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Christoph Lentsch
Autor: Mag. (FH) Christoph Lentsch
christoph.lentsch@motorrad-magazin.at
11.10.2019

Triumph Street Triple RS 2020 TestBeideskönner

Triumph unterzieht sein sportlichstes Mittelklasse-Naked-Bike keiner Generalüberholung, sondern eher einer Frischzellenkur. Das sieht man ihr auch an: Lediglich die wieder insektoider geformten Doppelscheinwerfer mit aggressiv hochgezogenen Tagfahrlichtern und das leicht geänderte Flyscreen darüber lassen auch beim schnellen Blick das Neue erkennen. Zwar wurden auch die wenigen anderen Verkleidungsteile und die Lackierung überarbeitet, außer echte Kenner werden die Veränderungen aber kaum jemandem auffallen. Eine hinzugekommene Carbonendkappe am kurzen Bürzel der neuen Abgasanlage wird da schon eher wahrgenommen. Da die Euro5-Norm noch nur für die Schadstoff-Emissionen, nicht aber für die Lautstärke gilt, geht der Sound des 765-Dreizylinders noch in Ordnung, das könnte sich in ein paar Jahren aber ändern. 

Leistungseinbußen sind ebenfalls noch keine zu vermelden. Die Spitzenleistung liegt nach wie vor bei 123 PS, das Drehmoment hat sogar um 2 Newtonmeter zugelegt und steht nun bei 79 - allerdings bei bereits 9350 statt 11.000 Touren! Genau darin liegt die neue Stärke des Triples, an dem angeblich auch Moto2-Ingenieure aktiv mitgearbeitet haben. In der Drehzahl"-Mitte" um die 8000 Touren sollen Leistung und Drehmoment um je 9% zugelegt haben. Zudem wurde das Getriebe neu abgestimmt, der Motor feingearbeitet und ein vollwertiger, hervorragend funktionierender Schaltautomat verbaut. Die Bedienung der drehmomentuntertützten Anti-Hopping-Kupplung macht aber auch Freude.

Die technische Ausstattung der Street Triple RS bleibt dem Namen entsprechend auf höchstem Niveau: Voll einstellbares Öhlins-STX40-Federbein, voll einstellbare 41-Millimeter-Showa-Gabel, Brembo-M-50-Bremszangen, hydraulische Bremse mit Hebelverstellung in Weite und Übersetzung. Der TFT-Bildschirm erhielt eine aktualisierte Oberfläche mit vier verschiedenen Designs (Skins) und vier Farbvarianten. Letztere halten sich jedoch in Grenzen, da sich lediglich die Farbe einzelner Zahlenelemente ändert, zum Beispiel der Drehzahl. Die Menüführung könnte ebenfalls etwas vereinfacht werden, denn zwei Knöpfe ("Home" und M) und ein 5-Wege-Joystick sind vielleicht zuviel des Guten. Wenigstens lassen sich die fünf neu abgstimmten Fahrmodi blitzschnell umstellen. Im Track-Modus wird jetzt das ABS am Hinterrad nicht mehr deaktiviert, da dies gesetzlich nicht mehr zulässig ist. Ganz abschalten lässt sich nur die Traktionskontrolle.

Die Ergonomie blieb bis auf einen stärker gepolsterten Sozius - der auf so einem Motorrad ohnehin nichts verloren hat, da gehört das scharfe Heck drauf - unverändert. Die Sitzhöhe liegt auf 825 Millimeter, der Kniewinkel ist sportlich, aber gerade noch nicht unangenehmn, der Lenker ist genau an der richtigen Stelle. Für den Einsatz auf der Rennstrecke könnte er sogar etwas tiefer sitzen. Ebendort stören dann die Spiegel an den Lenkerenden, die allerdings auch die scharfe Optik unterstreichen. Mit 187 Kilo vollgetankt (17,4 L Volumen) soll sie das leichteste Naked Bike seiner Klasse sein, mit den leichtesten Felgen, bereift mit supersportlichen Pirelli Diablo Supercorsa SP. 

 

 

Auf Straße und Rennstrecke von Cartagena galt es, die Theorie in der Praxis zu prüfen. Und sobald es nur ein bisschen schneller wurde im Hügelland Südspaniens, erhob sich im sportlich ambitionierten Fahrer der tiefe Wunsch, sofort zur Rennstrecke zurückzukehren, denn nur dort können die schier unerschöpflichen Qualitäten der RS wirklich genutzt und geehrt werden. Schon die Bibel sagte, man solle Perlen nicht vor die Säue werfen, doch genau das ist es, wenn man ein Zweirad mit diesem Fahrwerk, diesen Bremsen, diesem Motor und dieser Abstimmung auf einer ranzigen, schlecht gepflegten Freilandstraße bewegt, geknebelt durch gesetzlich festgelegte Freiheitsbeschränkungen, gehemmt von unzählbaren Gefahrenquellen.

Das heißt allerdings nicht, dass man mit der Streety keine ausgedehnte, entspannte Ausfahrt, ja sogar eine Motorradreise unternehmen kann. (Im über 60 Teile umfassenden Zubehörsortiment finden sich dazu die passenden Gepäcklösungen, das optionale Connectivity-System erlaubt die Navi-Anzeige am Display.)) Der Dreizylinder läuft so seidenweich, röhrt erträglich und lässt sich dermaßen fein schalten - wahlweise mit leichtgängiger Kupplung oder Schaltautomaten, der auch bei niedrigen Drehzahlen nicht hakt -, dass man dieses nackte Rennbike völlig zivil nutzen kann. Aber es schlummert eben auch immer Mr. Hyde im Hintergrund und den muss man ab und zu einfach rauslassen. Die RS ist für den gelegentlichen Ausflug auf die Rennstrecke jedenfalls eines der besten Modelle überhaupt.

Etwas Fahrkönnen vorausgesetzt, lässt sich am Rundkurs das wahre und im besten Fall volle Potenzial der Street Triple RS ausschöpfen - Letzteres dürfte allerdings schwierig werden. Schon im zweiten Turn, nach den Einführungsrunden zum Kennenlernen der Strecke, schenkt man der Triumph so viel Vertrauen, dass man beginnt, die Bremspunkte zu verschieben, die Schräglagen zu erhöhen und das Gas früher anzulegen und schneller aufzumachen. Das kompakte Naked Bike liegt satt und ruhig in schnellen Kurven, lässt sich mit kurzen Impulsen tief in Radien kippen und ohne nervöse Wackler und Nachkorrekturen durch Wechselkurven und Schikanen dirigieren. Man will immer mehr, weil immer noch mehr geht. Der Autor dieser Zeilen denkt seither ernsthaft wieder über die Teilnahme an einem Marken-Cup nach. Die RS fixt einfach an, macht geil, emotionalisiert.

Das Mehr an Leistung ist ohne direkten Vergleich mit der alten RS nicht definitiv zu bestätigen. Subjektiv beurteilt fühlt sich der neue Motor noch besser abgestimmt an, harmonischer, mit gleichmäßigerem Druck, was die neue Drehmomentkurve belegen sollte. Der Dreizylinder leitet keine groben Vibrationen mehr an den Fahrer weiter, schwächelt im unteren Drehzahlbereich nicht und läuft vom Start weg sauber. Naked-Bike-Racing vom Allerfeinsten, mit Licht und Taferl.

Von diesem Gesamtpaket müssen sich nicht nur die Konkurrenzmodelle sämtlicher Hersteller fürchten, sondern auch die eigene Verwandtschaft namens Speed Triple. Man kann sich kaum vorstellen, diese noch besser sein könnte als die kleine Schwester. Aber lassen wir uns überraschen...

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