Überraschung ist’s keine: Das beliebteste Adventurebike der Welt wird nach vier Jahren im Dienst turnusmäßig einem Facelift unterzogen. Die kleinen Designretuschen waren daher ebenso erwartbar: Experten werden Unterschiede bei den Tank-Seitenverkleidungen, om oberen Bereich des vorderen Kotflügels, bei der Blende des Luftansaugschnorchels oder den Kühlerblenden entdecken. Zudem gibt’s kleine Winglets – alles hübsch und nett, aber keine Revolution.
Auch technisch sind die Neuerungen marginal. Die Umstellung des Motors auf Euro 4 war ja notwendig (und lief ohne Leistungseinbußen ab), dazu gibt’s einen Ruckdämpfer bei der Getriebeausgangswelle und Modifikationen bei der Schaltwalzenbetätigung und den Getriebewellen. Wir hoffen, dass damit die einzige Achillessehne der GS – die Hakeligkeit des manuellen Schaltgetriebes – der Vergangenheit angehört.
Kleine News und Umschichtungen sind von der Elektronikseite zu vermelden: Die Fahrmodi Road und Rain sind inklusive ASC serienmäßig, die aufpreispflichtigen Fahrmodi Pro beinhalten nun das ABS Pro (vulgo Kurven-ABS), die Hill Start Control, das dynamische Bremslicht sowie die Fahrmodi Dynamic und Enduro. Über Kodierstecker lassen sich zusätzlich Dynamic Pro und Enduro Pro freischalten und nach Herzenslust personalisieren.
Ebenfalls weiterentwickelt wurde das Dynamic ESA. Die „Next Generation“ reagiert noch besser und schafft außerdem einen „Fahrlagenausgleich“. Gemeint ist, dass nicht wie bisher die Vorspannung des Federbeins in drei Positionen angewählt werden muss (allein, mit Gepäck, zu zweit), sondern das System automatisch die Beladung erkennt und darauf reagiert – und das Motorrad permanent in einer perfekt balancierten Lage hält. Wir sind schon gespannt!
Eine kleine Revolution ist hingegen die Einführung der Ausstattungsversion Rallye. BMW spricht offen von der sportlichsten Serien-GS aller Zeiten, und man will das bei dem Anblick gerne glauben: Mit Rallyesitzbank, cordoba-blauem Rahmen, wilden Graphics, Sportwindschild, Speichenrädern, Kühler- und Rahmenschutz sowie Enduro-Fußraster gibt sich die GS Rallye als Hardliner im Programm. Vor allem, wenn man das neue, optionale Sportfahrwerk ordert: dann bekommt man noch härtere Federn mit längeren Wegen – und einen wohl ernstzunehmenden Gegner für die KTM 1290 Adventure R.
Für Freunde der edlen Anmutung nimmt BMW noch eine weitere Ausstattungsversion ins Programm: die R 1200 GS Exclusive. Hier dominieren edle, gedeckte Farben.
Motorrad Bildergalerie: BMW R 1200 GS 2017