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Peter Schönlaub
Autor: Peter Schönlaub
peter.schoenlaub@motorrad-magazin.at
2.3.2018

Yamaha MT-07 2018 im TestJetzt erst recht!

Yamaha hat mit der MT-07 vieles richtig gemacht. Das beweisen allein schon die Verkaufszahlen: In den vier Jahren seit ihrer Präsentation wurde der Mittelklasse-Roadster allein in Europa fast 70.000 Mal verkauft; weltweit sogar über 120.000 Mal. Damit ist die MT-07 nicht nur der Megaseller im Yamaha-Programm, sondern auch in vielen Ländern ganz vorne in der Hitparade zu finden. Auch in Österreich und Deutschland.

Bei dieser Erfolgsgeschichte liegt es natürlich auf der Hand, dass Yamaha die MT-07 nach vier Jahren sehr behutsam modellgepflegt hat. Der grundsätzliche Charakter und die universellen Einsatzmöglichkeit des Modells sollten auf jeden Fall erhalten bleiben – und das ist auch gelungen. Die MT-07 können wir weiterhin Einsteigern (auch als A2-Bike), Wiedereinstiegern und versierten Fahrern empfehlen, der Einsatzzweck reicht vom profanen Pendlerverkehr bis zu sportlichen Runden im Kurvengewühl.
Was ist nun genau passiert? Zum einen wurde die Optik nachgeschärft. Die MT-07 sollte nochmals edler und eine Spur erwachsener wirken. Den Anfang macht dabei der neue, breitere Scheinwerfer, der von der ersten Serie der MT-09 übernommen wurde. Dazu wanderten die Blinker weiter nach unten, was weitaus cooler aussieht. Ein effektvoller Fortschritt ist zudem der neue Tank, der kürzer ausfällt, dafür muskulöser modelliert wurde und seitliche Lufteinlässe im Stil der MT-09 besitzt. Obendrein spendierten die Yamaha-Designer der MT-07 noch neue Sitzgelegenheiten für Fahrer und Sozius; sie fallen deutlich größer aus, integrieren sich dabei aber dynamischer in die Linie, ein echter Kunstgriff. Zu guter Letzt gibt’s noch ein neues Hecklicht, das sich wie bei der MT-09 unter den Sattel hineinzieht. Ein nunmehr schwarzer Lenker und eine hübschere Einfassung des nun ebenfalls schwarzen Kühlers machen die optische Erfrischungskur komplett.

In technischer Hinsicht sind die Änderungen noch überschaubarer, aber ebenso effektiv. Die Federrate an der Telegabel wurde um sechs Prozent erhöht, die Zugstufe um 16 Prozent. An der Hinterhand kommt ein neues Federbein zum Einsatz, dessen Vorspannung-Verstellung leichter zugänglich ist und das nun erstmals auch eine individuelle Justierung der Zugstufe erlaubt. Zudem ist es ebenfalls straffer ausgelegt: Die Federrate steig hier um elf, die Zugstufe um 27 und die Druckstufe sogar um 40 Prozent.
Diese Änderungen mögen auf den ersten Blick karg wirken, erweisen sich aber, wie gesagt, als sehr gehaltvoll. Die MT-07 des Jahrgangs 2018 fährt sich deutlich sportiver, ohne deswegen große Einbußen im Komfort spürbar zu machen. Nur bei extremen Kanten oder Schlaglöchern tritt die neue Straffheit zutage, sonst wird man auch hier sehr pfleglich behandelt. Die Vorteile ergeben sich in schnelleren Passagen, wo die MT-07 deutlich souveräner in Schräglage liegt, aber auch beim Bremsen, wo die Gabel sensibler anspricht und nicht mehr so tief eintaucht, die Reserven mithin höher sind. Auch im Handling erhält die MT07 nun Bestnoten. Mit 182 Kilo fahrbereit – also mit vollem 14-Liter-Tank – ist der Roadster ohnehin ein Leichtgewicht, nun kommen zur Quirligkeit auch die schon erwähnte Stabilität, was das Fahren zu einem Akt sportlicher Eleganz macht.

Genau aus diesem Grund ist die Spreizung der MT-07 auch so breit. Ihre Leichtigkeit und der extrem geschmeidige, kultivierte Zweizylindermotor machen sie einerseits zu einem idealen Bike für Einsteiger. Das üppige Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen und die solide Leistung von 75 PS lassen sie in Verbindung mit dem nunmehr extrem harmonischen Fahrwerk aber auch  für erfahrene Motorradfahrer, die ein neues Lightweight-Bike einem Gebrauchtgerät vorziehen, interessant werden. Manche mögen auch den Purismus schätzen: Die MT-07 bietet im Vergleich zu den Nakeds der höheren Klassen ja weiterhin kaum Elektronik-Spielchen. ABS ist Standard, klar, aber Traktionskontrolle, Schräglagensensoren, Fahrmodi, Quickshifter und andere Mätzchen? Die gibt’s hier nicht. Wer also gerne auf Streife geht ohne vorher den siebenten Fahrmodus konfigurieren zu müssen, der ist hier richtig.
Ein breites Grinsen wird ab sofort auf jeden Fall serienmäßig mitgeliefert. Wir haben’s bei unseren ersten Testfahrten in Südspanien einmal mehr erfahren, dass man auch zu überschaubaren Preisen jede Menge Fahrfreude geliefert bekommt – und dazu nun auch noch einen Look, auf den man zurecht stolz sein kann. Nicht nur die Silhouette passt, sondern auch die Liebe im Detail, die einen vergessen macht, dass es sich hier um ein Budget-Bike handelt. Denn auch in dieser Hinsicht hat Yamaha nur sehr moderat an der Schraube gedreht: 7199 Euro in Österreich entsprechen einem Mehrpreis von gerade 200 Euro.
Motorrad Bildergalerie: Yamaha MT-07 2018 im Test

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