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KTM 690 SMC R und 690 Enduro RDie stärksten Einzylinder der Welt
Die nächste KTM-Legende kehrt zurück: der LC4-Motor in jüngster Generation. Die Umbrüche sind markant, unter anderem bekam der 693-Kubik-Einzylinder ein überarbeitetes Kurbelgehäuse (mit neuen Seitendeckeln) und ein neues Ölsystem. Ganz wichtig war den Mattighofenern dabei offenbar ein Punkt: Die Krone für den stärksten Serien-Einzylinder musste zurück nach Oberösterreich! Mit nunmehr 79 PS Spitzenleistung ist dieses Ziel geglückt, man konnte Ducatis Superquadro Mono um 1,5 PS abhängen. Mit 73 Newtonmeter an maximalem Drehmoment übertrumpft man die Italienerin (63 Nm) sogar noch deutlicher.
Auch in der Servicefreundlichkeit hat der LC4 zugelegt. Ölwechsel sind nun nur mehr alle 15.000 Kilometer notwendig (bisher 10.000 Kilometer), das Ventilspiel muss alle 30.000 Kilometer überprüft bzw. eingestellt werden.
Wie gewohnt wird der LC4 bei KTM in zwei Varianten eingesetzt: der 690 Enduro R und der 690 SMC R. Beide verfügen über einen optimierten Stahl-Gitterrohrrahmen und neue WP-Apex-Fahrwerkselemente. Die 48er-USD-Gabel lässt sich mit den neuen „Flügelmuttern“ leicht in Druck- und Zugstufe einstellen, das mit Pro-Lever-Linkage ausgerüstete Federbein ist komplett justierbar.
Neu bei beiden Modellen ist das superkompakte, aber perfekt ablesbare TFT-Display (wir durften schon eine erste Proberunde drehen). Auf 4,2 Zoll im extremen Querformat bietet es eine simple Darstellung der wichtigen Infos, beherrscht aber trotzdem moderne Connectivity (Telefon, Musik, Turn-by-Turn-Navi). Und eine USB-C-Steckdose ist auch noch integriert.
Weitere Gemeinsamkeiten der beiden Modelle: Eine 6-Achsen-Sensorbox für Schräglagen-Traktionskontrolle und Kurven-ABS ist serienmäßig an Bord – und die Bremserei besteht aus je einer Scheibe vorne und hinten (300/240 Millimeter Durchmesser). Voll-LED-Beleuchtung ist ebenfalls Standard.
Für die Unterschiede beginnen wir bei der Supermoto: Sie verfügt natürlich über 17-Zoll-Räder, über einen Radstand von 1476 Millimeter und Federwege von 224/240 Millimeter vorne und hinten. Der Sitz bewegt sich auf luftigen 899 Millimeter Seehöhe, das Gewicht beträgt 162 Kilo (damit liegt man am Datenblatt um zwei Kilo über der Ducati). An der vorderen Bremsscheibe kommt ein Brembo M 4.32 zum Biss
Optional steht ein Track-Modus zur Verfügung, in dem man auf weitere Systeme zugreifen und weitere Einstellungen vornehmen kann: Anti-Wheelie-Modus, Launch-Control, Schlupfregelung, Motorschleppmoment-Regelung. Ebenfalls optional lässt sich das Sport-ABS ordern: Dabei bleibt das ABS zwar aktiv, greift aber später ein, was härtere Verzögerungen ermöglichen soll. Das Anheben des Hinterrads wird reduziert, sodass die SMC R stabiler bleibt und mehr Bremskraft übertragen werden kann.
Bildergalerie KTM 690 SMC 2026
Nun zur neuen KTM 690 Enduro R. Logischerweise liegen die großen Unterscheide im Fahrwerk und in den Speichenrädern mit 21/18-Zoll. Die WP-Apex-Elemente weisen hier Federwege von stolzen 265/250 Millimeter auf, was den Radstand aufgrund der veränderten Geometrie auf 1506 Millimeter streckt und die Sitzhöhe auf 910 Millimeter anhebt. Der Lohn, unter anderem: eine Bodenfreiheit von 265 Millimeter.
Im Gegensatz zum Track-Modus der SMC R steht bei der 690 Enduro R optional ein Rally-Modus zur Verfügung. Darin integriert ist die neue Funktion „Dynamic Slip Adjust“, die den zulässigen Schlupf in Echtzeit mit der Traktion abgleicht. Das werden wir uns noch genauer erklären lassen. Zudem lässt sich ein Offroad-ABS aktivieren (Hinterrad-Off) oder das ABS auch komplett ausschalten.
Das Gewicht vollgetankt (13,3 Liter) wird auch bei der 690 Enduro R mit 162 Kilo angegeben.
Beide Modelle sollen bereits im September bei den Händlern verfügbar sein. Stand 13.8.25 wurde allerdings erst der Preis für die Supermoto bekannt gegeben:
KTM 690 SMC R 2026: die Preise
Deutschland: 12.499 Euro zzgl. 495 Euro Liefernebenkosten
Österreich: 13.599 Euro zzgl. 300 Euro Auslieferungspauschale
Bildergalerie KTM 690 Enduro R

KTM 1390 Super Adventure R
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