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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
30.7.2019

Honda Super Cub TestDeep Purple

„Moment, war da früher nicht so etwas wie ein Kickstarter? Hey, Scheibenbremsen! Aber wo ist eigentlich das Zündschloss?“ Gedanken dieser Art sind es, die dem Heinz in seiner Garage durch den Kopf gehen, nachdem ihm die Frau Pesek persönlich eine der allerersten neuen Honda Super Cub vor sein Haus in einem malerischen kleinen Ort im Waldviertel geliefert hat. Dass er früher mit wesentlich hubraumstärkeren Motorrädern unterwegs war und sich jetzt für eine simple Hundertfünfundzwanziger entschieden hat, ist leicht erklärt: „Wie ich vor einem Jahr die ersten Fotos gesehen hab, war mir sofort klar, dass ich sie haben muss. Sie hat mich an meine Zeit mit der alten HMW (bitte H, nicht B!) erinnert und so gesehen kann da eigentlich gar nichts danebengehen.“ Die runden Formen haben es ihm angetan und natürlich auch die Farbgebung, bei der dem leidenschaftlichen Musiker mit den zusammengebundenen Haaren gar nichts anderes einfallen kann als Deep Purple.

Es stimmt schon, dass und die Retrowelle vor allem Motorräder beschert, die uns an das Gute an der alten Zeit erinnern wollen. Das funktioniert, weil Nostalgie und Verklärung enge Verwandte sind und der Mensch sich lieber an die schönen Sommerabende mit der Freundin am Beifahrersitz erinnert, als an die grauen Novembertage, an denen die Kiste nicht anspringen wollte. So gesehen ist auch diese Honda ein Spiegelbild geschönter Erinnerungen und kann natürlich alles wesentlich besser als das legendäre Original aus dem Jahr 1958 (siehe unten).

Also wird gestartet. Hm, Keyless Go, aber wie? Nach einem Blick in die Bedienungsanleitung wird klar, dass man sich mit dem Funkschlüssel wirklich ganz in der Nähe aufhalten sollte – am besten auf der Supercub sitzend – damit er den Start freigibt. Vielleicht, um nicht für Funkverwirrung in ihrem bevorzugten Einsatzgebiet zu sorgen, wo auf südostasiatischen Straßen Tausende dieser Fahrzeuge dicht an dicht nebeneinander parken. Dann reicht aber ein Druck auf den Starter und der Viertakter tuckert dezent im Leerlauf. Trotz seiner langen Geschichte – die Super Cub wird seit 1958 mit regelmäßigen Verbesserungen gebaut – ist der kleine Scooter technisch auf der Höhe der Zeit. Euro 4 und aktuelle Lärmbeschränkungen erfüllt der luftgekühlte Einzylinder selbstverständlich und die Einscheibenbremse vorne ist sogar mit ABS ausgestattet.

„Jö, a Trommelbremse!“ Nostalgiker wie Heinz fallen angesichts der kleinen Trommel am Hinterrad gleich mehrere Motorräder aus der Vergangenheit ein, wo diese Bauform ganz selbstverständlich auch vorne montiert war und noch kein Mensch an ABS gedacht hat. Heinz: „Was braucht man mehr? Die Bremsbeläge halten bei dem kleinen Roller ewig, die Wartung ist minimal und wenn es regnet, greifen sie sofort genau so gut wie wenn es trocken ist. Und außerdem geht damit sogar ein ordentliches Quietscherl, wenn man gscheit auf den Hebel steigt!“ Stimmt, mit blockierendem Hinterrad um die Kurve zu wetzen, ist bei Motorrädern heute nur mehr im Offroad-Bereich möglich.

Kurven durchfährt man mit den nur 70 und 80 Millimeter breiten 17-Zöllern fast wie mit einem Mountainbike. Die Super Cub ist auch dank nur 1245 Millimeter Radstand und 109 Kilo vollgetankt ultrahandlich und dementsprechend einfach zu bewegen. Umsteiger von Automatikrollern gewöhnen sich rasch an die Halbautomatik mit Schaltwippe, die ohne Kupplung die vier Gänge mit dem vorderen Hebel hinauf und über die Ferse mit dem hinteren Hebel hinunter schaltet. Das gefällt auch dem Heinz: „Das Fahrgefühl ist total anders als mit Automatikrollern, wo man wie auf einem Gummibandel fährt. Du kannst bei jeder Drehzahl den nächsten Gang reindrücken und dadurch entweder ganz entspannt im Vierten herumtuckern oder mit Vollgas beschleunigen. Das fühlt sich dann sogar richtig sportlich an.“

Natürlich reizen ihre knapp 10 PS das erlaubte Limit für den B111-Führerschein nicht annähernd aus, aber dafür sichert sich die Super Cub ihr größtes Ass im Ärmel. Der WMTC-Verbrauch von 1,5 Litern auf 100 Kilometer sucht seinesgleichen und ermöglicht trotz dem kleinen Tankvolumen von 3,7 Litern fast 250 Kilometer Reichweite. Als Nutzfahrzeug für die Stadt hat sie minimale Erhaltungskosten, ist mit ihrem Kettenkasten extrem wartungsarm und ohne Frage ein Dauerläufer. Immerhin gibt es kein anderes Fahrzeug, dass sich über die Jahrzehnte so gut bewährt hat wie die Honda Super Cub.

Zu beachten ist, dass sie ein Einsitzer ist und im Originalzustand weder Helm noch Gepäck verstaut werden können. Der Zubehörmarkt liefert beispielsweise eine Gepäckbrücke und einen Windschild. Bleibt noch der Preis. 3690 Euro sind für Österreich noch in Ordnung, aber es sei erwähnt, dass eine vergleichbare Piaggio Liberty schon um einen Tausender günstiger zu haben ist.

Massentransportmittel: Die Honda Super Cub gilt offiziell als das bisher meistverkaufte Motorfahrzeug und rangiert mit mehr als 100 Millionen seit 1958 verkauften Stück sogar weit vor Megasellern wie Toyota Corolla oder VW Käfer. „Cub“ steht für „Cheap Urban Bike“ und genau das war schon immer der Schlüssel für ihren gewaltigen Erfolg. Abnehmer finden sich vor allem in den bevölkerungsreichen Ländern Südostasiens, wo sie als preisgünstiges Alltagsfahrzeug auch mit ihrem extrem niedrigen Verbrauch punktet. In Indien kostet Benzin etwa so viel wie bei uns, das durchschnittliche Einkommen ist aber acht Mal niedriger. Da überlegt man schon sehr genau, ob ein Motorrad einen halben Liter mehr oder weniger auf 100 Kilometer verbrauchen darf. Schon in ihren Anfangsjahren war sie in dieser Disziplin unschlagbar, weil sie im Gegensatz zur Konkurrenz auf einen kleinen Viertakter gesetzt hat. Der Hubraum ist über die Jahre ebenso wie die Fahrleistungen gewachsen, der Verbrauch ist aber dank effizienterer Technik praktisch gleich geblieben.

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