Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Triumph eine eigene Interpretation des Bobber-Trends auf die Räder stellen würde. Am 19. Oktober war es soweit: Superbike-Legende Carl Fogarty bog mit der neuesten Kreation aus Hinckley im angesagten Londoner Club „The Printworks“ um die Ecke. Kurz darauf führte der nicht weniger legendäre Freddy Spencer eine auf den zahlreichen Zubehörteilen beruhende Variante mit Ape-Hangern vor. Wer hätte gedacht, dass der 3-fache GP-Weltmeister einmal von Stummellenkern auf Apes umsteigen würde ...
Die offiziell Bonneville Bobber genannte Britin beruht auf der aktuellen T120, also dem flüssig gekühlten 1200-Kubik Twin mit 80 PS und 105 Nm, wobei der Motor in der Bobber noch mehr Drehmoment im unteren Bereich produzieren soll und über eine noch nicht verratene Höchstleistung verfügt. Die spielt bei diesem Vintage-Gerät aber ohnehin eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist natürlich die phantastische Optik mit ihren liebevollen Akzenten aus den 1940ern, die bis zum Schriftzug auf den Seitendeckeln reichen. Wichtigstes Detail ist die Kombination aus Starrrahmen-Look und Einzelsitz. Der aus Aluminium gefertigte Sattel erweist sich als erstaunlich bequem und bietet durch seine anatomische Form mehr Komfort als die meisten Sitzbänke. Selbstverständlich ist der Rahmen nicht wirklich starr.
Unter dem Sattel ist ein Einzelstoßdämpfer versteckt, der mit überschaubarem aber sicher ausreichendem Federweg eine Sitzhöhe von nur 690 mm ermöglicht. Man darf nicht vergessen, dass die Bobber nur für den Einpersonenbetrieb zugelassen ist, was deutlich geringere Federwegreserven erfordert. Eine nette Idee: Der Sitz kann nach oben und vorne für eine Roadster-Position sowie nach unten und hinten für entspanntes Fahren verstellt werden. Ein Schnellverschluss ermöglicht diese Anpassung auch für die Instrumente, damit man immer den gleichen Blickwinkel darauf hat.
Hinten rollt die Bobber auf einem 16-Zoll, vorne auf einem 19-Zoll Speichenrad, wobei die von der Bonneville bekannten Fahrhilfen wie ABS, zweistufige Traktionskontrolle und zwei Fahrmodi für sauberen Asphaltkontakt sorgen werden. Mehr als 150 feine Zubehörteile von Triumph geben der Individualisierbarkeit breiten Raum; man wird nur selten zwei gleiche Bobber auf der Straße sehen. Fahren dürfen wir sie erstmals bei der Straßenpräsentation im Dezember – wir werden ausführlich berichten – und schon Anfang 2017 soll sie in drei Farbkombinationen bei den Händlern stehen.
Motorrad Bildergalerie: Triumph Bonneville Bobber