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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
2.12.2020

Ducati Monster 2021Ohne Gitterrohrrahmen, dafür viel leichter und mit Kurven-ABS

Viel war im Vorfeld gemunkelt worden, jetzt haben wir Gewissheit: Fast alle bisherigen Monster-Modelle werden 2021 aus dem Angebot verschwinden, also die 797 und die 821; die Monster 1200 und 1200 S dürfen vorderhand noch im Line-up bleiben. Im Scheinwerferlicht steht aber ein vollkommen neues Modell, das kaum einen Stein auf dem anderen lässt und tatsächlich eine Zeitenwende markiert: die neue Monster, die keinen weiteren Namenszusatz erhält. Einfach nur: Ducati Monster.

Warum Zeitenwende? Weil hier etwas fehlt, was die Monster seit ihrer Geburt im Jahr 1993 begleitet hat: der Stahl-Gitterrohrrahmen. Er wird beim neuen Modell durch einen Aluminium-Forntrahmen ersetzt, also einer ähnlichen Konstruktion, wie wir sie von der Panigale V4 kennen; der Motor dient als mittragendes Element, der Heckrahmen besteht aus einem glasfaserverstärktem Kunststoff. Der Hauptgrund für diese Entscheidung: Diese Konstruktion ist deutlich leichter, wohl aber auch günstiger in der Fertigung.

Das neue Bike lässt sich dennoch als Nachfolgerin der Monster 821 verstehen. Warum? Weil sie den flüssig gekühlten 937-Kubik-Testastretta bekommt, der seit einiger Zeit schon die Hypermotard-Modelle antreibt. Dieser Motor leistet in der neuen Monster 111 PS bei 9250 Umdrehungen, gerade einmal 2 PS mehr als in der Monster 821. Der große Fortschritt wurde aber – abgesehen natürlich von den niedrigeren Emissionen dank Euro 5 – beim Drehmoment erzielt. Es gipfelt mit 93 Newtonmeter bei 6500 Umdrehungen, während man sich bisher mit 86 Nm bei deutlich höheren 7750 U/min bescheiden musste.

Bleiben wir noch kurz beim Rahmen: Da dieser Front-Frame wie der Name andeutet nur den vorderen Bereich umfasst, konnte eine extrem schlanke Taille gesichert werden. Das hilft natürlich auch für einen sicheren Stand, falls man Probleme hat, den Boden zu erreichen. Das könnte kleineren Fahrerinnen und Fahrern schon passieren, da die Sitzhöhe ein wenig nach oben gerutscht ist. Bislang lag man bei 785–810 Millimeter, jetzt ist die Sitzhöhe fix bei 820 Millimeter angesiedelt. Gegen Aufpreis lässt sich ein niedriger Sitz ordern (800 mm); wem das noch immer nicht reicht, der kann die Höhe vermittels eines eingekürzten Fahrwerks auf 775 Millimeter absenken.

Der große Vorteil dieser neuen Rahmenkonstruktion liegt im Gewicht, das haben wir schon erwähnt. Das Thema Abspecken wurde bei Ducati allerdings zum obersten Entwicklungsziel erhoben. Überall wurde gespart und weggezwickt, sodass man am Ende sagenhafte 18 Kilo gegenüber der Monster 821 verloren haben will. Wie meistens bei Ducati lässt sich diese Zahl nicht einfach nachvollziehen. Der fahrfertige Wert für die 821 lag zuletzt bei 212 Kilo. Für die neue Monster gibt Ducati ein fahrfertiges Gewicht (Tank 90% voll) von 188 Kilo an. Demnach hätte man sogar 24 Kilo verloren. Aber wir wollen jetzt nicht zu pitzlig sein, unterm Strich lässt sich wohl einfach sagen: Die Monster wird in dieser Klasse zu den leichtesten zählen und sogar das bekannte Federgewicht, die Yamaha MT-09, um einen Kilo unterschreiten.

Ein weiteres wichtiges Thema für Ducati war die leichte Fahrbarkeit. Damit will man auch den Aufsteigern in diese Naked-Mittelklasse ein Angebot machen. Gelingen soll dies mit einem steileren Lenkkopfwinkel, der das Bike beweglicher macht (vor allem natürlich für den Stadtverkehr), andererseits durch Details wie eine um 20% leichtgängigere Kupplung. Dazu gibt es natürlich jede Menge an Elektronik und entsprechenden Assistenzsystemen. Zusätzlich zur dynamischen Traktionskontrolle und drei Fahrmodi, die bislang schon an Bord waren, gibt es nun erstmals auch ein Kurven-ABS, dazu eine Wheelie- und eine Launch-Kontrolle. Der Quickshifter (up/down) ist nun serienmäßig, die Smartphone-Connectivity wie bisher optional zu haben. Die Bedienung erfolgt über ein 4,3-Zoll-TFT-Display, das man in dieser Liga bereits voraussetzen kann. 

Ebenfalls bereits Standard in dieser Liga ist eine Lichtanlage, die hauptsächlich auf LED setzt. Ducati setzt aber ausschließlich auf LED und bringt nicht nur ein einprägsames, kreisförmiges LED-Tagfahrlicht, sondern auch edle LED-Lauflicht-Blinker, die sich noch dazu automatisch abstellen. Die vorderen Blinker sind außerdem extrem elegant in die Flanken integriert.

Apropos Tank: Hier muss man ein kleines Defizit in Kauf nehmen: Das Füllvolumen wurde von 16,5 auf 14 Liter verkleinert. Auch beim Fahrwerk gibt es eine Sparmaßnahme: Das Federbein lässt sich nur mehr in der Vorspannung, nicht mehr zusätzlich in der Zugstufe verstellen. Auf gewohnt hohem Niveau präsentieren sich dagegen die Bremsen: Radial montierte Brembo M4.32-Sättel mit gesinterten Belägen beißen auf zwei 320er-Scheiben, gesteuert über einen Radial-Hauptbremszylinder. Auf den zierlichen und leichten Rädern sind Pirelli Diablo Rosso III aufgezogen, deren Dimensionen jener der Monster 821 entsprechen.

Die neue Ducati Monster startet international mit zwei Versionen: dem Basismodell und der „Plus“-Variante. Das Plus besteht in einer Sitzbank- und einer Instrumentenabdeckung, also relativ geringen Unterschieden. Deswegen wird es beispielsweise in Österreich voraussichtlich nur die Plus-Variante geben. Beide Varianten sind übrigens in drei Farben zu haben: Rot, Mattschwarz und „Aviator-Grau“ mit fluoroten Felgen. Zusätzlich bietet Ducati gleich ab Start ein breites Programm an Zubehör, etwa einen straßenzugelassenen Carbon-Termignoni und viele weitere Teile aus Carbon oder gefrästem Aluminium. Neben simpleren Dingen we Heizgriffen hat Ducati aber auch einige, teilweise recht spektakuläre Aufkleber-Kits gestaltet, mit denen man den dezenten Look deutlich verschärfen kann.

Der Marktstart der neuen Ducati Monster soll im April 2021 erfolgen. Richtiggehend überraschend könnten die Preise werden. Dem Vernehmen nach sollte der Österreich-Preis für die neue Ducati Monster in der Plus-Version unter jenem der bisherigen Monster 821 liegen – und das mit mehr Power und weitaus mehr Ausstattungsumfängen. Man rechne mit rund 13.500 Euro (Österreich!). 

Ducati Monster 2021 – technische Daten (soweit vorhanden)

Motor: 90°-V2, flüssig gekühlt, 8V, Desmodromic
Hubraum: 937 ccm
Bohrung/Hub: 94 x 67,5 mm
Verdichtung: 13,1:1
Leistung: 82 kW/111 PS bei 9250 U/Min
Max. Drehmoment: 93 Nm bei 6500 U/min
Getriebe: 6-Gang, Quickshifter up/down Standard

Alu-Frontrahmen, Motor mittragend
43-mm-USD-Gabel
Zentralfederbein, Vorspannung verstellbar
Federweg v/h: 130/140 mm
Bremse v: 2 x 320-mm-Scheiben, 4-Kolben-M4.32-Monoblock-Sättel
Bremse h: 1 x 245-mm-Scheibe, 2-Kolben-Sattel
Reifen: 120/70-17 und 180/55-17
Gewicht, fahrfertig (Tank 90%): 188 kg

Radstand: 1474 mm
Sitzhöhe: 820 mm
Lenkkopfwinkel: 24°
Nachlauf: 93 mm
Tankinhalt: 14 l

Ausstattung: u.a. Kurven-ABS, DTC, 3 Fahrmodi, quickshifter up/down, Wheelie-Control, Launch-Control, Voll-LED-Beleuchtung inkl. Tagfahrlicht und selbst rückstellende Lauflicht-Blinker, 4,3-Zoll-TFT-Display, USB-Steckdose (Plus-Version: zusätzlich Sitzbank- und Instrumentenabdeckung)

Ducati Monster 2021 – Bildergalerie Technik und Details

 

Ducati Monster 2021 – Bildergalerie Action-Shooting mit Michael Ruben Rinaldi

Ducati Monster 2021: Beispiele für die optionalen Graphic-Kits

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