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Honda CBR1000RR-R Fireblade/SP 2022Update und Anniversary Edition
„Win on sunday, sell on monday“ lautet das bekannte Motto, das im Motorsport seit Jahrzehnten unverändert Gültigkeit hat. Selbstverständlich ist leider auch der Umkehrschluss plausibel. Nicht nur weil die Racing-Resultate von HRC 2021 in der MotoGP (bester WM-Pilot Marc Marquez auf Rang 7) und WSBK (Alvaro Bautista Gesamtrang 10) für das erfolgsverwöhnte japanische Unternehmen mehr als dürftig ausgefallen sind, herrscht mal wieder lebhafte Geschäftigkeit in der Honda-Entwicklungsabteilung: Der legendären Fireblade und ihrer SP-Edelvariante spendiert man nach vollständiger SC82-Überarbeitung im Modelljahr 2020 für die kommende Saison nun erneut ein umfangreiches Update.
Für 2022 steht die Weiterentwicklung des Reihen-Vierzylinder-Motors im Fokus. Bei gleichbleibender Maximalleistung von 217 PS (160 kW) bei 14.500 U/min und 112 Nm Drehmoment bei 12.500 U/min konzentrieren sich die Verbesserungen laut Honda auf die Beschleunigung und den Vortrieb in der Kurvenmitte. Die Endübersetzung wird nun ab Werk kürzer gesetzt (43er statt 40er-Zahnkranz) – das verbessert naturgemäß die Beschleunigung im mittleren Bereich bei gleichbleibend hoher Drehzahl-Leistung, geht jedoch auf Kosten der zuvor ohnehin exorbitanten Maximalgeschwindigkeit. Neu im Modelljahr 2022 ist außerdem eine bessere und stabilere Luftströmung bei Öffnung der Drosselklappe. Um den Luftstrom zu kontrollieren, wurde auch die Airbox inklusive Luftfilter überarbeitet sowie der innere Durchmesser der Einlassventile angepasst. Die schnellere Luftstrom-Geschwindigkeit verbessert laut Honda – wie auch die kürzere Endübersetzung – die Performance im mittleren Tourenbereich.
Zu guter Letzt blieb auch der Quickshifter (optional; bei SP-Modell serienmäßig) nicht unangetastet, die neunstufige Traktionskontrolle, der Gasgriff-Widerstand, der Auspuff im 4-2-1-Layout und der Katalysator wurden ebenfalls optimiert. Im Unterschied zum Antrieb sind vom Chassis (Aluminium-Diamond-Rahmen, Schwinge im RC213V-S-Stil, sechsachsige IMU und dreistufiger elektronischer Lenkungsdämpfer) keine Neuerungen zu vermelden.
Die Standard-Fireblade mit konventionellem, voll einstellbarem Showa-Fahrwerk und sanft optimierten Nissin-Bremssätteln wird weiterhin in der seit 2020 bekannten Farbvariante Grand Prix Red erhältlich sein, die nun über einen weißen Frontbereich für die Startnummer verfügt.
Der unter anderem mit semiaktiven Öhlins-Fahrwerkskomponenten ausgestatteten CBR1000RR-R Fireblade SP gönnt Honda zwei mit goldenen Felgen und neuen HRC-Logos aufgefrischte Lackvarianten: Sie wird im Modelljahr 2022 in den Farbvarianten „Grand Prix Red“ und „Mat Pearl Morion Black“ erhältlich sein.
Eine exklusive Hommage an eine frühe Ära ist die extrascharfe Jubiläumsedition mit dem Titel „CBR1000RR-R Fireblade SP 30th Anniversary“. Um an die bahnbrechende Fireblade aus dem Jahr 1992 zu erinnnern, wird 2022 diese limitierte Edition „Tricolour“-Farbvariante erhältlich sein. Das Design stammt von Hiroaki Tsukui, der auch für die Farbgebung des CBR-Originals 1992 verantwortlich war. Neben der atemberaubenden Lackierung heben weitere Details das Anniversary-Modell von der konventionellen SP-Version ab. Beim Starten erscheint beispielsweise eine „Ring of Fire“-Animation auf dem 5-Zoll-TFT-Display. Die Seriennummer jeder Maschine wird auf die oberen Gabelbrücke graviert, 30th Anniversary Logos schmücken außerdem die Tankabdeckung und den Smart-Key, und auch der Akrapovic-Endtopf ist lasergraviert.
Bildergalerie Honda CBR1000RR-R Fireblade SP 30th Anniversary:
Bildergalerie Honda CBR1000RR-R Fireblade SP 2022: