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Neu: Ducati Monster 2026Das Kultmodell in nächster Generation
Trommelwirbel, Fanfaren – eine neue Ducati Monster ist da! Dieser neugierig verfolgte und weithin akklamierte Auftritt liegt natürlich daran, dass die Monster nicht nur im Rang eines Kultmodells steht, sondern über ein Vierteljahrhundert das meistverkaufte Modell der Marke war. Beginnend mit der Urmonster aus dem Modelljahr 1993, gestaltet vom argentinischen Designer Miguel Galluzzi, hat sich rasch eine gewaltige Fangemeinde aufgebaut: über 350.000 Monster wurden seitdem verkauft.
In den letzten Jahren ist es allerdings etwas ruhiger geworden um die Monster – speziell seit die neue Generation 2021 auf den Markt gekommen ist. Seit damals gibt es auch nur mehr eine Monster, nicht wie früher verschiedene Kubaturen und Versionen. Mit ihrem speziellen Look (LED-Ringscheinwerfer) und der Positionierung in der Mitte (937er-Testastretta, 111 PS) hat sich diese Generation schwer getan, an die alten Erfolge anzuknüpfen.
Daher kommt es nun, unüblich früh für die Monster, zu einer Wachablöse. Unüblich früh? Die erste Generation war 15 Jahre im Amt, die zweite sechs Jahre, die dritte sieben Jahre. Die nun verwichene Monster schaffte gerade fünf Jahre. Also Bühne frei für das neue Modell!
Was sofort auffällt: Die neue Monster ist muskulöser geworden – was natürlich am neuen Tank liegt –, aber nicht radikal. Die Rolle der sportlichen Speerspitze soll ja seit ein paar Jahren die Streetfighter (als V2 und V4) übernehmen. Die Lufteinlässe am Tank im vorderen, oberen Bereich sollen übrigens an die zweite Generation der Monster (ab 2008) erinnern. Der neue, flachere Scheinwerfer wirkt nun viel harmonischer, seine LED-Tagfahrlicht-Signatur ist in Form zweier einander zugewandter „C“ gestaltet; das erinnert unter anderem an die jüngste Diavel. Auch das Heck wirkt fließender, weicher, schöner gestaltet.
In technischer Hinsicht war die Einführung des neuen 890-ccm-V2 mit variabler Ventilsteuerung zu erwarten, und so ist es auch. Offenbar, um der Streetfighter V2 mit gleichem Motor nicht ins Gehege zu kommen, bietet die neue Monster weiterhin „nur“ 111 PS (bei 9000 U/min). Im Drehmoment liegt man sogar unter dem Testastretta-Motor der bisherigen Monster: 91 Newtonmeter sind um zwei weniger als bisher. Ducatis Ingenieure bemühen sich aber auf den schönen Verlauf hinzuweisen: Bereits ab 3000 Touren würde man 70% des maximalen Drehmoments zur Verfügung haben, erklären sie.
Die Leistung mag also ähnlich sein, im Gewicht konnte man erneut abspecken – vor allem aufgrund des leichteren Motors. 175 Kilo ohne Sprit sind nun tatsächlich eine Ansage und um vier Kilo weniger als bisher. Und: Es kommt hier serienmäßig der neue Quickshifter 2.0 zum Einsatz, der nochmals präziser und geschmeidiger arbeiten soll.
Zugänglicher soll die neue Ducati Monster aber auch aufgrund ihrer Sitzhöhe geworden sein. Sie liegt nun um fünf Millimeter tiefer (815 Millimeter), aber weil die Form des Sattels zusätzlich schmäler geworden ist, soll die berühmte Schrittbogenlänge in Summe sogar um 18 Millimeter gesunken sein. Wer’s noch niedriger will: Mit entsprechenden Zubehörteilen sinkt die Sitzhöhe auf bis zu 775 Millimeter.
Für den Rahmen kommt weiterhin ein Alu-Monocoque zum Einsatz, allerdings mit neuem Heckrahmen-Konzept. Jenes besteht nun aus einem Verbund aus Stahlrohr (erinnert an den Gitterrohrrahmen der früheren Monster) und carbonverstärktem Kunststoff. Neu ist auch die Aluschwinge. Die Showa-Gabel mit 43 Millimeter Durchmesser und das nur in der Vorspannung verstellbare Showa-Federbein entsprechen den Spezifikationen des bisherigen Modells; genauso übrigens wie die Bremsen (mit Brembo-M4.32-Sätteln vorne!), die allerdings weniger aggressive Beläge verpasst bekamen, um vor allem Einsteigern mit einer angenehmeren Dosierbarkeit entgegenzukommen.
Neu auf der Monster ist auch ein 5-Zoll-TFT-Bildschirm im Format 16:9, gesegnet mit besserer Auflösung. Er wird mit einem neuen Joystick bedient. Wie bisher gibt’s viel Elektronik, unter anderem Kurven-ABS, Schräglagen-Traktionskontrolle, die Ducati Wheelie Control, eine einstellbare Motorbremswirkung (EBC) – und dazu noch vier Power-Modi. All dies wird in vier Fahrmodi gebündelt, die sich individuell einstellen lassen: Sport, Road, Urban, Wet.
Die neue Ducati Monster in fünfter Generation soll ab Februar bei den Händlern stehen. Sie kommt zunächst in zwei Farben, Weiß (mit roten Rädern) und natürlich Rot. Das Plus-Modell erhält zusätzlich einen Flyscreen und eine Sozius-Abdeckung in entsprechender Farbe. Als Extras sind unter anderem ein Tempomat, das Ducati Multimedia System für Connectivity und Navi, ein Termignoni-Doppelschalldämpfer sowie viele Abdeckungen in Carbon oder Voll-Aluminium erhältlich.
Der Preis der neuen Ducati Monster beträgt in Deutschland ab 12.890 Euro (zzgl. LNK), der Preis in Österreich: 15.695 Euro – allerdings gleich für die Plus-Version; das Modell ohne Flyscreen und Sitzabdickung ist hierzulande gar nicht erhältlich.
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