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Neu: BMW R 1300 RS246 km/h – der schnellste Boxer!
Jetzt geht’s Schlag auf Schlag: Nach GS und GS Adventure im Jahr 2024 und der kürzlich enthüllten R 1300 R werden nun die restlichen Familienmitglieder der flüssig gekühlten Boxer-Palette modernisiert.
Wie zuletzt schon beim Roadster lässt sich auch bei der RS das Bemühen erkennen, deutlich sportlicher zu werden. Das Design wurde klar auf Dynamik gebürstet, die Linien wurden strenger gezogen, das Gesicht zeigt einen entschlosseneren Ausdruck. Auch die Sitzhaltung wurde angriffslustiger: Die Fußrasten liegen ein Stück weiter hinten, die beiden Lenkerhälften wurden etwas flacher angebracht (sind aber dafür insgesamt 35 Millimeter breiter).
Die technische Basis entspricht fast vollständig jener des Roadsters. Wir haben also auch bei der RS einen Bechschalen-Hauptrahmen aus Stahl und einen Heckrahmen aus Alu-Druckguss. Vorne kommt eine massive 47er-USD-Gabel zum Einsatz, hinten ein Federbein, beide serienmäßig elektronisch angesteuert (Dynamic ESA) und mit 140/130 Millimeter Federweg.
Keine Abweichungen auch beim Motor: Der Boxer bleibt unverändert, leistet auch hier wie in allen anderen Modellen 145 PS bei 7750 U/min und 149 Nm bei 6500 U/min. Allerdings ermöglicht die glatt geschliffene Aerodynamik mit diesen Werten einen deutlich höheren Topspeed als bei den Schwesterversionen: 246 Stundenkilometer gibt BMW für die R 1300 RS an.
Auch die Austattung ist identisch: Serienmäßig kommen drei Fahrmodi, Kurven-ABS, Schräglagen-Traktionskontrolle und das bekannte 6,5-Zoll-TFT-Display mit Connectivity und USB.

BMW R 1300 R
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Der Clou bei der R 1300 RS besteht wie schon beim Roadster in einer extrem breiten Palette an Extras, mit denen man die Ausrichtung des Sporttourers in die eine oder völlig andere Richtung forcieren kann.
Mehr Sportlichkeit: Wer die RS als Heizgerät sieht, kann ein Sportfahrwerk ordern (längere Federelemente für mehr Bodenfreiheit, plus zehn Millimeter Sitzhöhe), eine Sportbremse, einen Motorspoiler, sportlichere Reifen, eine gefräste und verstellbare Fußrastenanlage, kurze Handhebel, sportliche Sitze. Zwei verschiedene Sportscheiben sind ebenfalls erhältlich.
Mehr Tourenkomfort: Alternativ lässt sich die R 1300 RS auch mit komfortableren, beheizten Sitzen bestücken, mit einem höheren Komfortlenker, mit Touren-Windschilden, Griffheizung, einem Hauptständer sowie einem neu entwickelten Gepäcksystem. Die Seitenkoffer fassen 26/29 Liter, das große Topcase bietet 39 Liter Volumen. Die Seitenkoffer sind elektrifiziert und gehorchen der Zentralverriegelung. Ein neuer, riemenloser Tankrucksack ergänzt das Ensemble.
Daneben stehen noch reihenweise weitere interessante Extras zur Verfügung, unter anderem das automatisierte Schaltgetriebe ASA, das neue Dynamic Suspension Adjustment (DSA), das eine ambulante Verstellung der Federbasis möglich macht, das adaptive Kurvenlicht oder das Paket „Riding Assistant“ mit allerlei elektronischen, radargestützten Spielereien.
Kein Haken zu erkennen, kein Haar in der Suppe? Nicht ganz. Wie schon bei der R 1300 R ist auffällig, dass BMW hier das Thema Gewicht ein wenig aus dem Fokus verloren hat. Der neue Blechschalenrahmen dürfte hier ordentlich auf die Waage drücken und verursacht ein Eigengewicht von stolzen 245 Kilo. Das sind zwei Kilo mehr als bei der Vorgängerin, nochmals sechs Kilo mehr als beim Roadster und ganze acht Kilo mehr als bei der aktuellen GS! Mit 215 Kilo Zuladung sollte man aber über ausreichend Reserven auch fürs Touren zu zweit verfügen.
Die neue BMW R 1300 RS soll im Juli 2025 bei den Händlern stehen, aufgefächert auf vier Varianten: Basis (Racing Blue), Triple Black, Performance und Option 719 Cuyamaca (Brooklyngrau metallic). Die Preise in Österreich beginnen bei 18.890 Euro, das sind faire 500 Euro Aufpreis auf den Roadster.