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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
2.11.2021

Yamaha XSR900 2022Umfangreiches Update

Im Zuge des Euro-5-Updates verpasst Yamaha dem Vintage-Roadster XSR900 recht überraschend eine stattliche Anzahl an Optimierungen. Dem bisher eher rundlichen Design spendiert man für 2022 einige kantige Elemente.  Als Inspiration dienen die Yamaha-Racing-Bikes aus den 1980ern, die mit dem Deltabox-Rahmen einst die Chassis-Entwicklung revolutionierten: Yamaha ersetzte damals der erste Hersteller die klassische Rohrrahmenbauweise durch Hohlprofile.

Als wesentliches Merkmal der neuen XSR900 erweist sich auch heute ihr völlig neuer Aluminiumrahmen: Die Längs-, Quer- und Torsionssteifigkeit wurde deutlich erhöht, was zu einer besseren Stabilität führen soll, ohne die Agilität zu beeinträchtigen. Das Krümmerrohr liegt 30 Millimeter tiefer als beim Vorgängermodell, weshalb auch der Lenker tiefer montiert werden kann - Piloten dürfen also mit einer sportlicheren, aggressiveren Haltung rechnen. In Kombination mit weiteren Änderungen am Chassis wurde die Trägheit um die Lenkachse im Vergleich zum Vorgängermodell um 14 Prozent verringert. Das soll ein schnelleres, präziseres und damit sichereres Kurvenfahren möglich machen. 

Der Geradeauslauf wird durch eine 55 Millimeter längere Aluminiumschwinge mit Kastenprofil verbessert. 1495 Millimeter Radstand offenbart nun das Datenblatt. Während beim Vorgängermodell die Schwinge an der Rahmenaußenseite gelagert war, sitzt beim neuen Modell der Drehpunkt zugunsten der Steifigkeit zwischen den Rahmenelementen. Als optischer Leckerbissen will sich auch der neue Heckrahmen präsentieren: Die neuen Sozius-Fußraster können nahe am Unterrahmen weggeklappt werden. 

Dank drei Millimeter mehr Hub wurde das Brennraumvolumen des CP3-Dreizylindermotors um 47 Kubikzentimeter auf 889 Kubikzentimeter erweitert. Während Kolben und Motorteile 300 Gramm an Gewicht verlieren, legt die Kurbelwelle dabei an Schwungmasse zu. Die Leistung steigt dank des Hubraum-Extras um vier auf 119 PS bei 10.000 U/min. Das maximale Drehmoment wächst nicht nur um sechs auf nun 93 Newtonmeter, es liegt ab sofort bereits bei 7000 U/min an – 1500 Touren früher als beim Vormodell. Um der gestiegenen Potenz des Antriebs Rechnung zu tragen, verstärkt Yamaha die Reibscheiben der Anti-Hopping-Kupplung und verlängert die Übersetzung der ersten beiden Gänge. Bei der Auspuffanlage konnten außerdem 300 Gramm Gewicht eingespart werden.

Der 15-Liter-Tank der XSR900 ist wie erwähnt von Yamahas Grand-Prix-Straßenrennmaschinen der 80er-Jahre inspiriert und verfügt über Lufteinlässe an der Vorderseite. Diese verbessern nicht nur die Motoreffizienz sondern sorgen auch für einen satten Sound des Ansauggeräusches bei höheren Geschwindigkeiten. Die Kombination des 15-Liter-Tanks in seiner Form mit dem erhöhten Sitz ergibt eine etwas nach hinten versetzte Sitzposition, beinahe über der Hinterachse.

Besonderes Augenmerk bei der Formgebung wurde den Teilen gewidmet, mit denen der Fahrer in Berührung kommt, wie beispielsweise dem Kraftstofftank, dem Sitz und dem Lenker. Kompakte Seitenteile sollen für eine optimale Belüftung des Motors sorgen und verleihen der XSR900 einen minimalistischen Look. Der klassische, runde Scheinwerfer der Vorgängermodells wurde beibehalten und ist nun mit voller LED-Funktionalität ausgestattet. Die neue LED-Einheit sitzt dabei in einem deutlich kürzeren Gehäuse als beim Vorgängermodell. Das LED-Rücklicht der XSR900 wurde unter dem Sitzhöcker positioniert, LED-Blinker vervollständigen die moderne Lichtanlage. Die gefrästen Gabelbrücke und Gabelkappen, geschmiedete Fußrasten, schwarze Bremsflüssigkeitsbehälter und Lenkerendenspiegel machen den edlen Retro-Look perfekt. Die Fahrwerkskomponenten (Gabel voll einstellbar) stammen von KYB, das schräge Federbein versteckt sich dezent um den klassischen Eindruck nicht zu beeinträchtigen.

Eine neue Brembo-Radialkolbenpumpe ergänzt die modernisierte Ausstattung des Vintage-Bikes. Mit einem Kolben, der sich wirkungsgleich zum verstellbaren Bremshebel bewegt, verspricht dieses System ein präzises Feedback der beiden 298-Millimeter-Bremsscheiben am Vorderrad. Die Liebe zum Detail zeigt sich auch im geschmiedeten Fußbremshebel, der die 245-Millimeter-Bremsscheibe am Hinterrad kontrolliert.

In puncto Assistenzsysteme vertraut man ab sofort auch bei der XSR auf den letzten Stand der Technik. Traction Control System (TCS, dreistufig und abschaltbar) mit Schräglagenerkennung, Slide Control System (SCS, dreistufig und abschaltbar) und Front Wheel Lift Control System (LIF) sind mit an Bord. Zusätzlich punktet die XSR900 mit schräglagenabhängigem ABS, Tempomat, einem serienmäßigen Quickshifter (up & down), vier Fahrmodi und einem eher kleinen 3,5-Zoll-TFT-Farbdisplay, das man bereits aus der aktuellen MT-09 kennt. 

Mittels „Spinforging Technologie" wollen die Japaner den Vorder- und Hinterradsatz der neuen XSR900 um 700 Gramm abgespeckt haben. „Dies bedeutet eine erhebliche Verringerung der ungefederten Massen, was wiederum zu einem reaktionsfreudigeren Federverhalten führt und damit zu mehr Agilität und Stabilität. Die leichteren Räder verringern das Trägheitsmoment am Heck um 11 Prozent, damit die neue XSR900 vor allem beim Kurvenfahren und Bremsen deutlich reaktionsschneller anspricht", so die Aussendung des Herstellers.

Die XSR900 soll ab April 2022 wahlweise in „Legend Blue" mit Cyan und Gelb sowie Gabel und Räder in Gold oder in der Farbe „Midnight Black" mit roten Highlights sowie Gabel und Bedienelemente in Schwarz erhältlich sein. Der endgültige Preis ist noch nicht bekannt.

 

Die Highlights im Überblick:

  • Klassisches Yamaha Racing Design
  • LED-Beleuchtung mit verstecktem LED-Rücklicht
  • Historische Farben modern interpretiert
  • 6-Achsen Inertial Measurement Unit (IMU) mit Fahrerassistenzpaket
  • Traction Control, Slide Control, Brake Control, Lift Control
  • CP3-Motor (889 cm³), EU5-konform
  • 193 Kilogramm fahrbereit
  • QSS, Tempomat, Anti-Hopping-Kupplung
  • Leichtes CF-Druckguss-Chassis im Deltabox-Stil
  • Leichte SpinForged-Räder
  • Einstellbare KYB-Federung
  • Zwei Frontbremsscheiben 298 mm mit Brembo Hauptbremszylinder
  • Fußraster aus geschmiedetem Aluminium
  • XSR900-spezifischer Low-Profile-Subrahmen mit ausklappbaren Sozius-Fußrastern
  • TFT-Anzeige
  • Lenkerendenspiegel
  • Gefräste obere Gabelbrücke
  • 15-Liter-Kraftstofftank mit Tankdeckel im Racing-Look

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