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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
8.7.2020

GasGas TXT Racing 300 2020Oldie but Goldie

Seit vielen Jahren sind die TXT-Racing-Trials von GasGas fixer Bestandteil der internationalen Trial-Szene. Mit respektablen Verkaufszahlen zählt die 1985 gegründete Traditionsmarke neben Montesa Honda, Beta, Sherco, TRS, Vertigo und Scorpa zu den „Big Playern“ auf dem volatilen Trial-Markt, für den eine außergewöhnlich hohe Fluktuation an kleinen Herstellern längst typisch ist. Einzelne Marken verschwinden meist aus Geldnot – genauso schnell vom Markt wie sie plötzlich aufgetaucht sind. Auch GasGas hat eine bewegte Investoren-Historie samt Konkursantrag 2015 hinter sich. Jetzt dürfte vorerst Ruhe und finanzielle Sicherheit einkehren, denn im Herbst 2019 kaufte die Pierer Mobility Group sechzig Prozent der spanischen Motorradmarke vom Investmentfond Black Toro Capital – mit der Option in den nächsten Jahren den österreichischen Anteil auf hundert Prozent zu erhöhen. Wie seit 2013 bei Husqvarna soll ab 2021 auch in den GasGas-Hardenduros KTM-Technik stecken, die „alte“ GasGas-Sportenduro-Plattform (EC-Modelle) wurde an den spanischen Hersteller Rieju zur weiteren Verwendung unter dem eigenen Markennamen verkauft.

Mit den TXT-Trials von GasGas erweitern die Mattighofener ihren eigenen Kundenkreis, sie werden nahezu unverändert in Girona weiterproduziert. Man greift also (vorerst) auf die langjährigen Trial-Erfahrungen der Spanier zurück. Laut KTM stehen nach der Eingliederung von GasGas nun bereits dreizehn Vertragspartner flächendeckend in Österreich zur Verfügung, wie gewohnt werden vier Zweitakt-Hubraumvarianten (125, 250, 280, 300) der TXT-Racing offeriert. Um uns die Qualitäten der bewährten GasGas-Trial in Erinnerung zu rufen, haben wir daher eine ausgiebige Trainingseinheit am Hindernisparcours mit dem Flaggschiff TXT Racing 300 absolviert.

Vom ersten Augenblick an fühlt man sich hinterm Lenker der schlanken 300er gleichzeitig pudelwohl und völlig deplatziert. Einerseits sammelt die trocken 67,5 Kilo leichte GasGas mit ihrer amateurfreundlichen Stahlrahmen-Geometrie, der ausbalancierten Gewichtsverteilung und der harmonischen Kraftentfaltung fleißig Pluspunkte. Andererseits bestätigt sich einmal mehr, dass brachiale 294 Kubik im Hobby-Einsatz zum Erlernen einer sauberen Fahrtechnik überdimensioniert und abseits von Profi-Wettbewerben eher kontraproduktiv sind. Für gelegentliche Trial-Trainings sind routinierte Geländefahrer daher mit der herrlich dosierbaren, agileren Viertelliter-Variante ideal bewaffnet, Offroad-Neueinsteigern wird mit 125 Kubik ebenfalls garantiert nicht langweilig.

In puncto Ausstattung muss man bei den Fahrzeugen der TXT-Baureihe ohnehin keine Abstriche machen, hier verbaut der Hersteller ausschließlich feinste Ware: Tech-Gabel, Öhlins-Federbein, Braktec-Bremsen, Zündkurvenschalter (trocken/nass) und die einteilige Aluschwinge haben alle vier Hubraumvarianten gemeinsam. Dank der Pierer-Beteiligung brauchen sich GasGas-Piloten zukünftig wohl auch keine Sorgen über Händlernetz oder Ersatzteilversorgung machen, obendrein dürfte die stattliche österreichische Firmenbeteiligung die spanische Marke nun auch für Patrioten attraktiv machen. Die heimische Trial-Szene darf durch den KTM-GasGas-Deal also auf weiteren Zustrom hoffen. 

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