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Neu: Suzuki GSX-8T und GSX-8TTHeute zweimal klassisch!
Paukenschlag mitten im Sommer! Suzuki erweitert seine 800er-Modellfamilie mit einem weiteren Modell in zwei Spielarten: der GSX-8T und GSX-8TT. Dabei handelt es sich um Vintagebikes, wie man gleich auf den ersten Blick erkennen kann: mit rundem Scheinwerfer und nostalgischer Formensprache (Tank, Seitenverkleidungen, Badges) entsprechen die zwei hübschen Roadster dem noch immer anhaltenden Trend zu Classic-Bikes. (Dieser Trend wird seit zwei, drei Jahren von einigen „Branchenkennern“ totgesagt, die Marktzahlen widersprechen dem aber klar. 2024 ist dieses Segment in Österreich sogar weiter gewachsen und hat Marktanteile gewonnen.)
Die technische Basis für die GSX-8T/TT stammt dafür von der erfolgreichen GSX-8S. Rahmen, Aluschwinge und Motor werden völlig unverändert übernommen. Wir sehen also auch an den T/TT einen robusten Stahlrohrrahmen und den von uns mehrfach gelobten 776-Kubik-Zweizylinder mit 270 Grad Kurbelwellenversatz und Cross Balancer. Wie in der S leistet der Motor auch hier 61 kW/83 PS bei 8500 U/min und ein maximales Drhemoment von 78 Nm bei 6800 U/min. Der Verbrauch beträgtunverändert brave 4,2 l/100 km, das entspricht 99 g CO2. Der bekannt gute Quickshifter (up/down) ist bei den Vintage-Bikes ebenfalls serienmäßig.
Was wurde noch übernommen? Die Elektronik, symbolisiert durch den bekannten 5-Zoll-TFT-Bildschirm (allerdings mit neuer USB-C-Steckdose an der Flanke). Drei Motor-Mappings (Suzuki Drive Mode Selector), eine dreistufige, abschaltbare Traktionskontrolle, das Easy Start System und der Low RPM Assist sind serienmäßig. Weiterhin nicht zu haben sind schräglagensensitive Assistenzsysteme, Connectivity oder Tempomat.
Letztlich wurden auch große Teile des Fahrwerks übernommen. Die Federelemente weisen die selben Spezifikationen wie an der S auf, werden allerdings von KYB, nicht von Showa zugeliefert. Bremsen und Räder sind identisch, als Reifen wurden Dunlop Sportmax Roadsport 2 gewählt.
Nun aber endlich zu den Eigenheiten. An vorderster Front erkennt man bereits den neuen LED-Rundscheinwerfer, gleich dahinter den ebenfalls völlig neu gestalteten, eckigeren Tank. Er fasst 16,5 Liter, also noch mehr als die GSX-8S (14 Liter). Am ebenfalls individuellen Lenker finden wir außerdem Lenkerendenspiegel – eine Premiere bei Suzuki!
Selbstverständlich sind auch die Seitendeckel eine neue Kreation, wobei uns speziell die Darstellung des Logos als „Eight Ball“, also Billardkugel, taugt. Alles sehr liebevoll gemacht, muss man sagen. Das trifft auch auf den Sitz zu, der im „Tuck & Roll“-Stil ausgeführt ist, also mit klar abgesetzten quer liegenden „Wülsten“. Diese Gestaltung führt auch dazu, dass die Sitzhöhe der GSX-8T gegenüber der S um moderate fünf Millimeter steigt. Insgesamt soll die Sitzposition aber ein wenig aufrechter und komfortabler sein als auf der S.
Zu den weiteren kleinen Unterscheidungsmerkmalen zählt auch die neue Auspuffblende, die bei der T und TT in Edelstahl in in einem eigenen Design ausgeführt wurde. Und die Motordeckel werden bei beiden Modellen ausschließlich schwarz lackiert. Eine edle Besonderheit (die man nicht sieht) ist außerdem die Bestückung mit einer leichtgewichtigen Lithium-Ionen-Batterie. Sie dürfte hauptverantwortlich dafür sein, dass beide Klassiker weniger wiegen als die S mit ihren 205 Kilo fahrfertig: Die GSX-8T wiegt 201, die TT 203 Kilo.
Was macht die TT im Unterschied zur T aus? Drei Punkte, wobei man gleich festhalten muss, dass die Ergonomie (fast) völlig identisch ist. Gegenüber anderen Café Racern muss man also hier nicht an einem tiefen Lenker und/oder an einer über den Tank gespannten Haltung leiden. Also: Der Unterschied zur GSX-8T liegt in der Scheinwerferverkleidung, im Bugspoiler und in einem anderen Sitz, der die Wülste nicht aufweist, dafür eine edle Vernähung. Dadurch sinkt die Sitzhöhe wieder um fünf Millimeter auf das Niveau der S und es ergeben sich ganz geringe Unterschiede im Ergonomie-Dreieck.
Natürlich gibt es noch einen weiteren Unterschied: bei den Farben und Graphics. Die GSX-8T kommt in den drei Varianten Mat Steel Green, Candy Burnt Gold und Metallic Mat Black. Die GSX-8TT wiederum wird in zwei Farbmustern angeboten: Glass Sparkle Black und Pearl Mat Shadow Green.
Einiges an Zubehör wird es auch geben, das lassen montierte Extras auf den Fotos vermuten. Wir haben unter anderem eine kleine Rauchglas-Scheibe für die T entdeckt oder auch Softgepäcklösungen fürs Heck. Da wird sicher noch mehr ausgerollt.
Bevor wir zu den Preisen und Marktstart kommen, noch ein Hinweis auf die Namensfindung: Mit dem „T“ in GSX-8T will Suzuki auf seine legendäre T500 Titan aus den Siebzigern Bezug nehmen. Das „TT“ wiederum soll nicht etwa an die Tourist Trophy auf der Isle of Man oder die Assen TT erinnern, sondern einfach das erste T durch ein „Timelss“ – also zeitlos – ergänzen.
Beide Varianten werden übrigens auch in einer 35-kW-Ausführung zu haben sein – und das sehr bald, denn der Marktstart ist bereits für August 2025 avisiert. Daher gibt es auch bereits Preise für Österreich:
GSX-8T: 11.690 Euro
GSX-8TT: 12.390 Euro
Einen ersten Fahrbericht mit den beiden Neo-Klassikern von Suzuki könnt ihr schon in Kürze bei uns lesen: am Abend des 17. Juli sollten wir damit online gehen können!
Bildergalerie Suzuki GSX-8T
Bildergalerie Suzuki GSX-8TT
Suzuki GSX-8S Test
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Vergleich Mittelklasse Nakeds
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