Heute (17. April 2018) testete K.OT zum ersten Mal ein neues Motorrad für das Motorradmagazin. Zur Premiere musste er sein Lampenfieber auf gleich zwei Modelle verteilen, nämlich die überarbeitete Yamaha Tracer 900 und die brandneue Tracer 900 GT. Bei trockenem, sonnigem Wetter in Granada ging es auf einer Strecke von rund 250 km durchs Gebirge, wo die beiden Schwestern ihre Sport- und Touring-Qualitäten unter Beweis stellen konnten. Am Ende wurde die Frage geklärt: Muss es die GT sein, oder tut's auch die "normale" Tracer 900. Und was hat sich am Sozius getan? Erste Infos und Fahreindrücke weiter unten. Die Yamaha Tracer 900 wurde für 2018 umfangreich überarbeitet und erhielt neben einer nachgeschärften Verkleidung einen etwas schmäleren Lenker, der ebenso wie die ergonomischere Sitzbank für Fahrer und Beifahrer für mehr Reisekomfort sorgen soll.Der Windschild lässt sich bequem einhändig verstellen. Passend zum verfeinerten Design sind die Handguards aerodynamisch erschlankt und unterstreichen das böse G'schau der Tracer. Auch mit neuen Beifahrerfußrasten und Beifahrer-Haltegriffen reagierte man auf die Kritik aus der zweiten Reihe. Schließlich erhielt der Sport Tourer noch einen neuen Kotflügel an der in der Länge gewachsenen Schwinge. TECHNISCHE DATEN Yamaha Tracer 900 2018:
- 847 Kubik Dreizylinder, flüssigkeitsgekühlt, 4-Ventiler - 115 PS und 87,5 Nm - Traktionskontrolle dreistufig - Riding Modes - Aluminium-Rahmen - 18 Liter Tank - Sitzhöhe von 850 bis 865 mm - Hauptständer und ABS serienmäßig
Preis Yamaha Tracer 900 2018: Euro 12.299,-
Die Yamaha Tracer 900 GT ist das noch reiselustigere Upgrade der Tracer 900 mit einer satten Portion Extras wie zwei je 22 Liter fassenden Seitenkoffern, einem farbigen TFT-Display, einer voll einstellbaren, gold eloxierten Up-Side-Down-Gabel, sowie einem Quickshifter, einem Tempomaten und Heizgriffen. Außerdem gibt es nur die GT in drei statt zwei Farben.
TECHNISCHE DATEN Yamaha Tracer 900 GT 2018:
- 847 Kubik Dreizylinder, flüssigkeitsgekühlt, 4-Ventile - Traktionskontrolle dreistufig - Riding Modes - Aluminium-Rahmen - 18 Liter Tank - Sitzhöhe von 850 bis 865 mm - Gewicht fahrfertig 215 kg (Seitenkoffer und Zubehör +12 kg) - Hauptständer, Heizgriffe und ABS serienmäßig - Quickshifter und Tempomat serienmäßig - voll einstellbare, gold eloxierte Gabel - TFT Display
Bei Yamaha-blauem Himmel und strahlenden Sonnenschein - allerdings auch Sturmböen von gefühlten 300 km/h - konnten wir die beiden Drillings-Sport Tourer auf einer ca. 250 km langen Strecke um Granada testen. Dafür müsste man nicht mal nachtanken, denn auch mit einem Verbrauch von 6 Liter kommt man mit einer Füllung 300 km weit, bei gemäßigterer Fahrweise gerne auch weiter. Wer flott vorankommen möchte, der sollte sich in der oberen Hälfte des Drehzahlbandes aufhalten, das bei ca. 11.500 Touren im roten endet. Die Spitzenleistung von 115 PS erreicht der 847 Kubik große Crossplane 3-Motor bei 10.000 U/min., das maximale Drehmoment von 87,5 Nm steht schon bei 8.500 U/min. an.
Während der Motor unberührt blieb und nach wie vor die Fahrmodi A, Standard und B sowie eine abschaltbare, zweistufige Traktionskontrolle zur Auswahl stehen, wurde am Gesampaket einiges geändert: Die Front wurde kräftiger, schärfer, der einhändig verstellbare Windschild aerodynamisch optimiert, die Handguards schlanker und um je 5 Zentimeter schmäler. Der Lenker schrumpfte um 1,65 cm in der Breite, gleichzeitig verlängerte man die Ausleger der Spiegel, in denen man nun einen ungestörten Blick nach hinten hat. Beifahrer profitieren vor allem vom neu geformten, tiefer positionierten Sitz und den ebenfalls herabgesetzen, verbreiteren Fußrasten, die mitunter größer beschuhten Fahrern an der Ferse im Weg sein können. Um den Steuermann nicht unsittlich begrapschen zu müssen, kann man die wohlgeformten Haltegriffe verwenden, die auch den dicksten Händen genug Platz bieten sollten. Der Fahrersitz selbst lässt sich ohne Werkzeug auf einer Höhe von 850 oder 865 Millimeter fixieren.
Die Tracer 900-Schwestern sind moderne Sport Tourer mit mehr Federweg (137 mm vorne, 142 mm hinten), keine Tourer, keine Bigenduros und schon gar keine genetisch veränderten Supermotos. Wessen sportliche Ansprüche sich in Grenzen halten und es sich eher bei freundlichen Geschwindigkeiten auf laaangen Reisen im Stressless-Sessel gemütlich macht, dem sei die Tracer nicht unbedingt empfohlen; schon der grimmige Motorsound macht das recht deutlich. Schließlich kommt der Motor aus der "Dark Side of Japan"-Ecke und verbreitete schon in zahlreichen MT-09 Derivaten und in der XSR 900 Angst und Schrecken.
Ordentliche Bremsen und ein ABS wirken der dunklen Seite entgegen, nur das Fahrwerk der "normalen" Tracer wird dem bald supersportlichen Anspruch nicht ganz gerecht, was besonders bei Stufen und Verwerfungen im Asphalt deutlich wird. Erst mit der voll einstellbaren Kayaba-Ware der GT waren wir zufriedengestellt und ließen den Triple richtig von der Leine; der Begrenzer intervenierte auch bei 225km/h (aufrecht sitzend) noch nicht. Bei beiden Modellen spürt man außerdem ein starkes Aufstellmoment beim tiefen Anbremsen. Man muss mit dem ganzen Körper aktiv bleiben auf der Tracer, nicht nur mit Lenker, was am Ende ja auch den Spaß ausmacht.
Welche soll es nun sein, die Tracer 900 oder die Tracer 900 GT? Für uns führt kein Weg an den Upgrades der GT-Variante vorbei. Der größte Vorteil der Gran Turismo ergibt sich dabei nicht nur durch die die Reisetauglichkeit und Alltagspraktikabilität steigernden Serienausstattungen wie Tempomat, Heizgriffen, Quickshifter und 2x22 L Kofferset (nur auf das TFT-Display könnte man eventuell verzichten), sondern vor allem das deutlich bessere, voll verstellbare Kayaba-Fahrwerk, das mehr Feedback liefert, mehr Vertrauen schafft und Sportlichkeit wie Komfort auf ein anderes Level hebt.
Noch mehr Infos und Fahreindrücke im Motorradmagazin 4/2018
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