Leeren ›

Österreichs Plattform
Symbol, das darstellt, dass dieses Magazin 24h am Tag und 7 Tage die Woche verfügbar ist
für schräges Leben

Leseprobe gefällig?

Bitte, gerne! Einfach auf das Vorschaubild klicken und schon startet der Download.

Kiosk-Button
menu
Christoph Lentsch
Autor: Mag. (FH) Christoph Lentsch
christoph.lentsch@motorrad-magazin.at
4.12.2019

Kawasaki Z900 2020 TestRunde Sache

Im besten Fall ist Motorradfahren eine runde Sache, so wie ein Reifen. Sonst läuft's schnell unrund. Jeder Hersteller hat da so seine Erfahrungen. Wenn das Konzept nicht ganz schlüssig ist, wenn die Fahrdynamik eckt, das Getriebe hakt, die Gasannahme stottert. Die neue Z900 weist keinen dieser Mängel auf. Sie wirkt wie eine Kristallkugel ohne Kratzer und Sprünge, mit nur einem dunklen Fleck.

Die Voraussetzungen für diesen Test waren nicht optimal. Temperaturen gegen Null, feuchte, schmutzige Straßen und das gefürchtete Blatteis stellten Fahrer und Fahrzeug auf eine harte Probe. Was konnte es für schlechte Gripverhältnisse allerdings Besseres geben als einen seidig-linearen 984-Kubik-Reihenvierzylinder, den man im Grunde mit nur zwei Gängen fahren kann, nämlich 3 und 5?

Der neu abgestimmte Motor mit geänderter Abgasanlage leistet nach wie vor maximal 125 PS bei 9.500 Touren und stemmt ein Drehmoment von knapp 99 Newtonmetern bei 7.700 Touren. Auch bei milden Drehzahlen kommt man gut voran, während der 16-Ventiler beherrscht vor sich hin surrt. Doch kurz über der Mitte baut sich die Wut einer Tausender in ihm auf und beschleunigt das trocken 212 Kilogramm schwere Kraftpaket wie einen japanischen Hochgeschwindigkeitszug.

Der Schaltblitz lässt sich dafür auf den optimalen Zeitpunkt zur Zündung der nächsten Stufe einstellen. Die Gangwechsel gelingen exakt und verzögerungsfrei, auch der Leerlauf muss nicht durch Trial&Error gefunden werden. Das sportlich-straffe Fahrwerk wurde ebenfalls überarbeitet und ist in Zufstufe und Vorspannung einstellbar. Mehr Präzision und ein direkteres Fahrverhalten sollen Änderungen am Rahmen im Bereich der Schwingenaufnahme bewirken.

Für ausreichend Komfort sorgt die höhere, gut gepolsterte Sitzbank, die ab sofort serienmäßig montiert ist. Kleiner gewachsene FahrerInnen müssen für eine niedrigere Sitzhöhe nun zum Zubehör greifen – früher war es genau umgekehrt. 820 Millimeter Schulterhöhe passen aber definitiv besser zur Statur der Z900 und sind im absolut verträglichen Rahmen; das macht nicht zuletzt den Kniewinkel angenehmer.

Auch der genau richtig breite Lenker ist dort, wo er hingehört und wirkt durch schwarze Lenkerenden noch etwas imposanter. Etwas mehr an Breite hätte auch den Auslegern der Spiegel gut getan, um den Blick nach hinten schulterfrei zu machen. Ein Mini-Flyscreen vor dem TFT-Instrument nimmt etwas Winddruck von der Brust, eine wirksamere, höhere Variante ist im Originalzubehör erhältlich.

Die vier verfügbaren Fahrmodi Sport, Road, Rain und Rider steuern Traktionskontrolle (1,2,3), Gasannahme (scharf bis sanft) und Leistungsabgabe (im Modus Rain nur 55% der Leistung). Der Modus Rider ist frei konfigurierbar, die Traktionskontrolle auch abschaltbar. Im Rain-Modus bleiben von 125 PS lediglich 69 PS über, bei der 70-kW-Version gar nur mehr 52,5. A2-Fahrer müssen zum Glück nicht noch mehr Leistungseinbußen in Kauf nehmen, die Gasannahme wird aber auch hier abgeschwächt.

Das Fahren mit der Z900 ist also rundum beschwerdefrei, die elastische und nach oben gleichmäßig zunehmende Kraftentfaltung ein unvergleichlicher Genuss. Dazu liefert das kompakte Motorrad ein spielerisches, nie nervöses oder kippeliges Handling, wie man das vor allem von älteren Z1000-Generationen kennt. Sie fährt so geschmeidig wie ihre sanft fließende, organische Verkleidung, die kaum Kanten aufweist. Zum modernen Look passt die komplette LED-Beleuchtung, was Positions-, Rücklicht und Blinker miteinschließt. Insgesamt ist die Neue in vier Farbvarianten erhältlich.

Besonders hervorzuheben wäre noch die fein ansprechende, hart zupackende Bremse – mit 300-Millimeter-Scheiben gar nicht so großzügig dimensioniert. Zur neuen Bereifung in Form von Dunlop Sportmax Roadsport 2 wollen wir aufgrund der winterlichen Bedingungen hingegen noch kein endgültiges Urteil abgeben, es kann aber durchaus sein, dass andere, sportlichere Typen besser zur Z900 passen.

Und damit zu jenem Punkt, der nicht ganz passt: Während sich die Fahrmodi noch recht einfach mit einem Wippschalter an der linken Seite anwählen lassen, gestaltet sich die Bedienung des Menüs als etwas diffiziler bzw. umständlicher. Dies funktioniert nämlich über die guten alten beiden Knöpfe am Display. Kein Problem, werden sich fortschrittlich denkende Technik-Verliebte denken, schließlich kann man das Motorrad über die Rideology-App von Kawasaki mit dem Handy verbinden.

Richtig, doch erstens ist das etwas komplizierter als es klingt, unter anderem abhängig vom Betriebssystem des Handys, und auch bei erfolgreicher Verbindung lassen sich Riding Modes und Fahrassistenzsysteme in der App nicht ansteuern, wie das zum Beispiel bei einer Ducati Multistrada 950 möglich ist. Letztendlich muss sich natürlich jeder selbst die Frage stellen, ob er das alles überhaupt braucht.

Aber wir meinen, wenn man so ein System schon implementiert, dann in vollem Umfang, denn so dient die App ausschließlich dazu, Daten wie die gefahrene Route auszulesen. Uns reichen jedenfalls schon die ohnehin angezeigten Restkilometer, die Durchschnittsgeschwindigkeit und der Durchschnittsverbrauch – bei unserem Test übrigens 6,6 Liter bei einem Tankinhalt von 17 Litern.

Kein Wunder, dass die Z900 in Europa in den letzten 4 Jahren 34.000 KäuferInnen glücklich gemacht hat. Auch kein Wunder, dass sie mit allen neuen Features und einem Preis von 10.499 Euro (Preis Österreich; 70-kW-Modell: 10.199 Euro) auch weiterhin zu den Topsellern zählen wird.

Mehr zum Thema:

Naked Bike:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

4.11.2025

Brabus 1400 R Signature Edition
Brabus 1400 R Signature Edition

Power, Posing, PräzisionBrabus 1400 R Signature Edition

Die 1400 R ist Brabus’ nächste Ausbaustufe auf KTM-Basis – heuer natürlich mit dem aktuellen 1390 Super Duke R EVO-Gerüst. 100 Stück weltweit, Listenpreis für Deutschland: 49.900 Euro. Damit positioniert sich das „Luxury Hyper Naked“ einmal mehr als Sammlerstück mit handverlesenen technischen Details.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

28.10.2025

Die neue Triumph Trident 800 in Rot fahrend in Schräglage
Die neue Triumph Trident 800 in Rot fahrend in Schräglage

Triumph Trident 800Nicht nur der Preis ist heiß

Kräftig, deftig, aber nicht zu radikal: Mit einem ausgewogenem Technik-Paket, klassischem Styling und mittlerweile erprobtem Antrieb platziert sich der neue Roadster mitten in der beliebtesten Naked-Bike-Klasse Europas.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

23.10.2025

Die neue Ducati Monster 2026 in Rot stehend
Die neue Ducati Monster 2026 in Rot stehend

Neu: Ducati Monster 2026Das Kultmodell in nächster Generation

Ducati erneuert ein Modell, das über Jahrzehnte das bestverkaufte der Marke war: die Monster. Seit der letzten Generation ist die Liebe zu dem Kultmodell allerdings geschwunden – das soll sich mit radikalen Umbrüchen und vor allem dem neuen V2-Motor ändern. Wir haben die Details.

weiterlesen ›

Kawasaki:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

29.10.2025

Kawasaki Z900RS SE Modelljahr 2026 in Rot-Schwarz stehend schräg von vorne
Kawasaki Z900RS SE Modelljahr 2026 in Rot-Schwarz stehend schräg von vorne

Update 2026: Kawasaki Z900RSMehr Ausstattung, mehr Power

Kawasaki macht sein großes Vierzylinder-Vintagebike fit für die kommende Saison und beschert dem Klassiker vor allem mehr Hightech-Ausstattungen: von Kurven-ABS über Schräglagen-Traktionskontrolle und Tempomaten bis hin zu einem Quickshifter. Außerdem wird an der Power-Schraube gedreht.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

24.10.2025

Die neue Kawasaki KLE500 in Weiß offroad im Gelände mit Staub
Die neue Kawasaki KLE500 in Weiß offroad im Gelände mit Staub

Neu: Kawasaki KLE500Das Leben ist eine Rallye

Und wieder eine Rückkehr! Kawasaki bringt ein legendäres Modell zurück, freilich mit modernsten Zutaten. Die Neuauflage ist außerdem deutlich sportlicher, sehniger als das Urmodell und könnte eine perfekte Wahl für jene sein, die sich für Adventuretouren ein günstiges, unkompliziertes Motorrad wünschen.

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

17.10.2025

Kawasaki Z650 S Modelljahr 2026 in Grün stehend schräg von vorne
Kawasaki Z650 S Modelljahr 2026 in Grün stehend schräg von vorne

Neu: Kawasaki Z650 SSugomi-Look und Ergonomie-Upgrade

2026 beschert Kawasaki seinem Dauerbrenner und Megaseller einmal mehr ein markantes Upgrade. Neu sind nicht nur Scheinwerfer und Tankverkleidung, sondern auch ein wichtiges Update bei der Ergonomie. Wir haben alle Details für euch durchleuchtet.

weiterlesen ›

:

star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

17.10.2025

KTM 990 RC R in Action
KTM 990 RC R in Action

KTM 990 RC R TestRC-l mir von früher

Die RC aus Mattighofen für die Straße ist zurück. Aber was kann sie besser? Die Haus- oder die Rennstrecke? Sind lange Touren möglich? Und was sagt die Sozia?

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

23.9.2025

BMW R 1300 RS Test
BMW R 1300 RS Test

BMW R 1300 RS TestHeisses Reisen

Der traditionsreiche Sporttourer wurde in neuester Generation auf Dynamik gebürstet. Gehen die klassischen Tugenden damit verloren?

weiterlesen ›
star_half
Motorradmagazin Premium. Redaktionell selbstständiger und unabhängiger Journalismus kostet – Euch ein paar Cent oder Euro. Inhalte, die als Motorradmagazin-Premium mit dem Stern gekennzeichnet sind, werden nach Lesezeit berechnet. Kein Abo, keine Verpflichtung, volle Transparenz. Dazu sorgt eine schlanke Preis-Obergrenze pro Monat für Kostensicherheit.

23.9.2025

Crossover Vergleich 2025
Crossover Vergleich 2025

Big Crossover VergleichTest 2025

Wer gepflegt, aufrecht und windgeschützt unterwegs sein will, braucht sich um seinen Adrenalinspiegel nicht zwangsläufig Sorgen zu machen. Man wähle einfach eines dieser beiden Bikes.

weiterlesen ›

Leseprobe gefällig?

Bitte, gerne! Einfach auf das Vorschaubild klicken und schon startet der Download.