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Honda WN7Bis zu 68 PS, bis zu 153 Kilometer weit
Schon Mitte September hat Honda sein erstes Großserien-Elektromotorrad in endgültiger Fassung enthüllt und einige technische Daten dazu veröffentlicht – wir haben berichtet. Nun werden weitere Daten genannt, die beim ersten Mal noch gefehlt haben. Damit haben wir nun – fast – alles beinand.
Beginnen wir bei der konkreten Leistung, der Höchstgeschwindigkeit und der Reichweite: Drei Parameter, die bei einem Elektromodell vordringlich interessieren. Dazu müssen wir gleich zwei Absätze schreiben, denn die WN7 wird in zwei Varianten angeboten: einmal tauglich für A1/Code 111/B196, einmal für A2.
WN7 für A1/125-ccm-Äquivalent: Hier erfüllt die WN7 die gesetzlich limierte Nennleistung von 11 kW/15 PS. Auch die Spitzenleistung ist nur marginal höher: 11,2 kW/15,2 PS gibt Honda an. Das Drehmoment hält aber wie bei der großen Version bei fetten 100 Newtonmeter. Damit soll man 120 km/h erreichen und bis zu 153 Kilometer weit kommen.
WN7 für A2/A: Die Nennleistung wird hier mit 18 kW/25 PS angegeben, die Spitzenleistung jedoch mit 50 kW/68 PS. Auch hier stehen 100 Newtonmeter parat. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 129 km/h, die Reichweite laut WMTC 140 Kilometer.
Volle Flexibilität soll man beim Laden haben:
- An der Haushaltssteckdose dauert eine Vollladung der 9,3 kWh großen Li-Ionen-Akkus rund 5,5 Stunden
- An einer Wallbox reduziert sich die Ladezeit auf rund drei Stunden
- An CCS2-Schnelladestationen, wie man sie nun immer mehr im öffentlichen Raum findet, kann man in nur 30 Minuten die Batterie von 20 auf 80% laden, was je nach Version zwischen 89 und 96 Kilometer Reichweite bringen soll.
Was wir noch erfahren haben: Die Honda WN7 wird vier Fahrmodi besitzen: Standard, Sport, Rain, Econ. In allen Programmen ist auch eine der vier Stufen der Rekuperation (die eine Motorbremswirkung simuliert und dabei Energie zurückgewinnt) hinterlegt. Diese Stufen lassen sich über einen eigenen Schalter je nach Fahrsituation auch unabhängig vom gewählten Fahrmodus verändern.
Noch ein Blick auf die Hardware: Die Honda WN7 besitzt keinen klassischen Rahmen, sondern nützt die Batterie als zentrales, tragendes Element. Als Fahrwerkselemente kommen an der Front eine 43er-USD-Gabel von Showa, am Heck ein Showa-Mono-Federbein zum Einsatz. Letzteres soll die schöne Alu-Einarmschwinge unter Kontrolle halten. Die Federwege betragen je 120 Millimeter. Die Reifendimensionen: 120/70-17 vorne und 150/60-17 hinten, aufgezogen auf brandneue 5-Speichen-Aluräder.
Die Bremserei ist unspektakulär: zwei 296er-Scheiben mit 2-Kolben-Zangen von Nissin vorne, eine 256er-Scheibe mit 1-Kolben-Sattel hinten. Kurven-ABS ist allerdings Standard, genauso wie eine schräglagensensitive Traktionskontrolle. Sicher keine schlechte Idee bei dem bulligen Drehmoment ab untersten Drehzahlen.
Die Sitzposition soll entspannter sein als auf einer CB500 Hornet, wurde versprochen, mit 800 Millimeter Sitzhöhe sollte man auch als kleinere Fahrerin oder kleinerer Fahrer umgehen können. 217 Kilo fahrfertig sind natürlich deutlich höher als bei einem in der Leistung vergleichbaren Verbrennermodell, allerdings sollte der tiefe Schwerpunkt dank der günstigen Positionierung der Batterien einen Teil dieses Gewichts kaschieren.
Was bietet die Honda WN7 noch an Ausstattung? Einiges. Neben den Assistenzsystemen und den Fahrmodi sehen wir den von Honda bekannten 5-Zoll-TFT-Display sowie Connectivity, die unter anderem eine Pfeil-Navi-Funktion ermöglicht. Ein Tempomat ist ebenfalls serienmäßig, allerdings einer, der schlauer ist als sonst. Zum einen lassen sich drei Geschwindigkeiten speichern, die man später abrufen kann; zum anderen verfügt er über die neue Funktion SSLA – selectable Speed Limit Assist. Damit warnt das System, wenn man eine eingestellte Höchstgeschwindigkeit überschreitet.
Noch ein weiterer typischer „Bonus“ bei Elektrofahrzeugen: Die Honda WN7 besitzt auch einen Rückwärtsgang als Rangierhilfe (max. 5 km/h). Außerdem gibt’s noch ein Keyless-System, automatisch abschaltende Blinker und das Notbremssignal. Und: Im ersten Verkaufsjahr 2026 werden drei Farben zur Wahl stehen: Mat Pearl Morion Black, Pearl Deep Mud Gray und Graphite Black.
Eingangs haben wir angedeutet, dass bei aller Fülle und Flut an Daten noch etwas fehlt, und zwar ein ganz entscheidender Wert: der Preis. Wir hoffen auf baldige Info. Und dann freuen wir uns natürlich schon auf die erste Fahrmöglichkeit mit Hondas ersten Großserien-Motorrad. Im Februar könnte es soweit sein.
NEU: Honda CUV e:
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