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Clemens Kopecky
Autor: Mag. (FH) Clemens Kopecky
clemens.kopecky@motorrad-magazin.at
7.9.2020

Horwin CR6 im TestNiederspannung

Die Ideen zur Neuausrichtung  und –gestaltung motorisierter Fortbewegung in der Stadt sorgen nicht bei allen Mitbürgern für frenetischen Applaus. Dem Verbannen von Fahrzeugen aus ganzen Stadtteilen und der Errichtung flächendeckender Fußgängerzonen wird mit Wut, Skepsis und Sorge um störungsfreien Verkehrsfluss begegnet. Nur: Wo bitte gibt’s in einer Großstadt fließenden Verkehr? Es ist so gut wie sicher, dass wir uns in (der) Zukunft anders werden fortbewegen müssen, am besten frei von Lärm- und Abgasemissionen.

Zum Beispiel mit der flüsterleisen und federleichten Horwin CR 6, österreichisch-asiatischer Elektro-Scrambler für die Problemzone City. Optisch zeigt das 134-Kilo-Bike nur vereinzelt Schwächen, erfreut aber insgesamt mit einer sauberen Verarbeitung und einem wertigen Gesamteindruck. LED-Beleuchtung, Upside-Down-Gabel und Keyless-Go (dessen Funktionsweise wir aber nicht klären konnten) sind in dieser Preisklasse und gerade unter Zweirädern mit alternativem Antrieb eine echte Besonderheit.

Nachdem der Zündschlüssel umgedreht und der Startknopf gedrückt wurde, erscheint ein klitzekleines grünes „Ready“ im analogen Drehzahlmesser (nur das Warnzeichen für den ausgeklappten Seitenständer ist noch kleiner): Das Fahrzeug ist aktiviert. Beim Anfahren zeigt sich ein weiteres Plus des exotischen Stromers: Der Gasgriff spricht dermaßen fein an, dass man millimeterweise und beinahe ohne Ruckeln anfahren kann. Auch beim Herausbeschleunigen aus Kurven ist die feine Dosierbarkeit von Vorteil. Leider beschleunigt der 6,2 Kilowatt starke Motor nur sehr gemäßigt, schon bis 60 braucht er sechs Sekunden, bei 92 ist endgültig Schluss. Das kombinierte Bremssystem käme mit einer sportlicheren Fahrweise gut zurecht, das hölzerne, fast starr wirkende Fahrwerk mit wenig Rückmeldung hingegen nicht.

Weil er so schwach eingestellt ist, reagiert der permanentmagnetische Synchronmotor mit einem Drehmoment von 260 Newtonmetern sofort auf Steigungen und plagt sich spürbar mit steilen Anfahrten. Zwar stehen zwei Leistungsmodi zur Verfügung, die am rechten Lenkerende jederzeit gewechselt werden können, aber Modus 1 ist ausschließlich im kriechenden Stop-and-Go-Verkehr zu gebrauchen, wenn überhaupt. Andere Fahrzeuge zu überholen ist damit praktisch unmöglich. Auch zu zweit fahren ist nicht zu empfehlen, zumal es ein Rätsel bleibt, wie eine Beifahrerin auf der zu kurz geratenen Sitzbank Platz nehmen soll.

 

Unsere Testfahrt hat leider wiedermal gezeigt, wie weit Wunsch und Wirklichkeit auseinanderliegen: Der Hersteller gibt eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern bei 45 Stundenkilometern Schnitt an. Wir schafften die Hälfte. Als der Saft zur Neige ging, nahm das System die Leistung nochmals zurück und wir erreichten nicht mehr als 70 km/h. Wir glauben, dass 150 Kilometer nur im schwachen Modus bei niedrigen Geschwindigkeiten möglich sind, in der Realität dürften 100 innerstädtisch das Maximum sein. Allerdings forderten wir die Akkus mit einigen Bergauffahrten und viel Landstraße. Dafür war die Ladekapazität nach drei Stunden zu achtzig und nach vier Stunden zu hundert Prozent wieder voll – mit einem normalen Kaltgerätestecker.

Fazit: Überland kann die kleine Horwin, die mit einer schwachen 125er verglichen werden muss, nicht mithalten, dafür schwächelt sie noch viel zu sehr bei Motorleistung und Reichweite. Im urbanen Raum hingegen macht sie jetzt schon Sinn, könnte aber auf jeden Fall Nachbesserungen beim Fahrwerk und bei der Ergonomie vertragen. Interessant wäre deshalb ein Test der CR-6-Pro, die mit 11 kW und 5-Gang-Schaltgetriebe die Performance der Standardversion deutlich überbieten sollte.

 

 

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