Leeren ›

Österreichs Plattform
Symbol, das darstellt, dass dieses Magazin 24h am Tag und 7 Tage die Woche verfügbar ist
für schräges Leben

Leseprobe gefällig?

Bitte, gerne! Einfach auf das Vorschaubild klicken und schon startet der Download.

Kiosk-Button
menu
Markus Reithofer
Autor: Markus Reithofer
markus.reithofer@motorrad-magazin.at
12.9.2025

Elektrische Ducati? Ducati V21L mit Feststoff-Akku: auf 80 % in 12 Min

Ducati und Elektro?! Und was bedeutet die MotoE-Pause für Ducatis Elektro-Forschung? Muss uns das schocken? Auf den ersten Blick vielleicht ja, bei genauerem Hinsehen hinterlässt das hinter den aktuellsten Elektro-Plänen aus Borgo Panigale stehende Konzept aber eher gehobene Augenbrauen. Warum? Weil man im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern nicht "irgendein" halbgares E-Fahrzeug voller Kompromisse auf die Räder stellen, sondern Nägel mit Köpfen machen will. Der Dreh- und Angelpunkt der Ducati V21L-Studie sind die Feststoff-Zellen. Damit setzt sich Ducati (mit der technologischen Macht des VW-Konzerns) an die Spitze von allem, was derzeit elektrisch auf zwei Rädern daher kommt.

  • 844 Wh/L Energiedichte
  • 10 auf 80 % in 12 Min
  • 10 C Dauer-Entladung
  • Ziel: <220 kg, Boxenstopp-fähig (im Rennbetrieb)

Natürlich rührt Ducati damit am Markenkern. Aber die Leistungsfähigkeit der Feststoffzellen-Technologie setzt genau dort an, wo jedenfalls bisher die lauteste Kritik gegen Elektro-Motorräder zu hören war: Bei der Energiedichte, der Reichweite und der Ladegeschwindigkeit. Schon davor wurden während der Entwicklung der vergangenen 3 Jahre im MotoE-Programm 8,2 kg Gesamtgewicht beim Batteriepack eingespart. Und die aktuelle Ducati V21L setzt mit Feststoffzellen ("Solid-State") von QuantumScape/PowerCo auf 844 Wh/L Energiedichte, 10 – 80 % in „gut 12 Minuten“ sowie 10 C Dauer-Entladung. Das ist schlicht sensationell im Vergleich mit dem, was wir aktuell noch von E-Motorrädern gewohnt sind.

Was bedeutet das aus technischer Sicht bei genauerem Hinsehen? Die alte V21L - also ohne Feststoffzellen, sondern noch mit Li-Ion/NMC - fährt mit 18 kWh, das Batteriepack wiegt 110 kg, hat einen 20-kW-DC-Lader im Heck und kommt damit in 45 Minuten auf 80 %. Das Motorrad wiegt dabei 225 kg. Wichtig beim Vergleich mit Feststoff-Zellen ist dabei: Die verbauten (alten) Zellen liegen bei ca. 242 Wh/kg (gravimetrische Energiedichte) und ca. 640 Wh/L (Volumsenergiedichte) auf Zellebene. Die höhere Energiedichte (Volumen) der Feststoffzellen von 844 Wh/L entspricht ca. 30 % mehr auf Zellebene. Übertragen auf die V21L heißt das: Bei gleicher Pack-Baugröße lägen statt 18 kWh ca. 23,6 kWh an – oder umgekehrt: rund 24 % weniger Packvolumen bei gleicher Energie! In beiden Fällen verbessert sich die Verpackung (schlanker Mitteltunnel, mehr Freiheiten für Fahrwerksgeometrie/Schwerpunkt).

Mehr Dauerleistung und Standfestigkeit: Bei 10 C Dauer-Entladung ergibt das sogar bei 18 kWh rechnerisch 180 kW Dauerabgabe; die V21L liegt aktuell bei 110 kW Maximalleistung, womit sie sogar im ernsten Rennbetrieb reichlich Reserven bietet. Etwa gegen thermisches Derating über die volle Renndistanz. Das verspricht am Ende konstantere Rundenzeiten und viel weniger Leistungsabfall am Rennende - und damit eine erhebliche Verbesserung im Vergleich mit der aktuellen Situation.

Auch beim Laden ist "Vollgas" angezeigt: Von 45 min auf 12 min (10–80 %). Das ist ein Faktor 3,7 schneller! Damit wird bei Rennen ein 20-Minuten-Boxenstopp (Entladen, Rollen in die Box, Stecken, Fahrerwechsel, etc.) realistisch und für Alltagsfahrer stellt sich faktisch ein Gefühl der Normalität wie beim Tanken eines Verbrenners ein. Und da reden wir noch gar nicht von der massiv höheren Sicherheit der Feststoffakkus: Keine flüssigen, brennbaren Elektrolyte, geringere Ausgasung, bessere Schnelllade-Temperaturfenster, etc. Das hilft bei der Dicke der Akku-Verpackung (weniger Crash-Schutzvolumen nötig) und reduziert nebenbei auch den Kühlaufwand.
Und außerdem sind die Akku-Packs natürlich leichter.

Kommt 2026/27 eine Elektro-Ducati für den Serienbetrieb? Bleiben wir realistisch: Ducati sieht sich mit der neuen V21L einmal an, was rein technologisch mit der Feststoffzellen-Technologie machbar ist. Die Richtungsvorgaben des Managements sind diesbezüglich sehr deutlich:

  • Aktuell: Die V21L ist ein Funktionsdemonstrator für eine E-Renn-Ducati mit Feststoffzellen-Akkus.
  • Der nächste Schritt wird sehr wahrscheinlich ein Kundensport- oder Track-Package mit Feststoff-Pack. Das aber zunächst in kleiner Serie mit entsprechender Bepreisung.
  • Erst danach dürfen wir mit Straßen-Ducatis mit Feststoffchemie rechnen, also sobald die Akku-Kosten, die passende Schnelllade-Infrastruktur und die Haltbarkeit im Alltag dazu passen. Was wir konkret erwarten dürfen, ist ein Gewicht von unter 220 kg, eine Ladezeit von 10 – 15 min (10 – 80 %) und auch dann noch ein Einsatzprofil, das eher für flotte Hausstrecken statt für die 1000-km-Tagestour passt. Wobei die kurze Ladedauer der eigentliche Game-Changer ist ...
Li-Ion vs. Feststoff (Ducati V21L / QS-Demo)
Technologie Energie (Pack) Pack-Volumen* Ladezeit 10–80 % Dauer-Leistungsabgabe (C-Rate) Sicherheit
Li-Ion (V21L heute) 18 kWh Referenz (100 %) ≈ 45 Min modell-/packabhängig; i. d. R. < 10 C Flüssiger Elektrolyt; Brandgefahr, etc.
Feststoff (QS/PowerCo-Demo) ≈ 23,6 kWh** (bei gleichem Bauraum) ≈ −24 %*** (bei gleicher Energie) ≈ 12 Min bis 10 C (Dauer) Fester Elektrolyt; geringeres Brand-/Unfallrisiko

* Bezugsgröße: Li-Ion-Pack der V21L = 100 %
** Aus ~+31 % volumetrischer Energiedichte abgeleitet (844 vs. ~640 Wh/L) → 18 kWh × 1,31 ≈ 23,6 kWh
*** Umkehrfall bei gleicher Energie: Volumenfaktor ~640/844 ≈ 0,76 → ca. −24 % Pack-Volumen

Mehr zum Thema:

Elektro:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

18.11.2025

Suzuki e-Address in Weiß seitlich stehend
Suzuki e-Address in Weiß seitlich stehend

Neu: Suzuki e-AddressElektrisch in der 125er-Klasse

Nachdem man das Feld lange Jahre vielen neuen Marken überlassen hat, kommen nun auch die arrivierten Hersteller in die Gänge und bringen Elektro-Fahrzeuge für den urbanen Bereich. Jüngster Zugang: der schlichte, aber funktionelle Suzuki e-Address.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

4.11.2025

Honda WN7 in Grau stehend schräg von vorne
Honda WN7 in Grau stehend schräg von vorne

Honda WN7Bis zu 68 PS, bis zu 153 Kilometer weit

Auf der Eicma enthüllt Honda weitere Daten zu seinem ersten Großserien-Elektromotorrad. Hier lest Ihr, was wir alles erfahren haben – und welche wichtige Info uns bis jetzt immer noch fehlt.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

30.10.2025

Honda EV Outlier Concept auf der Japan Mobility Show
Honda EV Outlier Concept auf der Japan Mobility Show

Honda EV Outlier ConceptElektro und Allrad – das Motorrad der Zukunft?

Honda hat auf der Japan Mobility Show eine Zukunftsvision zum Thema „Motorrad nach dem Jahr 2030“ präsentiert: das EV Outlier Concept. Damit will man die neuen Gestaltungsfreiheiten nutzen, die ein Elektroantrieb mit sich bringt. Spektakuläres Detail: Das Motorrad hat gleich zwei Radnabenmotoren, also Allradantrieb.

weiterlesen ›

Ducati:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

5.11.2025

Ducati Hypermotard V2
Ducati Hypermotard V2

Ducati Hypermotard V2Driftin’ and slidin’

Die legendäre Hypermotard von Ducati feiert ihr 20-jähriges Jubiläum und begeht die Feierlichkeiten mit einem komplett neu aufgebauten Modell. Noch besser driften geht nicht!

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

23.10.2025

Die neue Ducati Monster 2026 in Rot stehend
Die neue Ducati Monster 2026 in Rot stehend

Neu: Ducati Monster 2026Das Kultmodell in nächster Generation

Ducati erneuert ein Modell, das über Jahrzehnte das bestverkaufte der Marke war: die Monster. Seit der letzten Generation ist die Liebe zu dem Kultmodell allerdings geschwunden – das soll sich mit radikalen Umbrüchen und vor allem dem neuen V2-Motor ändern. Wir haben die Details.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

7.10.2025

Ducati Multistrada V4 Rally Modelljahr 2026 in Jadegrün
Ducati Multistrada V4 Rally Modelljahr 2026 in Jadegrün

Verbessert für 2026: Ducati Multistrada V4 RallyFahrwerks-Absenkung, Kollisionswarner und mehr

Ducati spendiert der größten Version seines Adventurebikes ein deutliches Update für 2026. Unter anderem erhält die Multistrada V4 Rally neue Funktionalitäten beim Fahrwerk und bei den radargestützten Assistenten – aber auch die Hardware wird in kleinen Schritten verbessert. Was alles im Detail passiert, das lest ihr hier.

weiterlesen ›

:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

25.11.2025

Moto Guzzi V85 TT 2026
Moto Guzzi V85 TT 2026

Moto Guzzi 2026Neue Farben für (fast) alle

Die Italiener legen eine kleine Kunstpause ein, was die Präsentation neuer Modelle oder Technologien angeht – dafür werden fast alle Modelle neu eingekleidet. Wir haben eine Übersicht über die Modefarben für 2026.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

19.11.2025

Motorradmagazin Ausgabe 8/25 Cover
Motorradmagazin Ausgabe 8/25 Cover

Motorradmagazin 8/25: Jetzt neu!Gleich online lesen oder mit ein paar Klicks bestellen!

Der große Neuheiten-Überblick ist da! Wer bei all den bunten News den Durchblick gehalten will, der kann sich durch rund 50 Seiten an News für die Saison 2026 blättern und lesen. Dicht zusammengefasst sind hier die Highlights für das kommende Jahr verpackt. Einige davon haben wir sogar schon getestet: die Kawasaki Z1100 zum Beispiel, die KTM 990 RC R oder auch die Voge DS800X Rally. Mittendrin findet Ihr auch viele interessante Business-News. Zentral dabei: ein Interview mit BMW-Motorrad-Chef Markus Flasch. Darin verrät er unter anderem, in welchen Segmenten BMW zukünftig aktiv werden wird, warum er keine Angst vor der Offensive chinesischer Marken hat und wie es im Motorsport weitergeht. Außerdem in diesem Heft: ein Intensivtest der BMW R 1300 R, eine bildgewaltige Story mit den beiden US-Fulldressern von Indian und Harley, eine Hommage zum 50. Geburtstag der Honda Gold Wing und eine Story über die Entwicklung und zukünftigen Einsatzmöglichkeiten eines österreichischen „Lärmblitzers“. Geht es zu lauten Fahrzeugen damit an den Kragen? Zu guter Letzt präsentieren wir Euch noch einen Reisetipp für die kommende Saison: Unser Tourenexperte Alex Seger war an den Gestaden des Comer Sees unterwegs und hat für euch die schönsten Routen rund um den drittgrößten See unserer südlichen Nachbarn gecastet. Viele Tipps und herrliche Fotos! Das neue Motorradmagazin – jetzt gleich hier auf der Website bestellen oder mit wenigen Klicks online als Digitalmagazin lesen! 

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

18.11.2025

Suzuki e-Address in Weiß seitlich stehend
Suzuki e-Address in Weiß seitlich stehend

Neu: Suzuki e-AddressElektrisch in der 125er-Klasse

Nachdem man das Feld lange Jahre vielen neuen Marken überlassen hat, kommen nun auch die arrivierten Hersteller in die Gänge und bringen Elektro-Fahrzeuge für den urbanen Bereich. Jüngster Zugang: der schlichte, aber funktionelle Suzuki e-Address.

weiterlesen ›

Leseprobe gefällig?

Bitte, gerne! Einfach auf das Vorschaubild klicken und schon startet der Download.