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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
2.3.2018

BMW F 850 GS TESTMEHR SPORT!

Südspanien Anfang März – das kann herrlich sein. Oder fast völllig verregnet, wie bei der Präsentation der neuen BMW F 850 GS. Ein kleines Fenster im Regen war dann aber doch gnädig, sodass wir zumindest ein paar Eindrücke von BMWs wichtigster Neuheit für 2018 sammeln konnten. Mehr Fahreindrücke werden wir übrigens im Lauf der gesamten Saison nachreichen, da wir die F 850 GS ab Mai in unseren Dauertestfuhrpark stellen und dann über Monate auf Herz und (BMW-) Nieren testen werden.

Alsdann, gemmas an. Was im Zug des Modellwechsels passiert ist, das haben wir detailliert bereits hier beschrieben. Kurz gesagt: Es ist alles neu, vom Rahmen über den Motor bis hin zu Fahrwerk und Elektronik. Die bisher eigenwilligen Konstruktionsmerkmale – Tank unter der Sitzbank, Motor mit Ausgleichspleuel – sind verschwunden, man hat sich also dem Mainstream angepasst. Die wichtigsten Konkurrenten in dieser Klasse sind Hondas Africa Twin, Suzukis V-Strom 1000, Triumphs Tiger 800 und im erweiterten Kreis auch die KTM 1090 Adventure und die Ducati Multistrada 950. 2019 folgt mit der KTM 790 Adventure ein weiteres, direkt vergleichbares Bike.
Also hinauf auf den Sattel und hinaus auf die langsam auftrocknenden Straßen. Erster Eindruck: Die F 850 GS ist extrem komfortabel, sowohl hinsichtlich des Sattels als auch des Fahrwerks. Letzteres begründet sich naturgemäß durch die langen Federwege (204/219 Millimeter), die nicht nur Vorteile haben: beim Bremsen taucht die Front ziemlich stark ein, was die Präzision auf der Straße verwässert. Man spürt deutlich, dass die BMW-Ingenieure bei diesem Modell den Fokus sehr stark auf die Offroad-Performance gelegt haben und dies auch ganz klar offenlegen: Es soll die sportlichste GS aller Zeiten sein, wurde bei der Präsentation hier in Spanien verkündet.

Nun, in Sachen Offroad reichen wir eine Bewertung noch nach, zu kurz waren hier unsere Erfahrungen. Wir können nur sagen, dass die Ergonomie der F 850 GS fürs Stehendfahren sehr gut passt und sie sich im Schotter leichter anfühlt als ihre 229 Kilo (zwölf Kilo mehr als bisher) vermuten lassen.

Auf der Straße passt die Ergonomie ebenfalls, einzig der Tank ist angesichts des kleinen Fassungsvermögens von 15 Liter erstaunlich breit geworden und zwischen den Knien spürbar. Lenker und Fußrasterposition sind aber ideal und absolut langstreckentauglich. Verwundert waren wir allerdings über die Aussage, dass BMW keinen größeren Windschild im Programm hat. Das Serienteil ist zwar angesichts der Größe erstaunlich effektiv – man kennt ja die Pitzeligkeit der Bayern im hauseigenen Windkanal – trotzdem würde man sich fürs Reisen noch eine verlängerte Alternative wünschen. So ist man dafür auf die bekannten Zubehör-Spezialisten angewiesen oder muss auf die F 850 GS Adventure warten (einen Prototypen davon haben wir hier erwischt).
Der Fahreindruck auf der Straße erinnert uns stark an Hondas Africa Twin, die ebenfalls von ihrer Gelände-Affinität beeinflusst ist. Lange Federwege bringen Komfort, verwässern aber die Performance am Asphalt. Leider hat BMW nicht die Chance genützt, hier mit Hightech gegenzusteuern. Man bietet zwar als Extra das semiaktive Fahrwerk Dynamic ESA an, allerdings nur für das hintere Federbein. Gerade an der Front wäre es aber segensreich, da man mit diesem System die Gabel beim harten Anbremsen gezielt verhärten und damit das Einnicken minimieren kann. Wie gut das funktionieren kann beweisen ja die S-Modelle der Marke.

Auch das Einlenken wird wie bei der Africa Twin vom 21-Zoll-Vorderrad beeinflusst, wobei sich gerade dieser Faktor noch am ehesten zurückhält. Ärger spürbar ist die fehlende Knackigkeit beim Bremsen, man muss hier hart zugreifen und am besten auch mit der Hinterbremse mitarbeiten, um bei flotter Fahrweise vor den Kurven das Tempo anzupassen. Wie sehr dieses Verzögerungsgefühl vom Fahrwerk beeinflusst wird, beschreibt übrigens der Vergleich mit der F 750 GS – trotz identischer Bremsanlage wirkt das Ankerwerfen hier mit kürzeren Federwegen deutlich schärfer, präziser, harmonischer.
Erstaunlich sportlich tritt der neue Motor auf: Er dreht lustvoll nach oben und besitzt – wohl aufgrund der beiden Ausgleichswellen – weder störende Vibrationen noch ein stärkeres Pulsieren; auf jeden Fall einer der herzhafteren Exemplare der 95-PS-Liga. Zudem soll der bei Loncin in China gefertigte Zweizylinder nochmals sparsamer geworden sein als der bekannt knausrige Vorgänger. Kleine Handicaps waren aber leider auch bemerkbar: Der Motor hängt nicht ganz eng am neuen Ride-by-Wire-Gasgriff, sondern reagierte manchmal mit leichter Verzögerung, sowohl beim Gas-Anlegen als auch beim Schließen.

Auch die für den Fahrer wahnehmbare Soundkulisse ist nicht sonderlich charismatisch, sondern wird eher von mechanischen Geräuschen dominiert – von „außen“ hört sich die F 850 GS allerdings gut an. Letztlich ist auch die Interaktion mit dem optionalen Schaltassistenten Pro nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Je nach Drehzahl und Last funktionieren die Gangwechsel mitunter hervorragend, manchmal aber auch knochig und abrupt.
Zum Schluss noch ein kleiner Kommentar zum neuen Connectivity-System, das in Form eines 6,5 Zoll großen TFT-Displays samt Bluetooth-Schnittstelle auftritt (681 Euro Aufpreis in Österreich). Wir haben ja erst vor ein paar Tagen einen Leserbrief erhalten, der diese „Mäusekinos“ verurteilt. Unser Tipp: Gebt ihnen eine Chance! Das Display von BMW ist wirklich fantastisch gemacht, übersichtlich arrangiert und hervorragend ablesbar. Auch die Bedienung über den bekannten Multi-Controller und wenige Tasten ist perfekt gelungen. Ob man die Zusatzfunktionen wie Telefon-Makeln und Musikplayer-Bedienung wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden; auch das inkudierte Basis-Navi, das in Kooperation mit einer Smartphone-App funktioniert, taugt nur fürs Ziele-Finden, nicht für Routenplanungen. Aber das Display selbst ist ein echter Fortschritt!
Unser erstes Resümee: Die F 850 GS ist ein fesches Motorrad, dem man allerdings seine Offroad-Lastigkeit anmerkt. Auf der Straße ergibt sich damit in positiver Sicht ein enormer Fahrkomfort, allerdings muss man kleine Einbussen in der Fahrdynamik hinnehmen. Der neue Reihen-Zweizylinder ist nun in der Mitte des Wettbewerbs angekommen, wirkt entsprechend motiviert und verhilft der F 850 GS zu einer knackigen Performance – könnte aber noch etwas direkter ansprechen und harmonischer abgestimmt sein. Wichtiger Punkt auf der Habenseite ist ein ultrabreites Programm an Extras, das neben vielen Hightech-Goodies auch die schlauen Variokoffer beinhält. Und nicht zuletzt ist die F 850 GS mit einem Einstiegspreis von unter 14.000 Euro (der genaue Preis folgt noch) in Österreich auch in dieser Hinsicht äußerst verführerisch positioniert.

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