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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
4.11.2018

Ducati Panigale V4 RDas Superbike für die Strasse

Die neue Ducati Panigale V4 R war als Homologationsmodell für die kommende Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft schon angekündigt und absehbar – aber dennoch ist das nun vorgestellte Modell eine mehr als atemberaubende Premiere. Bereits eine einzige Zahl macht schon sprachlos: Die Panigale V4 R leistet 221 PS und ist damit die stärkste straßenzugelassene Ducati aller Zeiten. Mehr noch: Allein mit der Montage des Racing-Akrapovic steigt die Leistung weiter auf 234 PS!

Aber beginnen wir von vorne. Zunächst gilt die Aufmerksamkeit natürlich dem Motor, der aufgrund des Superbike-Reglements von 1103 auf 998 Kubikzentimeter schrumpfen musste. Das geschah, indem der Hub reduziert wurde – gut für die Kolbengeschwindigkeiten bei hohen Drehzahlen. Dazu wurden die Gewichte der bewegten Massen im Motor verschlankt: die Titan-Pleuel der V4 R wiegen pro Stück um rund 100 Gramm weniger als die Stahl-Pleuel der normalen V4 Panigale. Titan-Einlassventile gibt’s auch, dazu hat die Kurbelwelle sogar um 1,1 Kilo abgespeckt. In Summe wiegt die Panigale V4 R nun um zwei Kilo weniger als die V4 S – 193 Kilo fahrfertig!

Gemeinsam mit einer auf 14:1 erhöhten Verdichtung und einer verbesserten Effizienz im Einlassbereich (um vier auf 56 Millimeter gewachsene Drosselklappen) sowie einigen Veränderungen im Zylinderkopf kann die V4 R nun deutlich höher drehen – und dort die Leistung holen. Die Maximalleistung von 221 PS wird erst bei 15.250 U/min erreicht. Dort ist aber mitnichten Schluss: Der V4-Stradale-R-Motor dreht bis 16.000 Umdrehungen, im sechsten Gang sogar bis 16.500 Umdrehungen. Dass er beim Drehmoment gegenüber dem hubraumstärkeren Panigale-V4-Motor ein Nachsehen hat, ist klar: Statt 124 Nm bei 10.000 U/min leistet der R-Motor nur 112 Nm bei 11.500 U/min.
Der Motor ist mit seiner Mammutleistung zweifellos das spektakulärste Bauteil, aber auch bei Design, Aerodynamik und Fahrwerk ist die Panigale V4 R eine Klasse für sich. Sowohl der Windschild als auch die Front- und Seitenverkleidungen (aus Carbon) wurden gemeinsam mit Ducati Corse entworfen und sind noch windschlüpfriger, sorgen aber gleichzeitig für eine bessere Motorkühlung. Dazu gibt’s die seitlichen Winglets (ebenfalls aus Carbon), die in der MotoGP ja mittlerweile verboten sind, aber einen merkbaren Effekt aufweisen und engagierten Hobbypiloten das Leben auf dem Ring leichter machen sollen.

Das Fahrwerk selbst besteht zur Gänze aus mechanischen, voll verstellbaren Öhlins-Komponenten der höchsten Spezifikation. Dazu kommen geschmiedete Marchesini-Felgen, wie sie von Ducati auch in der WSBK verwendet werden – also alles feinste Ware. Besonderes Gustostückerl ist auch der verstellbare Drehpunkt der Alu-Einarmschwinge; vier Positionen stehen für die Anpassung an die Strecke oder den eigenen Fahrstil zur Verfügung.

Selbstverständlich gibt sich die Ducati Panigale V4 R auch hinsichtlich der Elektronik keine Blöße. Das gesamte Arsenal an Assistenzsystemen ist – teilweise extra für dieses Modell überarbeitet – versammelt. Mit an Bord befinden sich:

– Bosch Kurven-ABS EVO
– Ducati Traction Control (DTC) EVO
– Ducati Slide Control (DSC)
– Ducati Wheelie Control (DWC) EVO
– Ducati Power Launch (DPL)
– Ducati Quick Shift (DQS) up/down EVO
– Engine Brake Control (EBC) EVO
Außerdem bietet Ducati erstmals bei der Panigale einen Boxengassen-Limiter an und der Rundenzeitnehmer besitzt am R-Modell noch mehr Funktionen. Dafür hält wiederum bei den Fahrmodi eine neue Bescheidenheit Einzug: Es gibt nämlich nur drei – Race, Sport, Street. Sämtliche Funktionen bedient man über das 5-Zoll-TFT-Display, das mit jenem der Panigale V4 S identisch ist, aber eine neue Oberfläche bekam, um die zusätzlichen Inhalte und das gestiegene Drehzahlniveau appetitlich unterzubringen.

Mit all diesen Eigenschaften wird die Panigale V4 R einen extremen Außenposten im Modellprogramm einnehmen – sowohl was die Fahrbarkeit, als auch die Verfügbarkeit und den Preis betrifft. Über letzteren wurde vorderhand noch nicht gesprochen, aber man sollte sich auf das Schlimmste vorbereiten. Es wird wohl ein Vergnügen werden – aber sicher kein billiges.
Motorrad Bildergalerie: Ducati Panigale V4 R

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