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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
5.11.2019

BMW F 900 R/XR 2020Schnelle Schwestern

Mit der brandneuen F 900 XR erweckt BMW die Aufsehen erregende Studie „9Cento“ aus 2018 erstaunlich schnell zum Leben. Im gleichen Atemzug präsentieren die Bayern auf der EICMA 2019 die nächste Evolutionsstufe ihres Mittelklasse-Roadsters, der mit der Typenbezeichnung F 900 R ab sofort eine gemeinsame technische Basis mit seiner frisch gebackenen Touring-Schwester F 900 XR teilt.

„XR“ steht bei BMW bekanntlich für einen gekonnten Mix aus Sportlichkeit und Tourentauglichkeit, den die S 1000 XR seit Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellt. Jetzt wird der XR-Fahrzeugtyp um ein Mittelklasse-Modell erweitert, dessen Verwandtschaft mit der großen Schwester auch optisch kaum zu übersehen ist. Sowohl die tourenorientierte F 900 XR als auch die unverkleidete F 900 R profitieren vom Technologietransfer aus der Oberklasse: Adaptives Kurvenlicht, Keyless-Go, Dynamic ESA (wirkt hier nur auf Federbein-Dämpfung), Schaltassistent Pro, DTC, ABS Pro, RDC oder der intelligente Notruf sind auch für die beiden Mittelklasse-Modelle optional verfügbar.

Als Antrieb dient den neuen 900er-Modellen die nächste Evolutionsstufe des 2018 in der F 850 GS eingeführten DOHC-Reihenzweizylinders mit Schlepphebeln, 90 Grad Hubzapfenversatz, 270/450 Grad Zündabstand und Under-Floor-Schalldämpfer. Der Hubraum wurde für 2020 auf 895 Kubik (statt bisher 853 Kubik) erweitert. BMW verspricht dadurch einen fülligeren Drehmomentverlauf bis maximal 92 Newtonmeter bei 6500 U/min und 105 PS Spitzenleistung bei 8500 Touren. Bemerkenswert: Im laut BMW „relevanten unteren Drehzahlbereich“ von 4500 bis 8500 Touren sollen stets mehr als 87 Newtonmeter Drehmoment spontan abrufbar sein. Für A2-Führerscheinbesitzer werden F 900 R und XR optional auch in gedrosselten Varianten verfügbar sein. Erstmals ist wegen der gesetzlichen Vorgaben jedoch ein separater Typschlüssel mit 70 kW/95 PS notwendig, um eine Drosselung auf 35 kW (48 PS) anbieten zu können. Daher ist ein nachträgliches Upgrade der 70-kW-Version (95 PS) auf 77 kW (105 PS) nicht möglich!

Ab Werk ohne Aufpreis sind F 900 R und F 900 XR mit LED-Komplettlichtanlage, Anti-Hopping-Kupplung und den Fahrmodi „Rain“ und „Road“ ausgerüstet. Ebenfalls zur Serienausstattung zählen natürlich das obligatorische ABS und eine abschaltbare Stabilitätskontrolle (ASC). Nicht lumpen lässt sich BMW beim Cockpitinstrument, wo ein riesiges 6,5-Zoll-TFT-Display samt Bluetooth-Schnittstelle verbaut wird. Die Smartphone-Connectivity ermöglicht während der Fahrt zu telefonieren, Musik zu hören oder zu navigieren.

Wer ungern auf weiteren High-Tech und/oder Luxus verzichtet, muss wie von BMW gewohnt extratief in die Tasche greifen: die Sonderausstattungsliste umfasst unter anderem die zusätzlichen Fahrmodi „Dynamic“ und „Dynamic Pro“, die dynamische Traktionskontrolle (DTC), das schräglagenabhängige „ABS Pro“, die Dynamic Brake Control (DBC), den Schaltassistent Pro und die Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR). Letztere verhindert ein durch abruptes Gaswegnehmen oder Zurückschalten verursachtes Rutschen des Hinterrades.

Wie schon den GS-Modellen der F-Baureihe dient auch der fahrfertig 211 Kilo leichten F 900 R und der F 900 XR mit 219 Kilo ein Stahl-Brückenrahmen als Skelett, das den Reihentwin als mittragendes Element integriert. Durch Modifikationen im Bereich des Steuerkopfs (steilerer Lenkkopfwinkel, geänderter Offset, größerer Nachlauf) wurden R und XR auf Sportlichkeit getrimmt. Die gleichmäßigere Radlastverteilung, die hohe Torsionssteifigkeit des Hauptrahmens in Kombination mit der steiferen Schwinge sollen eine spürbare Verbesserung bei Agilität, Präzision und Fahrstabilität bewirken, verspricht BMW. An der Front kommt eine nicht einstellbare USD-Telegabel mit 43 Millimetern Standrohrdurchmesser zum Einsatz, am Heck sorgt eine Alu-Zweiarmschwinge mit direkt angelenktem Zentralfederbein (Federbasis und Zugstufe justierbar) für Traktion.

Obwohl die F 900 XR mit 170 bzw. 172 Millimetern deutlich längere Federwegsreserven bietet als die F 900 R (135 bzw. 142 Millimeter) resultiert daraus (dank größerem Negativfederweg, adaptierter Federbeinumlenkung und anders geschäumter Sitzpolsterung) eine nur 10 Millimeter höhere Sitzposition. Die Standard-Sitzhöhe der XR beträgt 825 Millimeter (Schrittbogenlänge 1840 Millimeter). Wegen der zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten von hohen und niedrigen Sitzbänken und der optionalen Tieferlegung sind bei der F 900 R Sitzhöhen von 770 bis 865 Millimeter, bei der F 900 XR 775 bis 870 Millimeter machbar.

Das Ergonomiedreick der F 900 XR mit größerem Kniewinkel im Vergleich zur F 900 R sorgt naturgemäß für eine aufrechte, entspanntere Fahrerposition, die sich stark an der GS orientiert. Im Vergleich zur F 900 R ist der XR-Lenker 30 Millimeter höher und 85 Millimeter weiter hinten montiert, die Fußrasten sind 45 Millimeter tiefer und 45 Millimeter weiter vorne angebracht. Auch Sozias dürften Langstrecken am XR-Heck deutlich besser wegstecken als auf der vergleichsweise spartanischen Roadster-Version. Der Windschild ist sogar während der Fahrt mit einer Hand zweistufig variierbar. 

Laut BMW eine Weltneuheit im Motorradbau sind die leichten, aus Kunststoff geschweißten Kraftstofftanks mit 15,5 Liter (F 900 XR) bzw. 13 Liter (F 900 R) Volumen. Im Vergleich zu einem konventionellen Stahltank sind die Treibstoffreservoirs rund 60 Prozent leichter, der XR-Tank wiegt beispielsweise nur 2,8 Kilo.

Der angeschraubte Stahl-Heckrahmen wurde ebenfalls für F 900 R und F 900 XR neu entwickelt. Er soll für ein optisch kurzes und schlankes Heck sorgen. Zu diesem Zweck wurde auch die Montage der Soziusfußraster im Vergleich zu F 750 GS und F 850 GS modifiziert. Sie sind bei den 900ern nicht am Heckrahmen angebracht, sondern ebenfalls an der Trägerplatte der Fahrerfußraster fixiert.

Die neue F 900 R wird im ersten Modelljahr in den Farb- und Stylevarianten „Blackstorm metallic“ (Schwarz), „San Marino Blau metallic“ (Blau) sowie in „Hockenheim Silber metallic / Racingred uni“ (Silber/Rot) ab 9990 Euro verfügbar sein. Bei der neuen F 900 XR ab 12.750 Euro stehen neben „Lightwhite uni“ (Weiß) die beiden Varianten „Style Exclusive in Galvanic Gold metallic“ (Gold/Grau) und „Style Sport in Racingred uni“ (Rot/Grau) zur Auswahl. Markteinführung beider Modelle ist im ersten Quartal 2020.

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