Alle Fotos © Peter Andrukonis
Umbauten der Yamaha SR500 oder auch der SR400 gibt es wie Sand in Caorle, aber diesmal erreichte uns ein – heimischer! – Umbau, der um eine ganze Spur schöner und gelungener ist als die meisten anderen. Außerdem steckt eine kuriose Geschichte dahinter.
Und die erzählt sich so: Peter Andrukonis ist ein junger, erfolgreicher österreichischer Fotograf und Filmer (www.peterandrukonis.com), der schon seit frühester Kindheit gerne „alle möglichen Dinge zerlegt und versucht sie zu verändern oder zu verbessern“, wie er schreibt. Die Yamaha SR500 war das Motorrad des Vaters seiner Freundin und rutschte im Jahr 2010 als dessen Geschenk in den Haushalt. Dort verstaubte es als Zweitmotorrad. 2015 beschlossen Peter und seine Freundin schließlich, das Motorrad zu einem Café Racer umzubauen. Nach der schnellen Demontage der Teile versumperte das Projekt wieder.
Nach ihrer Übersiedlung von Stuttgart nach Wien wurde das Projekt wieder aufgenommen – allerdings ohne den Vater bzw. „Schwiegervater“ zu informieren. So entstand im Jahr 2016 stückweise ein edler Café Racer. Der Umbau dauerte sechs Monate, kostete rund 6000 Euro und verwandelte die ehrwürdige SR500 aus dem Jahr 1979 in einen puristischen, ästhetisch perfekten Café Racer, mit dem man vor jedem Kaffeehaus neidische Blicke erntet.
Den großen Clou landeten die beiden dann in diesem Februar: Peter und seine Freundin schenkten das fertige Custom Bike dem ursprünglichen Besitzer zu dessen 60. Geburtstag wieder zurück.
Abgesehen von der netten Story im Hintergrund ist auch der Umbau erstaunlich. Peter Andrukonis ist ja kein einschlägiger Experte, sondern ein Autodidakt. „Mein Know-how habe ich mir selber angeeignet und es entwickelt sich mit jedem Projekt“, erzählt er. Abgesehen von der handwerklichen Rafinesse gefällt uns auch die Ästhetik, die ja bei Umbauten – vor allem von privater Hand – oft einigen Spielraum aufweist. In diesem Fall hat dieser Café Racer allerdings internationales Format, besticht durch einen berührenden Purismus, perfekte Proportionen und wenige, dafür bewusst gesetzte Akzente: etwa die Sitzbank und Griffe aus mittelbraunem Leder, das keck hochgesetzte Rücklicht und den schlanken Tank (der von einer Benelli stammt und extra adaptiert werden musste) mit fugenlos eingearbeitetem Yamaha-Logo.
Für alle, die’s genauer interessiert, hier ein paar weitere technische Details vom Umbau: Die Gabel erhielt progressive Federn, die Front wurde um 40 Millimeter tiefer gelegt; weil die neuen Federbeine 330 statt original 320 Millimeter messen, nimmt der Lenkkopfwinkel zu, wovon das Einlenkverhalten profitiert (und auch die sportliche geneigte Silhouette). Ein Stummellenker gehört natürlich zum klassischen Look eines Café Racers, genauso wie ein gekürztes Heck mit Umbau auf Singlesitz. Der Original-Drehzahlmesser blieb erhalten, wurde aber in die Mitte versetzt – „die Drehzahl soll im Fokus stehen“, sagt Andrukonis. Daneben platzierte er einen kleinen Tacho.
Wer sich inspirieren lassen will: Hier noch eine kleine Auswahl an Fotos, die den Umbau dokumentieren:
Motorrad Bildergalerie: Yamaha SR500 Café Racer by Andrukonis – der Umbau