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Neu: Indian Chieftain PowerPlus und Roadmaster PowerPlusKIassiker mit neuem Motor
Indian stellt seine Touring-Palette nun komplett auf den neuen, flüssig gekühlten PowerPlus-Motor um: Ab 2025 werden auch die klassischen Tourer Chieftain und Roadmaster von ihm angetrieben. Aber das ist noch längst nicht alles: Der Motor selbst wurde überarbeitet, die ganze Baureihe mit neuen Hightech-Assistenten ergänzt. Wir haben die Übersicht.
Zuerst zum Grundsätzlichen: Indian hatte bislang schon Touring-Modelle mit dem modernen, flüssig gekühlten PowerPlus-V2 im Programm: die Challenger (ein Bagger) und die Pursuit (ein darauf aufbauender Fulldresser). Beide Modelle haben eine rahmenfest montierte und entsprechend ausladende Verkleidung.
Als Alternative dazu bot man die Chieftain (Bagger) und Roadmaster (Fulldresser) noch mit dem älteren, luftgekühlten Thunderstroke-V2 an. Diese Modelle haben eine schlankere, lenkerfeste Verkleidung.
Nun, für 2025, bekommen auch die Chieftain und Roadmaster den PowerPlus-Motor verpasst. Man kann auch sagen: Sie übernehmen zur Gänze die technische Basis von Challenger und Pursuit. Der einzige Unterschied zu jenen ist nun, dass sie weiterhin eine lenkerfeste Verkleidung haben. Diese ist weiterhin eher kompakt, vergleichsweise schlicht (mit rundem LED-Licht und flankierenden LED-Tagfahrleuchten) und richtet sich daher an Traditionalisten.
Nun könnte man meinen: Werden sich zwei so ähnliche Bagger wie Challenger und Chieftain nicht kannibalisieren? Mit gleichem Motor, gleicher Ausstattung, gleicher Technik? Die Antwort zeigt ein Blick auf Harley: Dort existieren Street Glide und Road Glide seit Jahren parallel – und auch sie unterscheiden sich nur durch die Art der Befestigung und den Look der Frontverkleidungen. Gleiches gilt für die Fulldresser: Road Glide Limited und Ultra Limited entsprechen bei Indian nun Pursuit und Roadmaster.
Der PowerPlus-Motor bekommt also nun noch mehr Bedeutung – und für 2025 außerdem ein erstes, wichtiges Update. Im Zug der Anpassung auf Euro5+ wurde nämlich der Hubraum erhöht: Aus 108 cubic inches (1768 ccm) werden 112 cubic inches (1834 ccm). Damit steigt auch die Leistung von 122 auf 126 PS, das maximale Drehmoment erhöht sich auf 181,4 Nm bei niedrigen 3800 U/min (+3,4 Nm).
Auch in technischer Sicht wurden die Touring-Modelle aufgerüstet. Schon bislang besaßen die PowerPlus-Versionen ja schräglagenabhängige Assistenzsysteme (ABS und TC), drei Fahrmodi, einen Tempomaten, ein Keyless-System mit Zentralverriegelung für die Gepäckstücke, eine USB-Schnittstelle und ein fortschrittliches Connectivitysystem. Nun kommen hinzu: ein Berganfahrassistent, ein Integral-Bremssystem sowie ein dezent integrierter Heckradar, der einen Totwinkelwarner, einen Heck-Abstandswarner und einen Heck-Aufprallwarner mit Daten versorgt.
Die beiden Fulldresser Pursuit und Roadmaster lassen außerdem serienmäßig die Vorspannung am Heck per Knopfdruck verstellen und verfügen über eine Griffheizung sowie beheizbare und kühlbare ClimaComfort-Sitze.
All dies kann man bei den beiden Baggern Challenger und Chieftain nachrüsten, außerdem Trittbretter, eine Schaltwippe oder auch ein flaches, schnell montierbares Topcase mit 45 Liter Inhalt – falls man doch einmal mehr als die 68 Liter Gepäckraum in den beiden Seitenkoffern benötigt.
Die neuen Topmodelle von Indian sollen im Frühjahr in den Handel kommen. Preise sind aktuell noch offen.