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Harley Euro Festival im Golf von Saint-TropezPremieren, Promis, Partys und Prämierungen
Das Harley Euro Festival in Port Grimaud – im südfranzösischen Golf von Saint-Tropez – war ein zweijährlicher Fixpunkt im Event-Kalender der Amerikaner, bis Corona den Schlussstecker zog. Seit damals war es vielleicht nicht still an der Côte d’Azur, doch im Mai auf jeden Fall deutlich weniger Motorensound zu hören.
Bis heuer. Da entschloss sich Harley erneut den Versuch zu wagen und das legendäre Treffen wieder aufleben zu lassen. Mit Erfolg, können wir resümieren. Vom 8. bis 11. Mai gab’s jede Menge Besucher, Partystimmung, viele Promis und noch mehr schöne Bikes zu bewundern. Darunter auch die hier enthüllte neue Fat Boy Gray Ghost.
Der Reiz der Veranstaltung liegt zum Teil natürlich auch an der Lage: Das Eventgelände mit seinen zahlreichen Ständen, der Harley Bar by Klipsch, der Fahrzeugausstellung und vielem mehr grenzt direkt an den Strand, man kann also zwischendurch einmal in die Fluten tauchen oder sich mit einem Bierchen in den Sand setzen. Außerdem ums Eck: der riesige Glampingplatz „prairies de la mer“ mit unfassbar vielen Lodges, in denen sich die meisten Festival-Besucher einquartiert haben. So kommt man am Abend fußläufig zur Party und kann ohne schlechtes Gewissen das eine oder die anderen Biere trinken.
Auch gleich nebenan: die große Bühne, für die Harley diesmal wieder große Namen verpflichten konnte: Royal Republic am Donnerstag Abend, Eagle-Eye Cherry am Freitag und Rag’n’Bone Man am Samstag. Aber nicht nur die großen Namen sorgten für Stimmung: Auch die Side-Acts waren zum Teil richtig großartig, wir sind seitdem Fan der beiden Franzosen „Franck and Damien“, man suche auf YouTube deren Coverversion des Stones-Hit Sympathy For The Devil.
Die hochklassige Bespielung sorgt freilich dafür, dass der Besuch des Festivals mit Kosten verbunden ist. Der 1-Tages-Eintritt an der Kassa vor Ort kostete 100 Euro (HOG: 80 Euro), die 2-Tages-Karte 165 Euro (HOG: 145 Euro). Wer zeitiger Tickets reserviert hatte, kam etwas günstiger davon. Die doch ambitionierten Preise haben die Harley-Fans freilich nicht abgehalten: Das Ziel von rund 10.000 verkauften Karten sei erreicht worden, erklärte man uns am Sonntag Abend.
Was man dafür noch tun und erleben konnte: Die Custombike-Ausstellung in Grimaud besuchen, ein Motorrad der großen Testflotte auf einer schönen Ausfahrt ausprobieren oder einen kleinen Geschicklichkeitsparcours mit der Pan America durchtanzen.
Mitten drin im Trubel waren natürlich zahlreiche Prominente, aus der Harley-Welt genauso wie aus anderen Genres. Gaststar von Harley war die rundum sympathische und immer bestens gelaunte Karen Davidson, Designerin und Tochter von Willie G- Davidson, Enkelin des Firmengründers. Und natürlich war auch Kolja Rebstock vor Ort, Senior Vice President International. Der Deutsche hat sein Verantwortungsgebiet kürzlich von Europa, Afrika und Asien auf fast den gesamten Kontinent ausgedehnt (im Grunde überall außer USA). Ein Interview mit dem Topmanager lest ihr im kommenden Motorradmagazin. Eines vorab: Er kündigte den Wunsch an, das Harley Euro Festival ab sofort wieder im alten 2-Jahres-Rhythmus veranstalten zu wollen.
Zu den vielen weiteren Promis zählten James Rispoli (Harley Factory Rider bei den Kings of Bagger), Linus Erdmann (8-facher deutscher Meister im Kitesurfen), Starkoch Roland Trettl mit seiner Lebensgefährtin Miriam Höller (ehemalige Stuntfrau, Model), der Schweizer Sänger Bastian Baker und sicher noch viele andere, die wir aber nicht gekannt oder erkannt haben. Wir entschuldigen uns hiermit proaktiv.
Auch ein Genuss: Die fantastischen Strecken an der Côte d’Azur und im Hinterland. Wir haben euch seinerzeit unsere zehn Favoriten in dieser Region zusammengestellt. Nur so viel dazu: Wohin man auch fährt, es ist überall herrlich.
Wer dies lieber in der großen Gemeinschaft macht, der war bei einem der Highlights jedes Harley-Treffens goldrichtig: Der großen Parade, die am Samstag Nachmittag abgehalten wurde. Man sprach von rund 12.000 teilnehmenden Bikes, einer schönen Runde durch die Rosé-Weingärten und durch die kleinen Ortschaften, in denen die applaudierenden Zuseher Spalier standen – ein Erlebnis.
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist: Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses Event erneut umsetzen lässt und 2027 wieder die Côte d’Azur rockt. Wir wären auf jeden Fall sofort wieder mit dabei.
Fotoshow: Die beiden prämierten Custombikes

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