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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
26.1.2024

Erster Test Honda Africa Twin Adventure Sports 2024Tiefer gelegt, mit 19 Zoll, mehr Punch

Die Neubesetzung an der Front kommt schon einem kleinen Erdbeben gleich: Zum ersten Mal in der neuen Geschichte der Africa Twin kommt vorne ein 19-Zoll-Rad zum Einsatz. Gleichzeitig wurden die Federwege um je 20 Millimeter gekürzt (auf 210/200 Millimeter). Das Ende des Abenteuers? Keineswegs, soviel können wir vorwegnehmen.

Die kürzeren Federwege und der 19-Zöller verändern vieles an der Africa Twin. Die Fahrwerksgeometrie fällt deutlich anders aus, nicht zuletzt sinkt die Bodenfreiheit  um 30, der Schwerpunkt um 25 Millimeter. Dass die Sitzhöhe nur um 15 Millimeter nach unten rutscht (auf 835/855 Millimeter), das verdankt man einem massiv (um ebenfalls 15 Millimeter) aufgepolsterten Fahrersitz. Das Gesamtgewicht rutscht ebenfalls leicht nach oben: Drei Kilo mehr treiben das Gewicht auf 243 Kilo vollgetankt, 253 Kilo sind es beim DCT-Modell.

Wir haben es hier bereits im Detail beschrieben: Auch der Motor der Africa Twin bekam für 2024 ein Update verpasst, für das die Motortechniker erstaunlich tief in die Eingeweide des Zweizylinders eingegriffen haben: Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, die Ventilsteuerzeiten, die Airbox und der Schalldämpfer wurden entweder neu gestaltet oder stark modifiziert. Auch die Verdichtung steigt von 10,1:1 auf 10,5:1.

Den Lohn für diesen Aufwand holt man sich zwar nicht mit mehr Leistung ab, dafür mit einem erfreulichen Zuwachs an Drehmoment in den wichtigen Drehzahlbereichen: unten und in der Mitte. 112 statt 105 Newtonmeter bedeuten ein Plus von 7%, noch dazu steht es bei 5500 statt bisher bei 6250 Umdrehungen an.

Die weiteren Upgrades und Änderungen darf man unter „Feinschliff“ einordnen: die dezent veränderte Maske samt Seitenflanken, die für die Optimierung der Aerodynamik sorgen sollen, der neue Windschild aus Bio-Material oder ein weiterer Elektronik-Boost für die Schaltstrategie des optionalen DCT. Stichwort „optional“: Das elektronische Fahrwerk von Showa (EERA) ist ab sofort bei der Africa Twin Adventure Sports serienmäßig (beim normalen Modell nun erstmals optional erhältlich).

Jetzt aber los. Schon beim ersten Aufsteigen wird klar, dass hier ein Umbruch stattgefunden hat. Die Stelzenhaftigkeit der bisherigen Adventure Sports ist verschwunden, man kann auch als durchschnittlich großer Mensch problemlos aufsteigen und im Sitzen souverän mit beiden Beinen den Boden erreichen. Warum nicht gleich? Im Lauf unserer Testfahrten hat sich dann herausgestellt, dass wir alle mit dem Sattel in der oberen Position unterwegs waren – kleinere Fahrerinnen und Fahrer können also nochmals 20 Millimeter gewinnen. UND dann steht noch ein flacherer Sattel im Zubehörprogramm bereit – jetzt gibt’s wirklich keine Ausreden mehr.

Dieses insgesamt deutlich erdverbundene Dasein macht sich auch beim Fahren bemerkbar, der nach unten gerutschte Schwerpunkt ist ein Segen fürs Handling (aber auch fürs Rangieren!). Einziges Handicap: Man setzt deutlich früher mit den Fußrasten auf.

Dass es bald dazu kommt, das liegt hauptsächlich am neuen, breiteren Vorderreifen und der superben Erstbereifung mit Bridgestone Battlax Adventure A41. Das Einlenken lässt sich deutlich präziser vornehmen, vor allem aber gewinnt das Feedback, das Gespür für die Front – und die Stabilität in Schräglage, ganz besonders bei weiten, schnellen Kurven. Nicht zuletzt fällt auch die Perfomance bei starken Verzögerungen deutlich besser aus. Die Front taucht zwar weiterhin ein (es sind ja immer noch 210 Millimeter Federweg verbaut), aber längst nicht mehr so stark – und das gesamte Fahrsystem bleibt stabiler.

Gar keine Frage: Die Africa Twin Adventure Sports tritt im Modelljahr 2024 auf der Straße als ganz anderes Motorrad auf: agiler, stabiler, sicherer – und mit weitaus höherem dynamischem Potenzial. Gleichzeitig hat sie hier nichts an Komfort eingebüßt. Im Gegenteil, im direkten Vergleich mit einem Vorgängermodell wirkt sie auch in dieser Disziplin souveräner, besser balanciert. Es ist generell weniger Bewegung im Motorrad – und wenn, dann die richtige.

Ein ordentlicher Segen ist auch der neue Sitz. Es mag unempfindliche Fahrerinnen und Fahrer geben, aber wenn man hier ein bissl wehleidig ist wie Euer Tester hier, dann wird man die zusätzliche Polsterung gerne nehmen. Zumal die Machart passt, man sinkt nicht ein wie in einem Fauteuil, bekommt immer noch guten Gegendruck, wird aber trotzdem sänftengleich umschmeichelt.

Im Gegensatz zum Fahrwerk lassen sich die Fortschritte beim Motor nicht ansatzlos als Durchbruch markieren – schon bislang hatte an ja nicht das Gefühl, mit dem 1100er-Twin in der Drehzahlmitte zu verhungern. Erst der direkte Vergleich mit dem Vorgängermodell zeigt dann, dass die nach oben verschobene Kurve sehr wohl klar spürbar ist und einen wesentlichen Zugewinn darstellt. Tatsächlich kommt dieser Zusatzpunch nicht nur dem sportlichen Fahren zugute, sondern auch dem Fahrkomfort beim Touren: Man kann viele Kurven einen Gang höher fahren, erspart sich also Schaltarbeit.

Und wenn man das DCT wählt (was im letzten Jahr 63% aller Adventure-Sports-Käufer getan haben), dann profitiert man ebenfalls vom neuen Drehmoment-Gebirge. Dank des erwähnten Elektronik-Updates, aber auch der hilfreichen Motor-Charakteristik fällt das DCT-Fahren noch einmal geschmeidiger aus. Vor allem beim Anfahren oder beim Langsamfahren kuppelt das DCT sanfter ein, und während der Tour ist man noch eher als ohnehin bereits im richtigen Gang unterwegs.

Und im Gelände? Wir können hier nur eine eingeschränkte Aussage treffen, weil wir bei den ersten Testfahrten nur eine fünf Kilometer lange Schotterstraße absolvieren konnten. Erster Eindruck: Auch hier machen sich der niedrige Schwerpunkt und die einfachere Erreichbarkeit des Bodens (bei diffizilem Gelände) bezahlt. Die Ängste, man würde mit der neuen Auslegung vor dem ersten Erdhaufen kapitulieren müssen, können wir also zerstreuen. Wir werden im Lauf der Saison noch weitere Einschätzungen nachreichen.

Unterm Strich: Die Africa Twin Adventure Sports ist aus unserer Sicht nun dort angekommen, wo sie immer schon hingehört hätte. Sie ist ein großes, langstreckentaugliches, extrem komfortables und üppig ausgestattetes Adventurebike, das aufgrund seines Gewichts ja ohnehin nie für richtig anspruchsvolles Gelände gemacht wurde. Nun hat man auf der Straße und auch im Alltag deutlich mehr Freude am Gerät und braucht vor allfälligen Schotteretappen weiterhin keine Angst zu haben.

In Kürze starten wir mit der Honda Africa Twin Adventure Sports einen Dauertest über die gesamte 24er-Saison. Laufende Zwischenberichte erwarten euch bei uns im Heft, auf unserem YouTube-Kanal und natürlich auch hier!

 

Preise Honda Africa Twin 2024

Preise Österreich

Honda Africa Twin: € 16.790,–
Honda Africa Twin DCT: € 18.090,–
Honda Africa Twin Adventure Sports: € 21.090,–
Honda Africa Twin Adventure Sports DCT: € 22.390,–

Preise Deutschland

Honda Afria Twin: € 14.900,–
Honda Africa Twin DCT: € 16.000,–
Honda Africa Twin Adventure Sports: € 18.490,–
Honda Africa Twin Adventure Sports DCT: € 19.550,–

 

 

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