Heute am 5. Juni 2018 wurde der Spielberg zum Spielplatz für einen großen Motorradstar: Der sechsfache Motorrad-Weltmeister Marc Márquez stieg zum ersten Mal in ein Formel-1-Auto und drehte am Red Bull Ring den ganzen Tag seine Runden. Instruiert wurde er dabei vom ehemaligen F1-Fahrer Marc Webber. Ganz erstaunlich, besonders für die Verhältnisse eines Marc Márquez: Der Spanier hatte den ganzen Tag weder einen Dreher noch einen Ausrutscher. Ganz im Gegenteil: Er tastete sich an die ungewohnten Verhältnisse mit Respekt heran.
„Der Unterschied zur MotoGP ist enorm. Vor allem die eingeschränkte Sicht war anfangs eine große Herausforderung“, resümierte Márquez später. „Im Cockpit sitzt man viel eingeengter. Der Bremsweg und das Timing in den Kurven ist völlig anders. Ein Formel-1-Auto hat natürlich viel mehr Downforce, was vor allem im kurvigen Teil der Strecke sehr viel Spaß gemacht hat.“
Kein Wunder, dass die anwesenden Experten dem Motorrad-Star Rosen streuten. Red-Bull-F1-Mastermind Dr. Helmut Marko meinte: „Marc hat heute eine beeindruckende Leistung geboten! Er hat seine Rundenzeit in kürzester Zeit gesteigert. Es war kein einziger Ausritt oder Dreher dabei. In so kurzer Zeit so eine Performance hinzulegen, das sagt schon alles über sein enormes Talent. In den kommenden Jahren wird er noch viele Rekorde in der MotoGP aufstellen. Vielleicht wird danach die Formel 1 tatsächlich ein Thema. Bisher gab es nur wenige Ausnahmetalente, wie zum Beispiel John Surtees, der in beiden Rennserien bestehen konnte. Marc hat ebenfalls das Zeug dazu. Er ist heute sicher nicht zum letzten Mal in einem Formel-1-Auto gesessen.“
Und Niki Lauda ergänzte sogar: „Marc hat heute eine unglaubliche Leistung gezeigt. Sollte er sich irgendwann entscheiden, Formel 1 zu fahren, ist er bei Mercedes jederzeit willkommen.“
Bei so vielen Komplimenten gab sich dann auch Marc Márquez keineswegs verschlossen, was eine entfernte Zukunft in der Formel 1 anbelangt: „Für mich bleibt mein kompletter Fokus in den nächsten Jahren in der MotoGP. Ich bin Teil eines großartigen Teams und voll motiviert. Aber wer weiß, vielleicht wird die Formel 1 in einigen Jahren ein ernsthaftes Thema für mich!“
Wer heute keine Zeit zum Live-Zusehen hatte: Morgen am Mittwoch, 5. Juni, bekommen noch zwei andere Motorradstars aus der Red-Bull-Familie die Chance, in einem Toro Rosso am Spielberg zu fahren: der neunfache Motocross-Weltmeister Tony Cairoli und Marcs Teamkollege bei Repsol-Honda, Dani Pedrosa.