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KTM 690 Rally: Erwischt!Einzylinder-Abenteuer!
Seit Mitte März wird in Mattighofen wieder Gas gegeben. Die Produktion wird langsam neu hochgefahren und in der Entwicklungsabteilung die Arbeit an künftigen Modellen weiter vorangetrieben. Dies beinhaltet vor allem Projekte, die bereits vor Ausbruch der Krise angestoßen wurden. Der Schwerpunkt bei vielen Neuentwicklungen lag schon im vergangenen Jahr darauf, künftig mehr auf margenträchtige Segmente zu setzen, anstatt auf weiter wachsende Stückzahlen.
Schon in den letzten Jahren hatten die Oberösterreicher Modelle im Angebot, die diesen Anforderungen entsprachen: die Brabus-Modelle auf Super Duke-Basis, die nicht straßenzulassungsfähige RC 8C und die Super Duke RR waren Beispiele dafür. Sie richteten sich allesamt an eine zahlungskräftige Kundschaft. Ihnen gemein war jedoch auch der vergleichsweise geringe Entwicklungsaufwand. Bereits bevor die Schwierigkeiten der letzten Monate absehbar waren, haben die Mattighofener dies als Blaupause genommen und die Entwicklung von weiteren Motorrädern gestartet, die dieses Rezept aufnehmen. Unter ihnen: die 690 Rally.
Diese befindet sich seit letztem Jahr in der Entwicklung, die in den letzten Monaten konsequent fortgesetzt wurde. Fotos von Prototypen zeigen, dass bei diesem Modell die technische Basis der fertigen Nachfolgerin der 690 Enduro zum Einsatz kommt, dem geländegängigen Schwestermodell der 690 SMC R. Letztere war bislang in vielen anderen Ländern Europas einer der Bestseller von KTM. Damit ist auch der Weg zur 690 Rally nicht weit.
Allen Modellen – SMC R, Enduro und Rally – gemein ist, dass im nur wenig überarbeiteten Rahmen der letzten Generation ein stark aufgefrischter LC4-Einzylinder steckt. Das bedeutet 699 Kubikzentimeter Hubraum und eine Nennleistung von 79 PS. Damit ist der überarbeitete LC4 – auch als Reaktion auf Ducatis Superquadro Mono, der in der Hypermotard 698 zum Einsatz kommt – wieder der stärkste Serien-Einzylinder am Markt.