festgestellt. Kein Wunder, schließlich zeichnete der aktuelle V-Strom-Designchef Ichiro Myata schon einst für den Auftritt der DR Big verantwortlich. 

Natürlich pulsiert im Zentrum der neuen V-Strom 1050 kein Einzylinder-Herz, sondern weiterhin der charismatische Vau-Twin ihres Vorgängers. Das 1037-Kubik-Triebwerk wurde Euro-5-konform getrimmt, hat entgegen der irreführenden Typenbezeichnung jedoch nicht an Brennraumvolumen zugelegt. Während die Maximalkraft des bewährten DOHC-Zweizylinders von 100 auf knapp 108 PS gewachsen ist, bleibt das maximale Drehmoment mit 100 Newtonmetern quasi unverändert und entfaltet sich jetzt erst bei 6000 statt bisher 4000 Touren. Der Drehzahlhunger existiert jedoch nur am Papier, im Fahrbetrieb steht die V-Strom 1050 rein subjektiv besser im Saft als je zuvor.

In bewährter Manier ist auch die neue V-Strom 1050 entweder als puristische Standardausführung mit 236 Kilo fahrfertig oder als umfangreich ausgestattete, 247 Kilo schwere XT-Variante mit Drahtspeichenrädern verfügbar. Letztere ist obendrein mit zartem Leichtmetall-Motorschutz gegen die Tücken des Geländes gewappnet und kommt serienmäßig mit Sturzbügel, Hauptständer, 12-Volt-Steckdose unter der Sitzbank, sportlichen Rückspiegeln und Handguards. Trotz der anscheinend üppigen Serienausstattung vermissen wir während der kühlen Morgenstunden unserer Probefahrt nicht nur die Heizgriffe. Ein Quickshifter und Keyless-Go würden der XT-Reiseenduro gut stehen, sind aber bei Suzuki generell nicht erhältlich. Alurahmen und Schwinge der V-Strom bleiben für beide Fahrzeuge der jüngsten Modellgeneration unangetastet.

Bei der Elektronik hat Suzuki dagegen funktionell aufgerüstet. Dank neuer Sensorik, Drive-by-Wire und CAN-Bus bietet die V-Strom 1050 unter anderem das bewährte Kurven-ABS nun mit Stoppie-Überwachung, einen Tempomat, eine Berg-Anfahrhilfe, drei verschiedene Gasannahme-Modi und eine abschaltbare dreistufige Traktionskontrolle. Warum jedoch die Schlupfregelung nicht auch auf die wertvollen Schräglagedaten der ohnehin für das Kurven-ABS implementierten Bosch-IMU zugreift, sondern recht rustikal Vorder- und Hinterraddrehzahl vergleicht, kann uns selbst der zuständige Suzuki-Ingenieur nicht plausibel erklären. Das gut ablesbare aber dennoch allzu altbackene LC-Display im Cockpit wurde um entsprechende Anzeigen erweitert.

Nicht nur in puncto Zubehör-Ausstattung unterscheiden sich die beiden V-Strom-Versionen: fast alle innovativen elektronischen Helferleins (abgesehen von variabler Gasannahme und Traktionskontrolle) bleiben ausschließlich der XT-Version um 16.290 Euro (in Österreich) vorbehalten. Eine Möglichkeit die Basisversion um 14.890 Euro maßgeschneidert aufzurüsten, ist von Suzuki leider nicht vorgesehen.

Neu im V-Strom-Cockpit sind eine USB-Steckdose und bei der XT die werkzeuglos in elf Stufen um 50 Millimeter höhenverstellbare Plexiglasscheibe, die jedoch wegen des eigenwilligen, über dem Scheinwerfer positionierten Schnellverschlusses nicht während der Fahrt justiert werden kann. Zu guter Letzt ist der äußerst bequeme XT-Fahrersitz um 20 Millimeter höhenverstellbar (Grundhöhe 850 Millimeter).

Wenig überraschend stellte Suzuki für unsere erste Testfahrt rund um Marbella in Spanien alleinig eine V-Strom 1050XT zur Verfügung. Auf den ersten Asphaltkilometern stellt die ergonomisch extrem ausgereifte V-Strom 1050 einmal mehr ihre grandiose Vielseitigkeit unter Beweis. Auch wenn Boxer-GS & Co. heute mit mehr als 135 PS protzen, die 108 Pferdestärken der Suzuki sind dank vorbildlicher Abstimmung des Triebwerks in jeder Landstraßen-Lebenslage absolut ausreichend.

Nach wie vor ist der spritzige, drehfreudige Suzuki-Vau-Twin ein purer Quell der Freude und unterm Stich das überzeugendste Argument ausgerechnet eine V-Strom in die heimische Garage zu stellen. Schon bei niedrigen Touren beschleunigt der Reaktor druckvoll und absolut klaglos aus engsten Radien, ohne dass ihm während des Orgelns jenseits von 5000 Umdrehungen die Puste auszugehen scheint. Das 19-Zoll-Vorderrad und die voll einstellbare 43-Millimeter-Gabel von Kayaba mit 16 Zentimetern Federweg neutralisieren problemlos ruppige Feldwege, das Fahrwerk garantiert aber auch auf Teer tadellose, satte Straßenlage.

In Sachen Handling gibt es sogar während der City-Rush-Hour nichts zu meckern. Überraschend leichtfüßig und mit engem Knieschluss wieselt die V-Strom 1050XT trotz des recht langen Radstandes von 1555 Millimetern um engste Ecken oder dichte Blechkolonnen. Auch beim Rangieren im Gelände oder am Parkplatz fühlen sich ihre stattlichen Pfunde dank des niedrigen Schwerpunkts verhältnismäßig leicht an.

Die radiale Tokico-Monobloc-Bremsanlage lässt in Sachen Bissigkeit keine Wünsche offen, bleibt dabei aber auch im Schotter-Einsatz allzeit fein dosierbar. Das nun zweistufige ABS leistet sich bei Geländefahrten jedoch eine große Schwäche: da sich die Stotterbremse noch immer nicht komplett deaktivieren lässt, werden steile Abfahrten auf losem Untergrund wegen des permanenten Eingreifens zur unberechenbaren Rutschpartie.

Auch sonst hat sich trotz des umfangreichen Technik-Upgrades im Sattel der „großen“ V-Strom frappierend wenig verändert. Sofern man nicht gerade die Berganfahrhilfe aktiviert oder harte Bremsmanöver provoziert, unterscheidet sich unser erster Fahreindruck im Hinterland höchstens in Nuancen von jenem auf der bewährten V-Strom 1000XT. Die feinen Optimierungsmaßnahmen an der 1050XT dürften sich höchstens im Direktvergleich zweifelsfrei eruieren lassen – auf Anhieb können wir nur mit Sicherheit sagen, dass die neue V-Strom-Generation keinesfalls schlechter fährt als ihr Vorgänger.

Mehr zum Thema:

Reiseenduro/Adventure:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

19.8.2025

Touratech Active Adventure
Touratech Active Adventure

Touratech Active Adventure 2025Legal Offroaden

Nur noch 6 Wochen bis zum Touratech Active Adventure, dem fahraktiven Event für offroadbegeisterte Reiseenduristen! Wenige Plätze sind noch frei.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

18.8.2025

KTM 790 Adventure Modelljahr 2027 auf Erprobungsfahrten Prototyp in Schwarz fahrend links nach rechts
KTM 790 Adventure Modelljahr 2027 auf Erprobungsfahrten Prototyp in Schwarz fahrend links nach rechts

Erwischt: KTM 790 Adventure und 790 DukeDie nächste Generation

KTM arbeitet mit Hochdruck an kommenden Modellen, von denen es viele in der Pipeline geben dürfte. Wir haben Prototypen der nächsten 790er-Generation auf Erpobungsfahrten erwischt: 790 Adventure und 790 Duke. Was man von diesen Modellen erwarten kann, darüber spekulieren wir hier!

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

13.8.2025

KTM 1390 Super Adventure R Modelljahr 2026 stehend seitlich von vorne
KTM 1390 Super Adventure R Modelljahr 2026 stehend seitlich von vorne

KTM 1390 Super Adventure RPreis, Ausstattung, Marktstart

Schön zu sehen: KTM gibt wieder Vollgas! Nun wurden auch die Preise, die Ausstattungsdetails und der Produktionsstart der von vielen sehnsüchtig erwarteten 1390 Super Adventure veröffentlicht – zumindest zum R-Modell, mit dem die Familie starten wird.

weiterlesen ›

Suzuki:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

11.8.2025

Suzuki Burgman 125EX Modelljahr 2026 in Schwarz fahrend schräg von vorne
Suzuki Burgman 125EX Modelljahr 2026 in Schwarz fahrend schräg von vorne

Suzuki Burgman 125EX 2026Noch leiser, noch edler

Suzuki unterzieht seinen urbanen 125er-Roller einer dezenten Weiterentwicklung. Neben neuen Lackfarben stand ein Update des Motors an, das den kompakten, günstigen Scooter nochmals leiser macht. An der bekannten Knausrigkeit im Umgang mit Sprit haben diese Modifiktionen nicht gerüttelt – der Burgman 125EX ist weiterhin einer der sparsamsten Achtelliter-Scooter am Markt.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

16.7.2025

Suzuki GSX-8T und GSX-8TT stehend schräg von vorne
Suzuki GSX-8T und GSX-8TT stehend schräg von vorne

Suzuki GSX-8T/TT im ersten TestGeschmeidige Neo-Klassiker

Die Sommer-Überraschung im ersten Fahrtest: Können die beiden Neo-Klassiker mit der bewährten Technik der GSX-8S überzeugen? Und welche der beiden gewinnt unser Herz? Die Antworten findet ihr hier.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

4.7.2025

Neu: Suzuki GSX-8T und GSX-8TTHeute zweimal klassisch!

Bekannte Technik, neue Formen: Suzuki überrascht Mitte der Saison mit einem neuen Retro-Bike in zwei Ausführungen: der GSX-8T und GSX-8TT. Was dahinter steckt, wann sie bei den Händlern stehen werden und wieviel sie kosten – das erfährt ihr alles hier bei uns!

weiterlesen ›

:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

29.7.2025

Honda GB350S Test
Honda GB350S Test

Honda GB350S TestGBrabbel

Mit einem Modell aus dem asiatischen Markt wird wieder einmal die Gute Alte Zeit beschworen. Auf der GB 350 S kommt man ihr tatsächlich sehr nahe.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

16.7.2025

Suzuki GSX-8T und GSX-8TT stehend schräg von vorne
Suzuki GSX-8T und GSX-8TT stehend schräg von vorne

Suzuki GSX-8T/TT im ersten TestGeschmeidige Neo-Klassiker

Die Sommer-Überraschung im ersten Fahrtest: Können die beiden Neo-Klassiker mit der bewährten Technik der GSX-8S überzeugen? Und welche der beiden gewinnt unser Herz? Die Antworten findet ihr hier.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

8.7.2025

Yamaha Tracer 7 GT Modelljahr 2026 fahrend schräg von vorne
Yamaha Tracer 7 GT Modelljahr 2026 fahrend schräg von vorne

Schon gefahren: Yamaha Tracer 7Bescheidene Verhältnisse?

Sie frisst Kilometer, aber nicht das Konto leer: Die neueste Generation des beliebten Crossover-Tourers ist der beste Beweis, dass Kurvenspaß, Reisekomfort und Alltagstauglichkeit nicht zwangsläufig einen Kreditvertrag voraussetzen.

weiterlesen ›

Leseprobe gefällig?

Bitte, gerne! Einfach auf das Vorschaubild klicken und schon startet der Download.