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Neu: Honda CB1000GTEdel-Sporttourer
Ein völlig neues Modell in einem völlig neuen Segment: Das kommt selbst beim größten Motorradhersteller der Welt nicht jeden Tag vor. Also Vorhang auf für die neue Honda CB1000GT, mit der man sich in ein Feld vorwagt, das irgendwo zwischen Sporttourer und Crossover liegt. Naheliegende Mitbewerber sind hier die Suzuki GSX-S1000 GX, die Kawasaki Ninja 1000SX oder auch die BMW R 1300 RS.
Die technische Basis stammt natürlich von der 2025 erschienenen CB1000 Hornet, zurechtgebürstet für den Einsatz auf längeren Strecken, mit Gepäck und Sozia/Sozius. Es gibt mehr Komfort, mehr Windschutz, mehr Funktionalität.
Gehen wir’s der Reihe nach durch. Der Motor wurde nahezu unverändert übernommen, eine nur leicht veränderte Abstimmung an der Einspritzung und am Ride-by-Wire-System soll für mehr Tourengeschmeidigkeit sorgen. Mit 150 PS bei 11.000 U/min und 102 Nm bei 8750 U/min bleiben aber höchst respektable Werte erhalten. Zudem wurde der sechtse Gang länger übersetzt, um auf schnellen Etappen das Drehzahlniveau zu senken. Ein Quickshifter (up/down) ist serienmäßig.
Auch der Hauptrahmen wurde von der Hornet übernommen, er wurde allerdings mit einem größeren und stabileren Heckrahmen ergänzt. Eine um 16 Millimeter verlängerte Schwinge, verbunden mit einer neuenn Geometrie, streckt den Radstand um zehn Millimeter. Die Räder und damit auch Reifendimensionen werden von der Hornet übernommen.
Paukenschlag beim Fahrwerk: Hier kommt serienmäßig eine elektronische Variante zum Zug, das semiaktive EERA-Fahrwerk von Showa, das wir bereits aus NT1100 und Africa Twin kennen. Es regelt die Dämpfung vorne und hinten, dazu kann man die Vorspannung am Heck per Knopfdruck auf die Beladung einstellen. Die Vorspannung-Verstellung an der 41er-USD-Gabel ist ebenfalls möglich, muss aber manuell vorgenommen werden. Programmiert sind vier Dämpfungscharakteristika, ein freier User-Modus lässt eigene EInstellungen zu. Auch wenn die GT hochbeiniger wirkt als die Hornet: Der Federweg ist vorne identisch (130 Millimeter), hinten nur um vier Millimeter höher (144 statt 140 mm).
Keine Überraschungen indes bei den Bremsen: Die radial montierten 4-Kolben-Sättel an 310er-Scheiben vorne und der 1-Kolben-Sattel an 240er-Scheibe hinten stammen von Nissin.
Vollständig neu wurde natürlich die Ergonomie gestaltet, man sitzt aufrechter und komfortabler. Dazu wurde der Fahrersitz um 15, der Beifahrersitz um ganze 39,5 Millimeter dicker aufgepolstert. Die Sitzhöhe bleibt aber mit 825 Millimeter im klassentypischen Rahmen; noch kommodere Komfortsitze sind im Zubehörprogramm zu haben.
Zu den tourentypischen Eigenschaften gehört natürlich ein guter Windschutz. Die Scheibe aus Durabio (nachhaltiger Kunststoff aus Biomasse) lässt sich daher in fünf Positionen justieren und wird mit serienmäßigen Handschützern ergänzt. Auch für den Windschild steht eine höhere Variante als Extra bereit. Dazu kommt noch ein großer 21-Liter-Tank für standesgemäße Reichweiten.
Ungewöhnlich umfangreich ist aber auch schon die Serienausstattung: Dies beginnt bei den Seitenkoffern (37 Liter Volumen links, 28 Liter rechts) und reicht über einen Tempomaten und Heizgriffen bis hin zum Hauptständer, den erwähnten Handschützern, voller Connectiviy und einem Smartkey, der auch Tankdeckel und Sitzbank fernentriegelt.
Auch an Assistenzsystemen herrscht kein Mangel: Kurven-ABS und (abschaltbare) Schräglagen-Traktionskontrolle, Wheelie-Control und Notbrems-Signal sind serienmäßig, dazu kommen vier konfigurierte Fahrmodi und ein programmierbarer User-Modus. Die Fahrmodi beeinflussen das Motor-Mapping, die Motor-Bremswirkung, die Einstellung der Traktionskontrolle und die Dämpfung des Fahrwerks. Einstell- und überwachbar ist all das über das bekannte 5-Zoll-TFT-Display und die ebenfalls bekannte Mini-Joystick-Steuerung an der linken Lenkerarmatur.
Angesichts all dieser Ausstattungen und des großen Tanks bleibt das Gewicht mehr als überschaubar: 229 Kilo fahrfertig gibt Honda für den neuen Power-Sporttourer an.
Viele Extras sind ebenfalls verfügbar, wie üblich bündelt sie Honda auch in Paketen; so kann man die neue CB1000GT entweder sportlicher gestalten (Motorspoiler, Felgenaufkleber etc.) oder noch tourentauglicher machen (50-Liter-Topcase, Zusatzscheinwerfer, Tanktasche, Windabweiser, Handprotektoren-Erweiterung etc.).
Preis und Marktstart ergänzen wir hier in Kürze!
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