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Husqvarna 901 New Classic AdventurePrototyp des Zweizylinder-Tourers
- Basiert auf KTM 790 Adventure
- Klar langstreckenorientiert
- Zweites von zunächst zwei Reihen-Twin-Modellen von Husqvarna
Unter dem Oberbegriff „New Classic Adventure“ entwickelt Husqvarna gleich zwei langstreckentaugliche Modelle: Neben einer Art Scrambler wird auch ein Adventure-Bike um die Kunst der Kunden buhlen. Beiden gemein ist die Basis, denn beide nutzen den Rahmen und den leicht modifizierten Motor der KTM 790 Adventure.
Stärker noch als der Scrambler, der wahrscheinlich den Namen 901 Svartpilen tragen dürfte, wendet sich das zweite, hier gezeigte, Modell an Langstreckenfahrer. Beide Prototypen auf unseren Fotos befinden sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Dennoch sind wichtige Merkmale bereits zu erkennen: So wird das noch namenlose Husqvarna-Tourenenduro-Modell vom für Husqvarna typischen runden Voll-LED-Scheinwerfer geprägt, der später von zwei ovalen großen Blinkern flankiert werden wird. Diese sitzen in einer massiven, steil aufragenden Verkleidung, die für den nötigen Windschutz auf langen Strecken und für eine robuste Optik sorgen soll.
Dahinter wird, anders als bei der KTM 790 Adventure mit ihrer zweigeteilten und extrem tief verbauten Tanklösung, ein klassisches Spritfass sitzen, das hier mindestens 20 Liter Inhalt für genügend Reichweite fassen wird. Der Heckrahmen wird nicht neu entwickelt, jedoch werden hier eine üppig gepolsterte Sitzbank und eine eigene Kofferkonstruktion den Fokus auf Langstreckentauglichkeit betonen. Zudem wird das spätere, serienfertige Bike auch am Heck ein eigenes Styling aufweisen. Dass hier noch interimsmäßig Teile der Plattformspenderin von KTM verbaut sind, ist ebenso dem frühen Stand des Prototypen zuzuschreiben wie der ungewöhnliche externe Tank an der linken hinten Kofferbefestigung.
Tatsächlich weitestgehend unverändert von der 790 Adventure übernommen werden Schwinge, Federn, Dämpfer und Bremsen – jedoch wird auch hier vor allem Wert auf eine komfortable Abstimmung gelegt. Dies wird sich auch beim Motor bemerkbar machen, der weit weniger aggressiv ansprechen soll als im KTM-Schwestermodell.
Um die Euro-5-Emissionsnorm zu meistern wird der an sich noch taufrische LC8c-Reihenzweizylinder zudem Ende des Jahres 2020 sowohl für seinen Einsatz bei KTM als auch für seine erstmalige Verwendung für Husqvarna mit etwas mehr Hubraum aufgewertet. So gehen wir davon aus, dass die Huskys den Zusatz „901“ tragen werden.
Beide 901-Modelle werden aller Voraussicht nach im Herbst 2020 gemeinsam präsentiert und stellen den Aufbruch in größere Märkte für Husqvarna dar. Zudem arbeitet man in Mattighofen auch an V2-Modellen auf Basis der KTM 1290 Super Duke. Husqvarna gibt also eindeutig Gas, um sein Modellangebot weiter auszubauen, die 901-Modelle werden hier nur der Anfang sein.