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Erwischt: KTM 390 SMC RNeue A2-Supermoto kommt!
Die KTM-Muttergesellschaft Pierer Mobility musste im ersten Halbjahr 2024 einen happigen Umsatzrückgang und, damit einhergehend, einen Periodenverlust von 172 Millionen Euro hinnehmen. Um das Momentum wieder auf ihre Seite zu ziehen und bereits in naher Zukunft sowohl in renditeträchtigen, wie auch in stückzahlträchtigen Segmenten wachsen zu können, werden bereits auf der Mailänder Messe EICMA im November eine Fülle Neuheiten der Kernmarke KTM präsentiert. Dabei werden die 1390 Super Adventure und die 1390 Super Duke GT das obere Ende der Modellpalette abdecken.
Am unteren Ende erhält die 390 Adventure R eine Nachfolgerin und zusätzlich werden eine Enduro und eine Supermoto das Angebot ergänzen. Die Supermoto wird auf den Namen 390 SMC R hören und teilt sich die technische Basis mit ihrer Adventure-Schwester. Sie verwendet ebenso den LC4c genannten und 399 ccm große Single mit 45 PS, der seine Premiere in der 390 Duke feierte. Auch der Rahmen der Duke und Adventure findet sich in der 390 SMC R wieder.
Unterschiede zeigen, unter anderem, Gabel und Fahrwerksgeometrie. Weiters kommt in der Supermoto offenbar eine kräftigere Bremsanlage mit zwei Scheiben zum Einsatz, zumindest legen dies von uns fotografierte Vorserienmodelle nahe. Zudem sind Fußrastenposition und Lenker ebenfalls eigenständige Teile und sorgen für eine Supermoto-typische Ergonomie.
Da die 390 SMC R, im Gegensatz zu Adventure und Enduro, ausschließlich für das Räubern auf Asphalt gedacht ist, dürfte sie ihre Kraft wohl in allen verfügbaren Fahrmodi etwas aggressiver entfalten als die Schwestern. Auch Regelalgorithmen von Kurven-ABS und besonders Traktionskontrolle dürften entsprechend abgestimmt sein. Die Vorderradgabel dürfte in Druck- und Zugstufe einstellbar sein, genau wie bei der 390 Duke. Das Federbein wird sich wohl entsprechend in Vorspannung und Zugstufe einstellen lassen.
Optisch bleibt Haus- und Hofdesigner Kiska dem bewährten Rezept der 690 SMC treu, die in Kürze auch neu aufgelegt wird. So nimmt die 390 Supermoto stilistisch bei ihr reichlich Anleihen. Anders als beim hier gezeigten Prototypen erwarten wir künftig eine Voll-LED-Beleuchtung vorne, was nahelegt, dass das Design hier auf dem Weg zur Serienproduktion noch etwas Feinschliff erfahren wird.
Eben jene Serienproduktion findet, wie die aller anderen LC4c-betriebenen Modelle, bei Partner und Anteilseigner Bajaj im indischen Pune statt. Damit dürfte die Pierer-Markengruppe wohl künftig ein noch größeres Stück des Supermoto-Marktes unter sich ausmachen.
Um das Angebot abzurunden, werden sowohl von der SMC R als auch von der Enduro gleichzeitig Versionen mit 125 ccm Hubraum aufgelegt, die gegen die dann ebenfalls aufgefrischte Aprilia SX 125 und RX 125 antreten werden.