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Ducati Multistrada V2 2022: Update für die Mittelklasse
Ein Jahr nach der Präsentation der Multistrada V4 legt Ducati nun nach und verbessert die Mittelklasse-Version seiner erfolgreichen Reisenduro. Konsequenterweise ändert sich damit auch der Name: aus der Multistrada 950 wird die Multistrada V2.
Wer nun mutmaßt, parallel mit dem neuen Namen fänden große Umbrüche statt, der irrt sich aber. Was hier passiert ist, lässt sich als routinemäßiges Modell-Update einordnen. So bleibt beispielsweise auch das Design beim Alten und wird (leider) nicht der Multistrada V4 angeglichen.
Immerhin: Auch wenn das Design praktisch nicht verändert wurde und der Rahmen samt Schwinge unangetastet blieben, einige sinnvolle und erfreuliche Änderungen sind dennoch zu vermelden.
Beginnen wir bei der Ergonomie: Hier hat Ducati den Sattel für Fahrer und Beifahrer modifiziert. Die Sitzhöhe für den Fahrer ist um zehn auf 830 Millimeter gesunken, die Schrittbogenlänge aufgrund seiner schmaleren Gestaltung sogar um 40 Millimeter. Gleichzeitig ist der Sattel in horizontaler Sicht flacher, was die Bewegungsfreiheit verbessert. Ebenfalls sinnvoll: Die Fußraster wanderten um 20 Millimeter nach unten, sodass der Kniewinkel trotz der geringeren Sitzhöhe entspannter ist.
Zweiter wichtiger Punkt: Ducati hat das Gewicht nochmals reduziert, und zwar um ganze fünf Kilo. Das Basismodell hält nun bei 199 Kilo trocken, die S bei 202 Kilo (Werte fahrfertig mit Tank zu 90 % gefüllt: 222/225 kg). Diese fünf Kilo Gewichtsersparnis stammen größtenteils vom Motor (– 2 Kilo), aber auch von gewichtsreduzierten Rädern (–1,7 Kilo), Vorderbremsscheiben mit Aluminiumkern (–0,5 Kilo) und neuen, von der Multi V4 inspirierten Spiegeln (–0,7 Kilo).
Kleine Verbesserungen sind auch von der Technik-Front zu vermelden: Der bekannte Testastretta-Motor erhielt neue Pleuel (bleibt in den Leistungswerten mit 113 PS und 94 Nm aber unverändert) und sieht dank frischen Seitendeckeln wieder einmal besser aus. Spürbar werden sollte die neue 8-Scheiben-Hydraulikkupplung und das verbesserte Getriebe, das sich leichter und präziser schalten lassen soll. Auch der Leerlauf sollte einfacher zu finden sein, außerdem soll die Wirkungsweise des Quickshifters (Serie bei der S-Version) noch angenehmer sein. Und noch eine wichtige Winzigkeit: Die Ausgleichsbehälter am Lenker sind nun separat montiert, nicht mehr in Kombination mit den Handschützern.
Wie bisher bietet Ducati zwei Versionen an: das Basismodell (in Rot mit schwarzem Rahmen) und die S-Version (ebenfalls in Rot oder alternativ in der neuen Lackierung Street Gray mit roten Rädern und rotem Rahmen). Schon das Basismodell kommt wie bisher mit Kurven-ABS, Kurven-Traktionskontrolle, Berganfahrhilfe, vier Fahrmodi, aber noch mit LC-Display. Die S wird mit dem vollen Programm gefüttert und kommt mit LED-Kurvenlicht, TFT-Display, semi-aktivem elektronischen Skyhook-Fahrwerk, Quickshifter (up/down), Tempomat und vielem mehr.
Optional stehen unter anderem ein Touren-Windschild, ein Akrapovic, ein niedrigerer Sitz oder eine eigene Version für den A2-Führerschein (35 kW/48 PS) im Programm. Außerdem ist für die S-Version auch ein Travel-Paket zu bekommen, bestehend aus Seitenkoffer (Gesamtvolumen 57 Liter), Griffheizung und Hauptständer (in Deutschland um 1140 Euro). Ergänzt werden kann es mit einem 48 Liter großen Topcase.
Die Multistrada V2 sollte bereits ab November 2021 bei den Ducati-Händlern stehen. Preise gibt’s auch schon:
Österreich:
Ducati Multistrada V2: 16.595 Euro
Ducati Multistrada V2 S: 19.195 Euro
Deutschland:
Ducati Multistrada V2: 13.990 Euro
Ducati Multistrada V2 S: 16.590 Euro
Übrigens: Konkurrenz droht der Multistrada V2 im kommenden Jahr auch aus eigenem Haus. Mit dem gleichen Motor wird nämlich ab 2022 eine weitere Reiseenduro befeuert, die allerdings viel radikaler ausgelegt ist und unter anderem auch ein 21-Zoll-Vorderrad erhält: die Ducati XDesert. Erste Fotos und Infos dazu findet ihr hier!
Bildergalerie Ducati Multistrada V2 (Basismodell)
Bildergalerie Ducati Multistrada V2 S