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Suzuki V-Strom 1050/XT 2020Comeback of DR BIG
Wie erwartet präsentiert Suzuki auf der EICMA 2019 die lange ersehnte Überarbeitung der hubraumstarken V-Strom. Die neue, Euro-5-konforme V-Strom 1050 hat an Leistung gewonnen und nimmt Stylinganleihen bei der kultigen „DR Big“. Vor allem der Entenschnabel samt eckigem Scheinwerfer soll an den Super-Single erinnern. Ziel des Updates war es die bisherige V-Strom 1000 sportlicher, komfortabler, aber auch sicherer zu machen. Das Ergebnis ist die neue Suzuki V-Strom 1050, wie gewohnt in einer Standard- und einer XT-Version verfügbar.
Obwohl die neue V-Strom die Zahl 1050 in der Typenbezeichnung trägt, hat sich an den 1037 Kubik Hubraum des V-Twins nichts geändert. Trotzdem konnte der charismatische Zweizylinder von 100 auf knapp 108 PS bei nun 8.500 Touren zulegen. Das maximale Drehmoment beträgt nun 100 Nm bei 6.000 U/min – bisher waren es 101 Nm bei nur 4000 U/min. Offenbar liebt die neue V-Strom-Generation höhere Drehzahlen. Ein größerer Wasserkühler und ein in den Kühlkreislauf eingebundener Ölfiltersockel sollen selbst bei Touren in heißen Reisedestinationen für Hitzebeständigkeit sorgen. Für mehr Schutz vor Defekten verpasst Suzuki der V-Strom auch einen neuen Kupplungsdeckel sowie der 247 Kilo schweren XT-Version einen Aluminium-Motorschutz. Der Alurahmen bleibt für 2020 unangetastet, auch die Schwinge wurde nicht modifiziert. In gewohnter Tradition setzt Suzuki bei den Rädern der 236 Kilo leichten Basis-V-Storm auf Gussfelgen, die XT rollt ab Werk auf Drahtspeichenfelgen für Schlauchlosreifen. Erstbereifung sind Bridgestone Battlax Adventure A41-Pneus in den Dimensionen 110/90-19 und 150/70-17.
Im Unterschied zu Chassis und Triebwerk hat Suzuki bei den elektronischen Regelsystemen gewaltig aufgerüstet. Mit neuer Sensorik, einem Drive-by-Wire-System und CAN-Bus bietet die V-Strom unter anderem Kurven-ABS mit Wheelie- und Stoppie-Überwachung, Tempomat, Berg-Anfahrhilfe, drei verschiedene Gasannahme-Modi und eine abschaltbare dreistufige Traktionskontrolle. Das Bremssystem passt sich sogar automatisch an den Beladungszustand des Fahrzeugs an, der vom System vorab automatisch ermittelt wird. Das große LC-Display im Cockpit wurde um entsprechende Anzeigen erweitert. Klingt alles grundsätzlich gut und sinnvoll, es gibt jedoch einen Wermutstropfen: leider bleibt ein Großteil der Systeme (abgesehen von Gasannahme und Traktionskontrolle) ausschließlich der XT-Version vorbehalten.
Neu im Cockpit sind die USB-Steckdose und die werkzeuglos in elf Stufen um 50 Millimeter höhenverstellbare Plexiglasscheibe (die auch nur an der XT verfügbar ist, die Basis-V-Strom 1050 bietet nur drei Stufen) und Beleuchtungselemente in LED-Technik (LED-Blinker ausschließlich an der XT, wie auch die 12-V-Steckdose unter der Sitzbank, der Hauptständer, die Handguards mit Knöchelabdeckungen).
In der XT-Variante lässt sich der Fahrersitz um 20 Millimeter in der Höhe verstellen (Grundhöhe 850 Millimeter). Bei der Basisversion (Sitzhöhe 855 Millimeter) kann man nur auf verschieden hohe Sitzbänke aus dem Originalzubehör zugreifen.
Zu haben sein werden die neuen V-Strom-1050er-Modelle im ersten Quartal 2020. Die Basis-V-Strom 1050 wird in den Farben "Glass Sparkle Black", "Glass Sparkle Black / Pearl Brilliant White" und "Glass Sparkle Black / Solid Iron Gray" angeboten. Die XT ist in den Farben "Champion Yellow No.2", "Pearl Brilliant White / Glass Blaze Orange" und "Glass Sparkle Black" verfügbar. Auch eine A2-taugliche Version der V-Strom 1050 soll im Programm sein.
Bildergalerie Suzuki V-Strom 1050 XT 2020
Bildergalerie Suzuki V-Strom 1050 2020