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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
3.2.2019

KTM 690 SMC R 2019 TestVorzüglicher Eintopf

Als KTM vor rund zwei Jahren die Produktion der 690 SMC R einstellte und von da an ausschließlich Husqvarna mit der 701 SM eine Landstraßen-Supermoto „made in Mattighofen“ im Programm hatte, konnten das eingefleischte Orange-Fans kaum fassen. Ab 2019 meldet sich KTM nun endlich wieder zurück im generell schwächelnden Supermoto-Segment und lässt den traditionsreichen LC4-Einzylinder für die Neigungsgruppe „Quertreiber“ wiederauferstehen.

Nach wie vor bleibt auch die brandneue 690 SMC R ein leichtes, handliches, sportliches Kurvenwunder für kurze und mittellange Ausfahrten, schnelle Feierabend-Runden und den alltäglichen City-Dschungel. Kern des ausgesprochen unterhaltsamen SMC-R-Konzepts ist die Mischung aus dem relativ geringem Fahrzeuggewicht von 158,6 Kilo vollgetankt und dem druckvollen, spritzigen Single mit jetzt sagenhaften 74 PS und knapp 74 Newtonmetern. Dazu kommt noch die fantastische, radial montierte Brembo-Bremsanlage, dank der man wirklich am allerletzten Drücker brachial und trotzdem herrlich dosierbar verzögern kann. Widerstandslos und absolut neutral lenkt der KTM-Drifter am Kurveneingang ein, wegen des ab Werk haftungsstark abgestimmten WP-Fahrwerks mit „Apex“ Komponenten und hervorragender Bridgestone S21-Reifen wetzt die 690er superschnell und präzise durch allerlei Kurvenradien. Am Ende des Radius schiebt der Eintopf dann sprintstark an wie Usain Bolt und lässt das Vorderrad sanft über den Asphalt schweben.

Für die neue Version der SMC R wurde der Motor natürlich aufgewertet und ist jetzt mechanisch auf Augenhöhe mit dem Triebwerk des Schwestermodells Husqvarna 701 SM – zum Beispiel sollen der nun verringerte Hub und die vergrößerte Bohrung die Vibrationen reduzieren, die beim Vormodelljahrgang 2017 noch deutlich zu spüren waren.

Der ideale Tempobereich für die SMC R liegt nach wie vor bei 0 bis rund 120 km/h, dann wird es wegen des Winddrucks und der längeren Übersetzung der oberen Getriebestufen ein wenig anstrengend im Sattel. Hervorragend dosierbar ist die hydraulisch betätigte Anti-Hopping-Kupplung, die jetzt noch leichter und damit ganz problemlos mit nur einem Finger gezogen werden kann. Das in der Vergangenheit hakelige Sechsganggetriebe dürfte KTM zwar feinjustiert haben, hier sehen wir dennoch weiterhin Optimierungspotenzial. Bei der schnellen Kurvenhatz im Winkelwerk bewährt sich der ab sofort neue, serienmäßige Quickshifter-Plus mit Blipperfunktion, der Teil des neuen Elektronik-Upgrades ist und recht gut funktioniert – zumindest, wenn man anerkennt, dass die Abstimmung des Schaltassistenten an einem Einzylinder deutlich schwieriger ist als an Mehrzylinder-Motoren.

Die intensiv überarbeitete SMC R 2019 kann jetzt dank Ride by Wire auch mit zwei Fahrmodi (Street und Sport), einer schräglagenabhängigen Traktionskontrolle und einem Kurven-ABS mit Supermoto-Modus (nur am Vorderrad aktiv) aufwarten. Wie üblich bei KTM kann man natürlich alle Assistenzsysteme für den Sporteinsatz auf der Rennstrecke deaktivieren. Das ist bei der neuen SMC R aber erstmals überhaupt nicht mehr nötig, denn die Elektronik ist nun für routinierte Fahrer maßgeschneidert. Im Sport-Modus kann man also trotz Traktionskontrolle immer noch steile Wheelie hochziehen (und sich dabei gegebenenfalls auch nach hinten überschlagen) und das ABS lässt sogar spektakuläre Stoppies zu. Eine solch sportliche Programmierung ist aktuell in keinem anderen Motorrad am Markt zu finden und dem puristischen Fahrspaß selbstverständlich äußerst zuträglich.

Erwartungsgemäß ist die KTM 690 SMC R zwischen den Oberschenkeln sogar noch schlanker geworden, wohl weil die Mattighofener auch den Stahl-Gitterrohrrahmen rund um den Lenkkopf weiter abgespeckt und den Flex des Chassis optimiert haben. Wie bei der Husqvarna 701 gibt auch bei der KTM 690 kein eigenes Rahmenheck mehr, sondern der hinten montierte Kunststofftank ist das eigentliche Heck. Der Pilot sitzt also direkt auf dem Benzinreservoir, so bleiben sowohl Gewicht als auch Schwerpunkt niedrig. Clever ist, dass KTM unter dem linken Tankspoiler sogar ein kleines Fach für das Bordwerkzeug untergebracht hat.

 

Angesichts des äußerst ambitionierten Anschaffungspreises von 11.899 Euro enttäuscht das altbackene, mickrige LC-display, das ohne Gang- oder Drehzahlanzeige auskommen muss. Hier will man an falscher Stelle Produktionskosten senken und rechtfertigt das mit der „puristischen Philosophie“ hinter der SMC R. Die Sitzhöhe von 89 Zentimetern mag manchen abschrecken, bei 180 Zentimetern Körpergröße findet man an der Ampel aber problemlos sicheren Stand. Obendrein kann die KTM-Werkstätte jede 690 SMC-R problemlos um vier Zentimeter einkürzen.

Das Update der kultigen KTM 690 SMC R bringt also viele sinnvolle Innovationen, die den unverfälschten Fahrspaß aber erfreulicherweise nicht schmälern. Nach wie vor gilt: All jene, die sich ein wendiges, potentes Motorrad wünschen, das quasi jederzeit zum einen Körperteil wird, sind mit der SMC R garantiert richtig bedient. Wer bereit ist auf üppige Plastikverkleidungen und reisetauglichen Sitzkomfort zu verzichten und sich auf ihr extrem schlankes, in jeder Hinsicht reduziertes Wesen einlässt, den beschenkt der fahrdynamisch atemberaubende Einzylinder mit Emotionen der Extraklasse. „Carving-Ski auf zwei rädern“ beschreibt das Fahrgefühl im schlanken Sattel wohl recht treffend – es kommt nahe an die Dynamik einer rund 40 Kilo leichteren Wettbewerbssupermoto heran, im Serientrimm besteht die SMC-R aber eben problemlos jede Verkehrskontrolle und punktet außerdem mit geringem Wartungsaufwand. Interessant dürfte nun das Verkaufs-Duell mit ihrer Konzernschwester Husqvarna 701 SM werden, die derzeit zwar noch nicht über die klugen Assistenzsysteme verfügt, dafür aktuell aber immerhin 600 Euro weniger kostet.

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